Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verstehen können, Kommandant. Was meinten Sie?" kam die Antwort. Ich wiederholte meine Frage.
    „Antwort: Negativ!"
    „Nichts zu machen, Männer?" erkundigte ich mich mißtrauisch.
    „Nein, absolut nichts. Wie in einer Flasche. Wir haben keinerlei funktechnische Verbindung. Als ob wir uns in einem Vakuum bewegen würden."
    „Wieder nichts. Versuchen Sie trotzdem, einen Spruch an Terra oder Relaissatelliten abzusetzen."
    Die Sender liefen bereits, wurde mir gesagt.
    Ich kam schließlich hinunter zu dem Punkt, an dem sich die Reparaturmannschaft mit fieberhafter Eile um das Ersatzstück bemühte.
    Ich lehnte mich, nachdem ich meinen Schutzschirm ausgeschaltet hatte, gegen eine Säule und wartete vergeblich darauf, daß sie nachgiebig wie Gummi würde. Aber der Aufenthalt im Normalraum, durch den wir in knapp Unterlichtflug stürmten, hatte offensichtlich die Verhältnisse wieder normalisiert. Jedenfalls hatte sich der Ersatzblock rematerialisiert und wurde nun angeschlossen.
    Ich sah den Männern zu und testete akustisch die Funktionsbereitschaft sämtlicher Abteilungen durch.
    Viele der Männer schliefen noch immer. Sie mußten halb bewußtlos sein, denn im geschlossenen Raumanzug, festgeschnallt und unter einem Individualschirm zu sein, war schon im wachen Zustand alles andere als ein Vergnügen.
    Versuchte man zu schlafen, bekamen selbst trainierte Raumfahrer klaustrophobische Anfälle. Außerdem spürte ich, wie die Wirkung der USO-Medikamente und der begleitenden physischen Behandlung langsam nachließen.
    Die anderen Raumfahrer waren auf ihren Posten.
    Sie hätten allerdings auch schlafen können, denn sie waren zur Untätigkeit verdammt. Nicht einmal im Normalraum funktionierten die zahllosen Pulte und Bildschirme. Teilweise deshalb, weil die auf mehrdimensionaler Ebene funktionierenden Zusatzgeräte ausgefallen waren, teilweise deswegen, weil wir die Aggregate ausgeschaltet hatten.
    „Ortung!" rief ich.
    Warum waren wir nicht im sicheren Schutz des getarnten Satelliten geblieben?
    „Hier!"
    „Versucht vielleicht jemand, eine Koordinatenbestimmung zu machen? Gibt es feststellbare Bezugspunkte?"
    „Kommandant, es tut uns leid...", begann der Mann. Ich schloß betäubt die Augen. Das hatte ich nicht erwarten können! Warum hatten wir die Warnungen der USO-Leute nicht befolgt?
    Dann dachte ich wieder an das absolute Fehlen jeglicher Information und an die Erde, die dieser Umstand die Freiheit kosten konnte.
    Drohte tatsächlich eine Invasion, deren Endziel wir nicht einmal richtig vermuten konnten?
    „Also keine Bezugspunkte? Aber man muß doch Sonnen sehen..."
    Der Verantwortliche schaltete sich ein und sagte ruhig: „Wir arbeiten gerade mit steinzeitlichen Methoden. Natürlich sehen wir die Sterne, Kommandant. Aber die Rechengeräte spielen nicht mehr mit. Ich kann Sie jedoch beruhigen."
    „Sonderurlaub, wenn Sie das schaffen!" versprach ich.
    „Wir scheinen auf dem berühmten richtigen Weg zu sein. Die Konstellationen sind verzeichnet, und unsere Kursbahn scheint dort zu liegen, wo sie nach unseren Vorstellungen sein sollte."
    „Konnten Sie den anvisierten Satelliten ausmachen?"
    Wieder eine negative Auskunft.
    „Fehlanzeige, Sir."
    Für einen Augenblick schien das Schiff selbst ungefährdet zu sein, aber wir steckten in einem dicken Nebel und sahen nur hin und wieder Bezugspunkte, sogenannte sichere Werte, aufblitzen.
    Aber als negative Entschädigung für die brüchige Sicherheit waren wir blind und taub. Wir mußten einfach weiter - es gab keine andere Möglichkeit, Rhodans Freunde und das Solare System zu warnen. Schweren Herzens entschloß ich mich, diese Überlegung zur Maxime der nächsten zehntausend Lichtjahre zu machen.
    Zurück?
    Sinnlos und noch gefährlicher. Wir rasten dann ins Zentrum des Gravitationsorkans hinein.
    Weiterhin im Normalraum bleiben?
    Unsinn! Wir würden auf diese Weise unser Ziel niemals erreichen.
    Gab es eine Alternative?
    Nein!
    „Also vorwärts. Richtung Erde!" brummte ich.
    Mir war bei diesem Gedanken alles andere als wohl. Aber die anderen Möglichkeiten versprachen noch weit weniger Chancen.
    Ich hatte nur eine einzige Hoffnung, nämlich, daß wir den Wellen entkommen konnten.
    „Pilot?"
    „Verstanden, Kommandant!"
    „Bereiten Sie alles für einen sofortigen Sprung in den Linearraum vor. Verständigen Sie sich mit der Ortungszentrale."
    „Geht in Ordnung."
    Das Schiff flog mit eingeschaltetem Paratronschirm weiter, wurde schneller und raste auf den Punkt

Weitere Kostenlose Bücher