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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mindestens so stark wie die der MARCO POLO, und wir haben einen Richtstrahl auch direkt zur Station eingestellt. Vielleicht kommen wir durch - sicher ist nichts.
    Vermutlich hört uns keiner, so wie auch wir niemand hören und orten. Außer, er ist im Zielanflug im Normalraum auf den Satelliten... wie eben Sie, Major Stallinger."
    Ich schnippte mit den Fingern.
    „Verdammt!" sagte ich. „Wie ist die allgemeine Lage?"
    Es schien, als ob wir alle umdenken mußten. Wir hatten uns darauf geeinigt, nach dem Erreichen dieses Satelliten erst einmal eine längere Pause einzulegen und die weiteren Ereignisse oder ein Abflauen der Stürme abzuwarten. Das schien sich jetzt drastisch zu ändern.
    „Wir sind hier technisch gesehen ziemlich in Sicherheit, wenn nicht der Linearraum aufreißt. Solange es nur diese Magnetstürme gibt, haben Sie und wir nichts zu befürchten.
    Sollten außer den Gravitationswellen noch schwerere Störungen kommen, können wir nur noch flüchten und hoffen, eine sichere Zone zu erreichen. Das gilt auch für die Robotsatelliten, die natürlich leicht zu verschmerzen wären; lediglich ein materieller Schaden."
    Der Chef dieses kleinen Häufchens USO-Spezialisten sprach schnell, präzise und mit der Sicherheit eines Spitzenkönners. Ich war viel zu müde, um alles deutlich genug verarbeiten zu können.
    „Was ist weiter über ORION-R-III zu sagen?" brummte ich.
    Ein Blick aus blutunterlaufenen Augen belehrte mich, daß auch meine Männer davon überzeugt waren: ORION-R-III war für unsere Mission und für Rhodans Botschaft dringend und wichtig.
    „ORION ist bereits von den Ausläufern des Gravitationssturms überflutet worden. Die Besatzung dort ist zumindest gefährdet, weil sich der Satellit nicht aus eigener Kraft fortbewegen kann, wenigstens nicht über nennenswerte Entfernungen. Es ist fast ausgeschlossen, daß unser Richtstrahl-Hyperfunkspruch, obwohl mit höchster Energie und genauester Peilung gesendet, dort ankommt. Wir glauben nicht einmal, daß wir die nächste Relaisstation erreichen, die die Meldung dann an die Kette bis ORION weitergeben würde."
    „Verdammter Mist!" sagte ich.
    Einer meiner Leute begann zu schnarchen.
    „Ruhe!" brüllte ich wütend. Dann schüttelte ich den Kopf und sagte: „Entschuldigung. Es war nur der blanke Neid."
    „Jedenfalls senden wir ununterbrochen."
    „In Ordnung, danke!" sagte ich.
    In meinen überreizten Gedanken zeichnete sich ein völlig surrealistisches Bild. Der Peilstrahl, der wie ein loses Tau zu tanzen begann, bewegte sich aus dem Fokus und folgte den unsichtbaren Kraftlinien, wurde aufgefasert wie eine Peitschenschnur oder ein brüchiges Tau. Das alles spielte sich im Bereich von nie gesehenen Farben und Strukturen ab, die den Pinseln eines irren Malers entsprungen waren. Ich riß mich zusammen und sagte mühsam: „Wenn es nicht mit dem Sender geht, dann geht es mit dem Kurier."
    Der Chef sprang auf.
    „Soll das heißen...?" fragte er aufgeregt.
    „So ungefähr!" sagte ich. „Wir werden wieder starten und losfliegen, wenn wir keine Bestätigung vom nächsten Satelliten oder von ORION selbst bekommen."
    Der USO-Mann schenkte die Gläser wieder voll. Mein Offizier begann wieder zu schnarchen. Ich begann mir wieder den mühsamen Weg durch die Dimensionen vorzustellen. Es war alles ganz schrecklich, und ich glaube, wir alle wünschten uns, fortlaufen zu können. Nein. Nicht einmal das. Nur schlafen wollten wir.
    „Sie sind verrückt, Major!" sagte der Chef.
    Ich grinste mit schmerzenden Gesichtsmuskeln.
    „Das sagte man auch von dem hunnischen Reiter, der zweitausend Kilometer weit ununterbrochen im Sattel saß, um Attila die Botschaft einer Niederlage zu bringen. Natürlich in verschiedenen Sätteln vieler ausgeruhter Pferde."
    „Sie sind kein Hunne, Major!"
    „Aber ich fühle mich wie Attila, einer Niederlage nahe. Ich will keine Niederlagen. Wir müssen die Erde warnen."
    Er schüttelte den Kopf.
    „Das ist Selbstmord, Major Stallinger!" sagte er. Jetzt waren es schon zwei Männer, die ausgestreckt in den Sesseln lagen und schnarchten.
    Durch ein kleineres Wunder gelang es mir, auf die Beine zu kommen.
    Ich hielt mich am Sessel fest, um nicht umzufallen. Ich sagte brummend und mit einer heiseren Stimme, die ich nicht einmal selbst erkannte: „Haben Sie ein Fitness-Center, Chef?"
    „Ja."
    „Eine Mannschaft dazu und ein Programm für Halbtote?"
    „Ja."
    „Mit mir sind es zwölf Männer, die eine Spezialbehandlung brauchen. Setzen

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