0598 - Die Para-Bank
Haluters gewartet?
Die ganze Angelegenheit war rätselhaft.
Aber schließlich hatte Kardmisch kaum etwas von den Ereignissen verstanden, die sich zugetragen hatte, nachdem er von Kerlak entführt worden war.
Kardmisch verließ die Zentrale, um draußen im Gang nachzusehen, ob der Unbekannte vielleicht etwas zurückgelassen hatte. Aber im Gang war nichts zu entdecken.
Alle diese Wesen, die zwischen den Sternen lebten, taten unverständliche Dinge.
Auch diesmal mußte Kardmisch vor der Kompliziertheit der Geschehnisse kapitulieren. Er konnte keinen logischen Zusammenhang erkennen. Müde und voller Heimweh nach seiner Welt hockte er sich im Gang nieder.
Er wußte nicht, daß er genau neben der Bombe saß, die in wenigen Minuten explodieren und seiner unfreiwilligen Odyssee ein Ende bereiten würde.
*
Die Energiereserven des Impulsstrahlers waren aufgebraucht.
Perry Rhodan schleuderte die nutzlos gewordene Waffe davon.
Sein Versuch, doch noch eine stabile Umlaufbahn zu erreichen, war gescheitert. Seine Funksignale blieben weiterhin unbeantwortet. Er bewegte sich jetzt schneller auf die Sonne zu.
Das ist das Ende! dachte er.
Der Tod war ihm schon in vielen Gestalten begegnet, deshalb war er auf den Augenblick des Endes vorbereitet. Er fühlte weder Bitterkeit noch Verzweiflung, schließlich hatte er länger gelebt als bisher je ein Mensch vor ihm. Seine Gedanken waren bei der Menschheit. Vielleicht war es kein Zufall, daß er und seine Freunde gleichzeitig sterben mußten. Rhodan konnte sich vorstellen, daß ihre Zeit abgelaufen war, daß eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit begann.
Es war Hochmut zu glauben, daß die Menschheit ihr Schicksal ohne ihn und die Mutanten nicht meistern konnte. Andere würden kommen und den Terranern den Weg ins Universum zeigen.
Dabei, gestand Rhodan sich ein, hätte er gern die weitere Entwicklung seines Volkes miterlebt. Er gehörte nicht zu denen, die glaubten, daß der Menschheit natürliche Grenzen gesetzt waren.
Die Menschheit würde sich jedoch in jeder Beziehung ändern müssen, wenn sie eines Tages bis an die Schwelle des Universums gelangen wollte.
Rhodan erinnerte sich an den Homo superior.
Vielleicht würde er eines Tages in veränderter Form noch einmal auferstehen, um der Menschheit den nächster Schritt zu den Sternen zu ermöglichen.
Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung.
Er zuckte zusammen!
Er hatte sich bereits auf den Tod vorbereitet und wurde nun aus seinen Gedanken aufgeschreckt.
Eine große Gestalt kam auf ihn zu.
Ein Haluter!
Rhodan bezweifelte, daß es sich um Icho Tolot handelte. Der Koloß konnte nur Tondor Kerlak sein. Kerlak hatte ihn also entdeckt. Rhodan lächelte spöttisch. Kerlak konnte sein Ende nur beschleunigen. Trotzdem griff er unwillkürlich zum Gürtel, doch die Waffentasche war leer. Er hatte den nutzlos gewordenen Impulsstrahler weggeschleudert.
„Hallo, Kerlak!" rief er ruhig. „Ich habe keine Waffe mehr und werde in kurzer Zeit in die Sonne stürzen. Sie haben sich den Falschen ausgesucht."
Der Haluter antwortete nicht, sondern flog auf ihn zu. Rhodan traf keine Gegenmaßnahmen, denn er wußte, daß er Kerlak in jeder Beziehung unterlegen war.
Als der Haluter kurz vor ihm war, entdeckte Rhodan plötzlich ein paar andere Gestalten weit im Hintergrund. Das konnten nur Saedelaere und die anderen Schiffbrüchigen sein.
„Ich will Sie nicht töten!" rief Kerlak in diesem Augenblick. „Ich habe Sie gesucht, um Sie zu Ihren Freunden zurückzubringen."
Etwas in der Stimme des Haluters überzeugte Rhodan davon, daß Tondor Kerlak die Wahrheit sprach. Die Erleichterung drohte ihn zu übermannen. Er hatte nicht mehr an eine Rettung geglaubt. Einige Zeit war er unfähig, irgend etwas zu sagen.
Schließlich brach Kerlak das Schweigen.
„Kommen Sie jetzt, sonst wird es auch für mein Aggregat zu schwer, die Gravitation zu überwinden."
Er packte Rhodan an den Armen und zog ihn mit sich. Sie näherten sich den Gestalten, die weiter draußen im Weltraum auf sie warteten.
„Sie haben mir das Leben gerettet", sagte Rhodan schließlich.
„Ich wäre in die Sonne gestürzt."
„Ich habe ein paar Ihrer Männer getötet", sagte Kerlak.
Rhodan hatte es befürchtet, aber bis jetzt nicht daran glauben wollen. Der Haluter war zum Mörder geworden. Diese Tatsache ließ sich auch durch diese Rettungsaktion nicht aufwiegen.
„Ich habe zu spät erkannt, daß ich auf dem falschen Weg war", bekannte Kerlak. „Es
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