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0598 - Die Para-Bank

Titel: 0598 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht Kreuzerkommandant geblieben, doch die immer noch spürbaren Auswirkungen der Verdummungswelle hatten die Verantwortlichen der Solaren Flotte gezwungen, auch Offiziere wie Krym Matoscho als Kommandanten einzusetzen. Bisher hatte der Major auch nichts getan, was Anlaß zur Kritik gegeben hätte.
    Er war sogar überzeugt davon, daß man ihn wegen seines Vorgehens nicht kritisieren würde. Schließlich sorgte er nur dafür, daß Kerlak nicht mehr als Störenfried auftreten konnte.
    Einen Augenblick blieb er im Gang stehen und versuchte, sich über seine eigentlichen Beweggründe klarzuwerden. Er hatte irgend etwas tun müssen, um sich von diesem Druck zu befreien, der ihn seit dem Tod seiner Kinder belastet hatte.
    Nun war seine Chance gekommen.
    Er ging bis zum Ende des Ganges.
    Dort zögerte er. Bedenken kamen ihm. Besaß er überhaupt das Recht, dieses Schiff zu vernichten?
    Er ging ein paar Schritte zum Versteck der Bombe zurück und blieb abermals stehen. Innerlich nannte er sich einen Narren.
    Wenn er sich nicht bald entschied, würde er noch an Bord sein, wenn die Bombe explodierte.
    Er mußte aufhören, darüber nachzudenken. Mit müden Schritten begab er sich zur Schleuse. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis er sich ausgeschleust hatte. Er schwebte zur Linse und löste die Magnettrosse.
    In zwanzig Minuten würde die Bombe explodieren, es sei denn, Kerlak fand sie vorher und machte sie unschädlich. Von dem Haluter war nichts zu sehen.
    Die Linse raste der CDIN-3 entgegen.
    Matoscho schaltete sein Helmfunkgerät ein und rief den Kreuzer.
    Leutnant Taimar meldete sich.
    „Ich komme jetzt zurück!" kündigte der Major ein.
    „Haben Sie den Haluter gefunden?" Taimar war die Erleichterung über die Rückkehr des Majors anzumerken.
    „Nein", erwiderte Matoscho. „Aber ich war an Bord seines Schiffes und habe eine Bombe zurückgelassen."
    Taimar antwortete nicht. Wahrscheinlich war er sich nicht darüber im klaren, wie er die Tat des Kommandanten beurteilen sollte.
    Der Major konnte sein Schiff jetzt sehen.
    Taimar meldete sich wieder.
    „Wir empfangen verzerrte Funksignale, Sir."
    „Aus welchem Gebiet?"
    „Aus dem Operationsgebiet von DINO-386."
    „Vielleicht gibt es Überlebende." Matoscho steuerte die Linse auf die offene Hangarschleuse des Kreuzers zu. „Wir werden die Signale anpeilen und dann dieses Gebiet absuchen. Ich hoffe, daß wir jemand finden."
    Die Linse schwebte in den Hangar. Die Schleuse schloß sich hinter ihr. Matoscho landete und nahm seinen Helm ab. Ein paar Hangartechniker kamen herbei, um die Linse zu verankern.
    Der Major warf einen Blick auf die Uhr.
    Noch zwölf Minuten bis zur Explosion.
    Ob der Haluter inzwischen wieder an Bord seines Schiffes gegangen war?
    Der Kreuzerkommandant begab sich in die Zentrale, wo er von einem sehr aufgeregten Taimar empfangen wurde.
    „Wir haben ein paar dieser Signale verstehen können. Es hört sich an, als würden sich ein paar Raumfahrer mit Tondor Kerlak unterhalten."
    Matoscho war überrascht.
    Wenn Taimar recht hatte, befand Kerlak sich jetzt im Katastrophengebiet. Es war nicht ausgeschlossen, daß er sich dorthin begeben hatte, um ein paar Überlebenden der DINO-386 zu helfen.
    Unwillkürlich schloß der Major die Augen und kämpfte gegen das immer stärker werdende Schuldbewußtsein an. Noch stand nicht fest, warum der Haluter sein Schiff verlassen hatte.
    „Lassen sich die Signale anpeilen?" erkundigte er sich bei dem Leutnant.
    „Die Koordinaten werden der Positronik in wenigen Augenblicken vorliegen", versicherte Taimar.
    Matoscho starrte auf die Bildschirme. Er wünschte sich plötzlich weit weg. Die Spannung wich von ihm, er fühlte sich müde und einsam. Niemand konnte vor seinen Niederlagen davonlaufen.
    Man mußte sich damit auseinandersetzen.
    Taimar, der ihn beobachtete, bemerkte die Veränderung, die in seinem Gesicht vorging.
    „Ist etwas nicht in Ordnung, Sir?"
    Zu Taimars Überraschung lächelte der Major.
    „Übernehmen Sie, Leutnant. Fliegen Sie mit der CDIN-3 ins Zielgebiet, sobald die Koordinaten feststehen."
    In fünf Minuten, dachte er, würde die Bombe an Bord von Kerlaks Schiff explodieren.
     
    *
     
    Als er sah, daß der Fremde sich wieder zurückzog, war Kardmisch enttäuscht und erleichtert zugleich. Obwohl er angestrengt nachdachte, konnte er keinen Sinn im Verhalten des Eindringlings erkennen. War der Raumfahrer nur gekommen, um nach Kerlak zu suchen? Warum hatte er dann nicht auf die Rückkehr des

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