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0599 - Die Kralle

0599 - Die Kralle

Titel: 0599 - Die Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich. »Wieder etwas Neues. Man lernt nie aus.«
    »Du siehst das ganz locker, wie?« fauchte Bill. Meine Antwort hatte ihm nicht gefallen.
    »Nein, ich wundere mich nur. Hier werden Gesetze über den Haufen geworfen. Wir müssen jedenfalls davon ausgehen, daß wir es mit mindestens zwei Personen zu tun haben, wobei eine der beiden ein Untoter ist. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Ein Zombie, der einen Helfer hat.« Bills Gesicht vereiste. »Wer ist schon so blöd und hilft ihm. Außerdem ist es gefährlich. Zombies müssen töten.«
    »Es gibt Ausnahmen.« Ich schaute auf die Uhr. »Los, laß uns endlich fahren!«
    »Wohin? In den Ort?«
    »Ja. Um diese Zeit sind die meisten Menschen noch auf den Beinen. Außerdem ist es zu heiß.«
    »Meinen Segen hast du.« Bill faltete sich in das Fahrzeug und rief vom Autotelefon aus Sheila an, um ihr zu sagen, daß sich der Verdacht erhärtet hatte.
    Was Sheila antwortete, konnte ich nicht verstehen, denn ich stand neben dem Fahrzeug und schaute über das dunkle flache Land dorthin, wo sich die Lichter häuften.
    »Steig ein«, sagte Bill.
    »Und?«
    »Sheila ist natürlich besorgt. Sie wollte sofort Deliah anrufen, um ihr alles zu sagen.«
    »Das halte ich zum gegebenen Zeitpunkt für einen Fehler.«
    »Habe ich ihr auch gesagt. Sie will es sich überlegen.« Bill drehte den Zündschlüssel und startete.
    Der Motor gab wieder seinen satten Sound ab. Eines stand fest.
    Der Zombie und sein Helfer wußten jetzt, daß man ihnen auf den Fersen war. Wie sie sich entscheiden würden und ob sie bei ihren Plänen blieben, mußte die Zukunft zeigen.
    Um es vorwegzunehmen, der Besuch im Ort brachte nichts. Niemand wußte etwas oder wollte etwas gewußt haben. Wir bekamen nicht einmal nähere Auskünfte über Ricardo.
    »Das stinkt doch zum Himmel!« fluchte Bill, als wir wieder einstiegen.
    »Wo willst du ansetzen?«
    »Beim Brautpaar.« Ich gähnte.
    »Aber nicht mehr heute, Alter. Morgen ist auch noch ein Tag.«
    »Stimmt, und in drei Tagen ist die Hochzeit. Da soll das Blutfest stattfinden, wenn es nach der Kralle geht.«
    Ich schnallte mich an. »Abwarten. Vielleicht haben wir bis zu dem Zeitpunkt schon zugeschlagen.«
    »Rasend komisch.«
    »Bist du anderer Meinung?«
    Bill gab Gas und ließ den Porsche vorschießen. »Ja, verdammt, ich komme mir vor, als würde man uns regelrecht verarschen. Und das mag ich überhaupt nicht.«
    Ich lachte. »Keine Sorge, Bill. Bisher haben wir immer zuletzt gelacht.«
    Der Reporter runzelte die Stirn. »Weißt du, John, ich habe mal einen Film gesehen, der hieß ›Leichen pflastern seinen Weg‹. Hoffentlich wird das nicht zur Realität.«
    »Was bist du so negativ, Junge?«
    »Hast du es gern, wenn auf dich geschossen wird?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    Der Ort lag hinter uns, wir rollten hinein in die Finsternis, die nur mehr vom Licht der beiden Scheinwerfer für ein kurzes Stück erhellt wurde.
    Als ich auf die Uhr schaute, war Mitternacht soeben um zwei Minuten vorbei. Ein neuer Tag lag vor uns, der allerdings keinen Ansatz zu großem Optimismus zeigte.
    Sehr schnell fuhr Bill nicht, obwohl die Strecke eben und frei war.
    Seine Gedanken drehten sich immer noch um den hinter uns liegenden Fall. Ich hielt die Augen geschlossen und dachte ebenfalls nach.
    Viel wußten wir nicht. Nur daß ein Toter aus dem Grab gestiegen war und eine Hochzeit auf seine Art und Weise vereiteln wollte.
    Ricardo, der Mann mit der Klauenhand. Ein Zombie-Killer, eine Bestie, die wir stoppen mußten. Nur hatten die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt, der würde bestimmt noch in Strömen fließen, bevor wir einen Erfolg hatten.
    »He, Alter, wach auf!«
    »Was ist denn?«
    »Hinter uns hängt jemand«, sagte Bill. Er schielte in den Außenspiegel.
    Ich drehte mich um.
    Tatsächlich fuhr ein Wagen auf der gleichen Strecke. Seine Scheinwerferkegel machten schon frühzeitig auf ihn aufmerksam! Das Fabrikat konnte ich nicht erkennen. Jedenfalls waren wir gewarnt.
    Ich rutschte wieder höher und ließ den Wagen nicht aus den Augen. Im Außenspiegel konnte ich ihn sehen. Er befand sich auf der rechten Straßenhälfte, auf der Überholspur.
    Bis zum Motorway hatten wir noch ein paar Meilen zu fahren. In der Ferne ahnten wir ihn. Er lief dort her, wo auch Lichter durch die Nacht huschten.
    Der fremde Wagen holte auf. Bill fuhr nun zügiger, der andere aber zu schnell.
    »Entweder«, sagte der Reporter, »hocken da ein paar Idioten hinter dem Steuer, die zuviel

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