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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mischen, dessen Wirkung gleich null war. Ich schluckte zu dieser pechschwarzen Brühe zwei Aufmunterungspillen und verkürzte meine Lebensdauer um weitere zwei Wochen.
    Dann riß ich die Tür auf und wankte in die Zentrale.
    „Verdammt!" sagte ich. „Nicht einmal zehn Minuten Schlaf gönnt ihr mir."
    Daniyel grinste säuerlich.
    „Du hast sechs Stunden geschlafen. Die schönsten Minuten hast du tatsächlich verschlafen."
    Ich blinzelte ihn an.
    „Was ist los, Dany?" fragte ich heiser. Langsam kam ich wieder zu mir. Ich sah die müden Gesichter der Mannschaft. In meiner Abwesenheit hatten sie, bis auf Daniyel, sich abgelöst. Ich vermißte die pausenlosen Geräusche, die ausfallenden Schirme der Panoramagalerie und die charakteristischen Störungen der Bildschirme.
    „Wir haben offensichtlich eine Zone erreicht, in der das große Wüten nicht mehr gilt!" sagte der Pilot.
    „Das ist das Beste, was ich seit dem Start gehört habe!" sagte ich und blickte mich in der schrottreifen Zentrale um. Die zerstörten Geräte, die Unmöglichkeit, etwas auszuräumen, die schweren Vibrationen und der Ausfall der Reparaturrobots hatten sie in einem Zustand hinterlassen, der unbeschreiblich war. Und zu allem Überfluß stank es aus der Lufterneuerungsanlage nach Schimmelpilzen.
    „Wohl kaum!" sagte Daniyel. „Es gibt noch etwas."
    „So?"
    Wir befanden uns im Normalraum. Ich sah auf die Panoramagalerie: Die Schirme zeigten einen Weltraum, so wie wir ihn kannten. Sterne, Gasschleier, Schwärze. Sonst nichts.
    „Funkabteilung?" fragte ich. Ich kam langsam zu mir und fühlte erleichtert, wie mein Denkvermögen wieder einsetzte. Mein Gesicht war verquollen und unrasiert. Die Augen gerötet, mit schwarzen Rändern.
    „Das kommt alles. Wir haben eben ziemlich deutlich einen Hyperfunkspruch aufgefangen. Entweder kommen wir zu spät, oder irgend etwas Furchtbares ist im Solsystem passiert!"
    Wir starrten uns an.
    „Und das auf meinen nüchternen Magen!" murmelte ich. „Gib her. Laufen die Funkgeräte?"
    Der halb bewußtlose Mann am Funkpult meldete sich mit vor Erschöpfung lallender Stimme.
    „Wir haben unsere Sendungen seit einer Stunde pausenlos abgestrahlt. Bandschleife. Bis jetzt keinerlei Reaktion. Wir haben nachgesehen - keine Robotstation in der Nähe, kein bemanntes Funkfeuer."
    Ich war wieder beruhigt.
    Mit Lichtgeschwindigkeit raste die Korvette, deren Antrieb und deren wichtigste Maschinen rätselhafterweise noch immer hervorragend arbeiteten, durch den Normalraum. Ich wußte, daß die Männer mit allen Mitteln versuchten, eine Ortsbestimmung zu machen. Ein trügerisches Gefühl stellte sich ein, als ich das Blatt in die Hand nahm und zu lesen begann. Ein Gefühl der Sicherheit. War es endlich soweit? Bewegten wir uns in einer Zone, wo keine Lebensgefahr mehr für uns bestand und in der es möglich war, einen Satelliten zu erreichen, der den Text an den Empfänger weitergab?
    Ich las.
    „Das verblüfft dich, wie?" brummte Daniyel.
    „Allerdings!"
    Es war ein Hilferuf. Offensichtlich von einem ungewöhnlich starken Hypersender abgestrahlt. In einem kurzen, endlos wiederholten Spruch rief der Parteichef der GTU, Merytot Bowarote, nach Perry Rhodan. Der Großadministrator sollte sofort ins Solsystem zurückkehren; dort würde er zum Abwehrkampf gegen den Asteroiden mehr als dringend gebraucht. Außerdem würde seine Anwesenheit die Massen beruhigen. Diesem Hilferuf schloß sich die Plosphoserin Aerce an.
    Ich hob den Kopf und sah den Funker ungläubig an.
    „Und das habt ihr aufgefangen? Das bedeutet ja..."
    „Vor etwa zwanzig Minuten", sagte er. „Ziemlich verstümmelt, aber die ständige Wiederholung half uns. Mehr Text wurde nicht abgestrahlt."
    Ich nickte.
    „Das bedeutet, daß wir echte Chancen haben, mit unserer Botschaft durchzukommen. Dieser Asteroid... die Paramags sind also schon im Sonnensystem!"
    Daniyel zündete sich mit fliegenden Fingern eine Zigarette an.
    „Wenn sogar Rhodans politische Gegner nach ihm rufen, muß der Zustand mehr als ernst sein. Wir sollten... ich wollte sagen, wir sollten schneller fliegen, aber das ist Unsinn. Schneller geht es nicht mehr."
    „Richtig!" stimmte der Pilot zu.
    Ich überlegte, sofern mir das in meinem Zustand möglich war.
    „Wo sind wir eigentlich?"
    Aus der Ortungsabteilung murmelte jemand mit gebrochener Stimme: „Siebentausend Lichtjahre von Terra entfernt. Wir sind geringfügig von der absoluten Geraden abgekommen."
    „Gibt es eine

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