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0599 - Die Burg der Schlange

0599 - Die Burg der Schlange

Titel: 0599 - Die Burg der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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sie reglos liegenblieb.
    Doch Zamorra blieb keine Zeit, sich über diesen kleinen Sieg zu freuen, denn inzwischen hatte sich Sandra wieder aufgerappelt.
    Mit dem Funkeln von unbändigem, tödlichen Haß in den gelben Reptilienaugen kam sie auf Zamorra zu. Woher sie die Schaufel hatte, die sie mit einem mal in den Krallenhänden hielt, vermochte er nicht zu sagen.
    Zamorra wollte den Blaster auf sie richten, doch wieder war er zu langsam.
    Während er noch auf die Schlangenfrau anlegte, schlug Sandra bereits mit der Schaufel zu.
    Das Blatt krachte mit geradezu brutaler Gewalt gegen Zamorras Waffenhand und riß ihm den Blaster aus den Fingern. Weit flog der Strahler davon, um irgendwo in der Dunkelheit jenseits des Kerzenscheins gegen Stein zu klirren.
    Zamorra keuchte. Siedender Schmerz schoß aus seiner Hand bis hinauf in die Schulter, schien seinen ganzen Arm zu lähmen. Einen Moment lang sah er auch nur noch Sterne.
    Dann wurde sein Blick wieder klar - gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Sandra erneut mit der Schaufel zuschlug.
    Diesmal erwischte ihn das Eisenblatt an der Hüfte.
    Zamorra brüllte auf, aber er griff nach der Schaufel, umklammerte den hölzernen Stiel mit aller Kraft, während ihm Tränen des Schmerzes in die Augen schossen.
    Er hätte jetzt Merlins Stern einsetzen können, doch dafür hätte er sich auf einen Gedankenbefehl konzentrieren müssen. Der Schmerz hinderte ihn daran, und ihm blieb auch nicht die Zeit dafür.
    Die blonde Schlangenfrau zischte den Parapsychologen böse an und zerrte wütend an der Schaufel.
    Im ersten Moment sah es so aus, als würde es ihr gelingen, Zamorra das Werkzeug aus den Händen zu winden.
    Doch dann drehte Zamorra den Stiel plötzlich mit einem kraftvollen Ruck so weit nach rechts, wie er irgend konnte, Sandra kreischte gequält und ließ die Schaufel los. Ihre Zunge peitschte hektisch die Luft.
    Zamorra holte kurz mit der Schaufel aus, schlug zu, ehe sich seine Gegnerin in Sicherheit bringen konnte.
    Mit einem Krachen traf das gewölbte Eisenblatt die Schlangenfrau in die Seite - und brach mit einem morschen Krachen vom Rest des Werkzeugs ab, um klirrend zu Boden zu fallen.
    Zamorra hielt nur noch einen etwa einen Fuß langen Rest des Schaufelstiels in den Händen.
    Er blickte auf das klägliche Kleinholz und wußte, daß sèine Chancen, die Schlangenfrau zu besiegen, schneller sanken als die Titanic.
    Sandras Fratze verzog sich zur Parodie eines gehässigen, schadenfrohen Grinsens. In der festen Überzeugung, daß ihr der wehrlose Mensch jetzt keine Probleme mehr bereiten würde, wetzte sie ihre schwarzen, messerscharfen Nägel, machte einen Satz nach vorn - und sprang genau in das abgebrochene Ende des Spatenstiels hinein!
    Wie eine Lanze bohrte sich das gesplitterte Holz in ihre Brust und durchstieß ihr Herz!
    Die Schlangenfrau kreischte ohrenbetäubend, umklammerte den Spatenstiel, der aus ihrem Körper ragte. Sie versuchte ihn wieder herauszuziehen, während schwarzes Blut aus ihrer Wunde floß.
    Dann taumelte die Kreatur nach hinten, das Maul weit aufgerissen, während unaufhörlich Blut aus der Verletzung drang.
    Einige Sekunden lang kreischte die Schlangenfrau ihre Agonie lauthals heraus, doch dann ließ ihre Kraft nach, und ihre Schreie verwandelten sich in ein gutturales Keuchen, ehe die Kreatur schließlich zusammenbrach und reglos liegenblieb, selbst im Tode noch immer verzweifelt den Spatenstiel umklammernd.
    Zamorra seufzte erleichtert und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Langsam normalisierte sich sein stoßweiser, unregelmäßiger Atem wieder.
    Er wandte sich von der Leiche der Schlangenfrau ab und ging hinüber zu dem Opferstein, auf dem Nicole lag und sich nicht rührte…
    ***
    Zamorra beugte sich über seine Gefährtin und strich ihr mit der Hand über die Wange. Eine Wunde von der Farbe reifer Pflaumen zierte ihren Hals, wo eine der beiden Schlangenfrauen sie gebissen hatte, um ihr das betäubende Gift zu verabreichen.
    Doch Nicoles Atem ging regelmäßig, so daß Zamorra sicher war, daß sie bald wieder auf dem Damm sein würde, zumal ihr Körper über dieselben erstaunlichen regenerativen Fähigkeiten verfügte wie er und das Schlangengift dementsprechend wesentlich schneller abbauen würde.
    Um Nicole brauchte er sich keine Gedanken zu machen.
    Anders sah es mit Lady Sylvia Stoker aus. Ein verhaltenes Stöhnen verriet, daß sie allmählich wieder zu sich kam.
    Zamorra seine Lebensgefährtin vorerst auf dem

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