Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tshodur-Kohn, ehemalige Mongolei.
    BERICHT: Reginald Bull.
    Also ist mein Gedächtnis noch immer ausgezeichnet; ich konnte damit zufrieden sein, daß mir vor einigen Tagen eine Anfrage auf den Tisch geflattert war. Sie bezog sich auf die Verwendung der beiden „uralten" Schiffe, die, wie sich der Verantwortliche des Raumhafens ausgedrückt hatte, „still vor sich hin rosteten". Nun, das taten sie sicher nicht; ich hoffte, daß die Kommandos, die ihr Leben riskiert hatten und mit Transmittern nach Tshodur-Kohn gesprungen waren, die beiden Spezialschiffe startfertig hatten machen können. Mein Gleiter raste durch die gestaltete Landschaft der ehemaligen kargen Hochwüste und würde in wenigen Minuten den alten Raumhafen erreichen.
    Ununterbrochen kamen neue Meldungen aus dem Lautsprecher. Ich lehnte im Gleiter, hatte die Augen geschlossen und hörte zu. Plötzlich, nach der Meldung dieses Risikopiloten Erkh Stallinger, ordneten sich alle Dinge langsam in ein logisches System ein.
    „Wann sind wir da?" fragte ich leise, ohne die Augen zu öffnen.
    „In etwa zehn Minuten, Sir", sagte der Fahrer.
    Sowohl er als auch der Mann neben ihm waren Agenten der Solaren Abwehr. Sie bewachten mich auf dem kurzen Weg von der Transmitterstation bis zu dem aufgelassenen Raumhafen.
    Der Lautsprecher gab wieder eine Meldung von sich. Die Stimme des Sprechers überschlug sich beinahe.
    Der Kurier aus dem Zentrum hatte einen Teil unserer Vermutungen bestätigt.
    Ein anderer Teil war völlig neu und warf unsere Ansichten völlig um.
    Jedenfalls kannten wir jetzt unseren unheimlichen Gegner.
    Und wir kannten einen Weg, ihn aufzuhalten oder sogar unschädlich zu machen.
    „Terranische Wissenschaftler haben soeben eine Zusammenfassung abgegeben. Sie sind dem Geheimnis von Ostolli Acht auf der Spur.
    Der Vernichtungsvorgang, dem insgesamt einundzwanzig Schiffe zum Opfer fielen, wird von ihnen Paraabstraktes pluskonstruktives Antimaterie-Aufbaufeld, PPAA abgekürzt, genannt."
    Immerhin, überlegte ich ironisch, kannten wir den Gegner schon so genau, daß wir langsilbige Namen für seine Waffe fanden. Das war ein echter Fortschritt.
    Drei Minuten später eine neue Durchsage.
    „Reginald Bull an der Spitze einer Mannschaft aus Spezialisten ist unterwegs, um auf einem geheimgehaltenen Raumhafen zwei bisher vergessene Schiffe aus der Accalaurie-Zeit in Betrieb zu nehmen. Bull hofft, damit den Feind besiegen zu können."
    Ich öffnete die Augen, sah die Landschaft vorbeihuschen und grinste. Allerdings, das hoffte ich.
    Zwischen den Hängen, die mit widerstandsfähigem Bewuchs bepflanzt waren, ragten die kahlen Berggipfel auf. Jetzt öffnete sich ein Trichter im Gestein. Eine ringförmige Zone alter Bäume, unterirdisch bewässerten Rasens und dichter grüner Büsche umgab den Raumhafen. Er wurde selten benutzt, und hier hatten wir vor langer Zeit die beiden Spezialschiffe abgestellt. Dank der Mantelumhüllung aus reinstem Ynkelonium konnten sie nicht rosten.
    „Wir sind sofort am Schiff!" sagte der Gleiterpilot und jagte das Gefährt den leichten Abhang hinauf. Wir passierten den kleinen Wachturm; die Strahlensperre zuckte zurück, als wir uns näherten.
    Die NEOMAV stand weiter vorn, dahinter die gleich große PILBO. Beide Schiffe waren kugelförmig und durchmaßen fünfhundert Meter.
    „Ist Tifflor schon da?"
    „Ja", sagte der Fahrer und raste quer über das Feld auf die PILBO zu. „Angeblich sitzt er bereits in der Zentrale der NEOMAV."
    „In Ordnung!"
    Auf dem Feld herrschte fieberhafte Tätigkeit. Seit einigen Stunden bemühten sich zwei in aller Hast zusammengerufene Mannschaften, die zwei Schiffe startklar zu machen und zu überprüfen.
    Das „Maverick-Cape" war das Stichwort gewesen. Nachdem ich mit Tifflor die Meldungen und Informationen des Kuriers Major Stallinger durchgesprochen hatte, wußten wir, daß nur PILBO und NEOMAV die Rettung bringen konnten. Wenn die normalen Schutzschirme versagten - das Maverick-Cape, jenes galvanoähnliche Deckmaterial aus reinstem Ynkelonium, würde uns helfen.
    Es hatte kein entsprechendes Gegenelement, da es ein absolutes Hochdruckelement war und sich in die Abfolge der im Kosmos vorhandenen Elemente nicht einordnen ließ.
    Nur Ynkelonium reagierte nicht, wenn es mit Antimaterie zusammengebracht wurde.
    Von der Idee bis zur Ausführung waren es nur wenige Stunden.
    Jetzt hielt der Gleiter, und ich stieg aus. Ein Vorarbeiter der Testkommandos spurtete auf mich zu, machte eine flüchtige

Weitere Kostenlose Bücher