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0598 - Die Para-Bank

Titel: 0598 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grimmig.
    „Wir wußten nicht, daß Sie Ihr Schiff verlassen hatten. Erinnern Sie sich daran, daß wir Sie erst entdeckten, als Sie uns erreicht hatten."
    „Wenn Sie das Schiff nicht vernichtet haben - wer war es dann?"
    Mit dieser Frage hatte Rhodan gerechnet.
    „Vielleicht war es ein Unfall. Irgendeine Fehlschaltung."
    „Unsinn!" widersprach Kerlak. „Meine Alarmanlage hat mir angezeigt, daß jemand in mein Schiff eingedrungen ist."
    Für Rhodan gab es nur eine Erklärung. Jemand von der Besatzung der CDIN-3 hatte sich an Bord des halutischen Schiffes gewagt und dort die Katastrophe ausgelöst.
    Rhodan hütete sich jedoch, diese Erkenntnis an Kerlak weiterzugeben, denn die Raumfahrer der CDIN-3 waren Terraner und für den Haluter bedeutete es keinen Unterschied, ob er nun den eigentlichen Täter oder einen anderen Terraner mit in den Tod nahm.
    „Jedes weitere Reden ist sinnlos!" erklärte Tondor Kerlak. „Wir haben einen guten Kampf gekämpft und können stolz und ruhig sterben."
    „Ich will nicht sterben", versetzte Rhodan. „Sie ermorden mich!"
    Der Haluter antwortete nicht. Sein Entschluß stand fest.
    Verzweifelt versuchte Rhodan sich aus dem Griff seines Gegners zu befreien, doch er war dem Haluter kräftemäßig weit unterlegen. Mühelos hielt Kerlak ihn fest. Weitere Überredungsversuche waren sinnlos.
    „Haben Sie mich wirklich nur gerettet, um mich jetzt mit in den Tod zu nehmen?" fragte Rhodan. „Wollen Sie Ihr verpfuschtes Leben mit einem Mord beenden?"
    „Das ist meine Sache", lautete die lakonische Antwort.
    Sie schwebten über der Sonne. Rhodan konnte nicht feststellen, ob sie sich weiter auf WILD MAN zubewegten, aber er war überzeugt davon. Bald würden sie schneller werden und immer schneller...
    Rhodan führte diese Gedanken nicht zu Ende.
    Plötzlich erschien in ihrer Nähe eine riesige Gestalt.
    Ein Haluter!
    Rhodan erkannte den Ankömmling an seinem Schutzanzug.
    Es war Icho Tolot!
     
    *
     
    „Bruder", sagte Tolot ruhig. „Ich begegne dir mit Trauer und Entsetzen. Du bist eine Schande für unser Volk und hast den Tod in doppelter Hinsicht verdient."
    Tolot hatte WABE 1000 verlassen, nachdem man ihm berichtet hatte, was geschehen war. Vor seinem Aufbruch hatte er mit Atlan gesprochen, dem Arkoniden aber wenig Hoffnung gemacht.
    „Haluter in diesem Zustand sind starrsinnig. Sie kennen nur noch ein Ziel: den Tod!"
    „Versuchen Sie es trotzdem, Tolotos!" hatte Atlan erwidert. „Wir können nicht zusehen, wie Perry umgebracht wird. Ich bedauere, daß wir die Mutanten jetzt nicht einsetzen können. Die unglaublich starke Psi-Strahlung der Alt-Mutanten und Paramags ist schlimm genug für sie."
    Danach war Tolot aufgebrochen.
    Nun schwebte er wenige Meter neben Kerlak im Raum. Er wußte, daß nur Kerlak ihn verstehen konnte. Eine Kontaktaufnahme mit Rhodan war nicht möglich.
    „Ich weiß, daß du mich hören kannst, Bruder", fuhr Tolot fort.
    „Ich bin gekommen, um diesen Mann zu holen, der einer der besten Freunde unseres Volkes ist. Du hast nicht das Recht, ihn mit in den Tod zu nehmen."
    „Wie kann er unser Freund sein, wenn er oder einer seiner Begleiter mein Schiff zerstört haben?" klang Kerlaks Stimme auf.
    „Du hast es herausgefordert!" warf Tolot ihm vor. „Ich hatte dich vor den Terranern gewarnt. Sie reagieren manchmal unberechenbar, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Aber der Mann, den du gefangenhältst, hat das Schiff nicht zerstört, noch den Befehl zur Zerstörung gegeben."
    „Das ist mir gleichgültig."
    „Bruder!" rief Tolot traurig. „Willst du, daß man auf Halut eine Geschichte von Kerlak, dem Feigling, erzählt? Soll ich beim nächsten Besuch unserer Heimatwelt berichten, daß ich keinen Kämpfer, sondern einen mutlosen Zauderer getroffen habe, der sich von allen Fremden fürchtete? Willst du das?"
    Kerlaks Atem ging jetzt stoßweise. Tolots Worte trafen ihn schwer.
    „Das würdest du nicht tun!"
    „Doch!" versicherte Tolot. „Man würde dich noch nach deinem Tode achten. Dein Name würde ausgelöscht sein. Man würde dich zu den Ungeborenen zählen."
    Kerlak ließ Rhodan plötzlich los und wandte sich Tolot zu.
    „Ich töte dich!"
    „Nur zu!" nahm Tolot die Herausforderung an. „Wenn ich den Terraner retten kann, will ich gern mit dir sterben. Aber dieser Mann kennt viele Haluter. Er wird einem von ihnen die Geschichte dieses Brudermords erzählen."
    Kerlak stieß einen Schrei aus.
    Tolot wußte, daß er seinen Artgenossen in die Enge

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