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0598 - Die Para-Bank

Titel: 0598 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freunde besser schnell zu einer Entscheidung durchrangen, denn mit jeder Sekunde, die sie zögerten, drängten die Paramags ihn dichter auf das Paraauge zu.
    „Ich will leben", schaltete sich Kitai Ishibashi ein. „Aber nicht im Hyperraum."
    „Jetzt haben sie Tama Yokida", dachte Betty Toufry. „Sobald sie ihn ausgeschaltet haben, ist der nächste von uns an der Reihe. Sie werden uns nacheinander aus dem Adernsystem stoßen, ohne daß wir etwas dagegen tun können."
    „Betty hat recht", meldeten sich Sengus Impulse. „Wir sollten der Todesgefahr mit allen möglichen Mitteln begegnen. Keiner von uns weiß, ob wir tatsächlich im Hyperraum verschwinden, wenn wir einen Parablock bilden. Damals waren wir krank und verrückt, diesmal können wir den Prozeß vielleicht kontrollieren."
    Yokida spürte, daß auch Noir und Ishibashi schwankend wurden. Von diesem Augenblick an zweifelte er nicht mehr daran, daß sie abermals einen Parablock bilden würden - genau wie während der Second-Genesis-Krise. Trotz der Gefahr, die ihnen allen drohte, besaß der Gedanke an einer parapsychischen Vereinigung aller acht Bewußtseinsinhalte etwas Erregendes.
    Yokida dachte fast mit einer gewissen Gier an den Parablock.
    Tief in seiner Erinnerung war etwas verborgen, der Gedanke an unbeschreibliche Macht.
    Damals hatten sie die Materie beherrscht und sogar Psi-Materie entstehen lassen.
    Wie Yokida erwartet hatte, stimmten jetzt auch Noir und Ishibashi Bettys Plan zu. Die anderen, die noch nicht entschlossen waren, erhoben keine Einwendungen mehr.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren", dachte Betty. „Tama Yokida ist in größter Gefahr. Fangen wir sofort an."
    Yokida vergaß die Paramags. Er streckte seine parapsychischen Gedankenfühler nach den sieben anderen aus, um sich mit ihnen zu vereinigen. Gleichzeitig spürte er, wie sie ihm entgegen kamen. Obwohl er sich nicht mehr genau an die Vorgänge wahrend der Second-Genesis-Krise erinnern konnte, hatte Yokida das Gefühl, daß diesmal alles viel einfacher ging.
    Jeder Bewußtseinsinhalt schien nur auf die Möglichkeit zur Vereinigung gewartet zu haben.
    Da war Kitai Ishibashi.
    Yokidas Bewußtsein griff nach dem des Suggestors.
    Yokida wurde Ishibashi - Ishibashi wurde Yokida.
    Yokida wurde Noir und Sengu und Okura. Er wurde Betty Toufry und Ralf Marten. Er wurde Tako Kakuta.
    Als könnten die Paramags spüren, daß irgend etwas mit ihrem Gefangenen vorging, verlangsamten sie die Gleitfahrt durch die PEW-Ader.
    Die acht Bewußtseinsinhalte waren jetzt eine parapsychische Einheit, sie bildeten einen Parablock.
    Noch wußten sie nichts mit sich anzufangen. Sie waren wie ein Neugeborenes, das nur instinktiv handeln konnte. Aber allein die Existenz dieser unvorstellbaren Psi-Macht wirkte sich auf die Paramags aus. Sie wurden unsicher und drängten Yokida in eine Seitenader ab. Dort warteten sie und beratschlagten.
    Yokida nahm es nur unbewußt wahr. Er war in einen wilden Sinnestaumel verstrickt. Er trank das Gefühl völliger geistiger Vereinigung förmlich in sich hinein und berauschte sich daran.
    Den anderen erging es ebenso. Sie vergaßen die Paramags, nur noch die Verbundenheit zählte.
    In diesem Augenblick waren sie völlig hilflos, doch die verwirrten Paramags ließen die günstige Gelegenheit zu einem entscheidenden Angriff ungenutzt, sie standen dem Phänomen noch fassungslos gegenüber.
    Der Parablock begann sich seiner bewußt zu werden. Die Bewußtseinsinhalte existierten nach wie vor getrennt in verschiedenen PEW-Adern, doch die Psi-Kräfte hatten sich vereint.
    „In diesem Zustand kann ich alles erreichen!" dachte Yokida.
    ICH, das war in diesem Fall die Vereinigung aller Alt-Mutanten, nicht etwa der Telekinet allein.
    Diese ungeheure Kraft verlangte nach Ausdehnung und Bestätigung.
    Mit einem Schlag wurden die Bewußtseinsinhalte hellwach.
    Schon einmal waren sie dem Traum nach vollkommener Macht gefolgt und waren in den Hyperraum geschleudert worden.
    Sie mußten diesen Parablock unter Kontrolle halten, durften ihn nicht willkürlich arbeiten lassen.
    Yokida erkannte den Abgrund, der sich vor ihm auftat. Da war die Gefahr, die sie so gefürchtet hatten.
    Die kritische Psi-Masse, die nach der Vereinigung aller Bewußtseinsinhalte entstanden war, ließ sich nur schwer im normalen Raum-Zeit-Kontinuum halten. Der Wunsch nach Ausdehnung wurde stärker. Aber Ausdehnung gab es nur in eine Richtung: In den Hyperraum.
    Sollten sie schließlich wieder dorthin zurückkehren?

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