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0599 - Die Burg der Schlange

0599 - Die Burg der Schlange

Titel: 0599 - Die Burg der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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Decke unvermittelt Risse bekam und Erde herabrieselte.
    Gleichzeitig erscholl ein dumpfes Brummen, das von überall und nirgends zu kommen schien.
    »Der Meister!« frohlockte Sylvia Stoker. »Er kommt!«
    Zamorra blickte sich beunruhigt um, während das sonderbare Brummen stetig anschwoll.
    Dann begann der Boden unvermittelt zu vibrieren, wie der Asphalt einer Straße, wenn ein Stückchen entfernt ein schwerer LKW vorbeidonnert.
    Es war ein stetes, unterschwelliges Zittern, das mit jeder Sekunde stärker wurde, bis die ganze Höhle in Bewegung war, so schien es.
    »Was, zum Teufel…?« murmelte Zamorra.
    In seiner Verwirrung ließ er die Schlangenfrau eine Sekunde lang aus den Augen - und bekam die Rechnung dafür umgehend serviert!
    Lady Sylvia warf sich unvermittelt auf ihn. Zusammen gingen sie zu Boden.
    Kämpfend wälzten Zamorra und die Schlangenfrau auf der feuchten Erde, während das Brummen immer lauter wurde, immer lauter, bis es schließlich das einzige Geräusch war, das noch in der Höhle zu existieren schien.
    Erde, Staub und Steine rieselten aus der aufbrechenden Decke. Dann, in dem Moment, als Zamorra die Oberhand über seine Gegnerin gewann und es ihm gelang, sie mit seinem Gewicht am Boden festzunageln - geschah es!
    Unversehens bewegte sich die Wand jenseits des Opfersteins, wölbte sich nach außen, um schließlich in einer Detonation aus Erde, Lehm und kleinen Steinchen in die Höhle zu explodieren.
    Zamorra stieß ein lautes Keuchen aus und hielt die Hände über den Kopf, um sich vor den niederprasselnden Steinen zu schützen.
    Fassungslos starrte er zu der Wand hinter dem Altar hinüber, in der jetzt ein gewaltiges Loch klaffte.
    Das tiefe, dumpfe Brummen war inzwischen so laut, daß es Zamorra in den Ohren schmerzte.
    Und dann erschien in dem Loch plötzlich der Kopf einer riesigen, gliedlosen weißgrauen Kreatur!
    »Scheiße«, murmelte Zamorra fassungslos, die Augen weit aufgerissen, denn er konnte nicht glauben, was er keine zwanzig Schritte entfernt von sich sah.
    »Das darf doch nicht…!«
    Es war tatsächlich Lady Sylvias Meister!
    Dyonin, der Lindwurm!
    ***
    Zamorra konnte es nicht fassen. Ungläubig starrte er auf den Wurm, der dabei war, seine Fleischmassen durch das Loch in der Wand und in die Höhle zu wälzen.
    Der Teil der Kreatur, den Zamorra bereits sehen konnte, gehörte offenbar zu einem Wesen, das um ein vielfaches größer war, als Zamorra zu träumen wagte. Die Haut des Wesens war geschuppt und weißgrau, wirkte wie verschimmelt. Kleine Häkchen ragten aus dem weichen, dehnbaren Fleisch, das in ringförmigen Segmenten hintereinander angereiht war wie bei einem Regenwurm.
    Das Haupt der Kreatur endete in einem spitz zulaufenden Schädel, der weder Nase, Ohren noch Augen hatte, sondern fast völlig aus einem riesigen Maul bestand, in dem zahllose feucht glitzernde Zähne schimmerten. Eine lange, schwarzrote Zunge züngelte dazwischen hin und her Eine Ausgeburt der Hölle!
    Zamorra machte sich keine Gedanken darüber, wo die Kreatur so plötzlich hergekommen war, sondern suchte fieberhaft nach einem Weg, wie er diese Bestie besiegen konnte.
    Ohne Lady Sylvia, die vor Euphorie völlig weggetreten war, weiter zu beachten, stand er auf und ging auf den Lindwurm zu, der sich Meter für Meter die Höhle schob, wobei seine Schuppenhaut an den Wänden einen weißen, glitschigen Schleim hinterließ.
    Der Geruch nach verwesendem Fleisch lag in der Luft wie ein Hauch aus dem Rachen eines lebenden Toten.
    Während Zamorra sich Dyonin näherte, stellte er den Blaster auf maximale Leistung. Dann richtete er die Strahlwaffe auf den Kopf des Ungeheuers, zielte auf die Stelle oberhalb des Mauls, wo sich eigentlich der Nasenansatz befinden sollte.
    Sein Finger näherte sich dem Kontaktknopf.
    Der Wurm schien trotz der fehlenden Sinnesorgane zu wissen, was Zamorra im Sinn hatte, und wandte sich dem Parapsychologen zu.
    Der zähnebewehrte Rachen schien noch größer zu werden, als sich Dyonins Brummen in ein Brüllen verwandelte.
    Wie eine Wand aus Fleisch wogte die Kreatur auf Zamorra zu, bewegte sich mit solch brachialer Gewalt vorwärts, daß eine Erschütterung wie von einem Erdbeben durch die Höhle lief.
    Ruckartig erweiterten sich die Risse in der Decke, und Erdreich und Kieselsteine rieselten herab.
    Zamorra stand inmitten des Bebens, die Beine gespreizt, den Blaster mit beiden Händen im Anschlag und zielte.
    Dann, als das schreckliche Wesen nur noch sechs oder sieben Meter von ihm

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