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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbindung seiner bisherigen Laufbahn hielt. Noch ein tastender Gedanke des Pairun: „Angst... Gefahr...?"
    Dann brach der Kontakt ab. Fellmer Lloyd fuhr auf. Um ihn herum war wieder die vertraute Umwelt der Felsgänge und der bläulichweißen Lampen. Es war plötzlich kalt geworden. Es rauschte ihm in den Ohren. Wenn er sich rasch bewegte, bekam er keine Luft mehr. Ein unheimlicher Druck schien seinen Brustkasten aufblähen zu wollen. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und entdeckte Blut auf dem Handrücken. Dekompression...!
    Er schaltete blitzschnell.
    Zur Schleuse...!
    Er war kaum zweihundert Meter von ihr entfernt. Der Gang, in dem er sein Experiment veranstaltet hatte und der für die Dauer seines Versuches für allen Verkehr gesperrt worden war, führte direkt zu dem Schacht, der die Schleuse mit dem Innern des Asteroiden verband. Er begann zu laufen, aber schon nach zwei Schritten war er so außer Atem, daß er das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte. Mühsam richtete er sich wieder auf. So ging es nicht. Es war die Angst, die ihn vorwärts trieb, nicht die klare Überlegung. Indem er sich langsam bewegte, sparte er Atemluft und kam letzten Endes rascher vorwärts, als wenn er zu rennen versuchte.
    Er stützte sich seitlich gegen die Felswand und schob sich daran fort. Es war noch nie so kalt gewesen wie in diesem Augenblick. Wenn er einatmete, gefror für die Dauer des Atemzuges das Blut in der Nase. Wenn er ausatmete, bildete sich eine dichte Wolke unmittelbar vor den Nasenlöchern.
    Allmählich trübte sich der Blick. Schwarze Schleier senkten sich über die hellerleuchtete Szene und verbargen sie vor seinen Augen. Wo waren die anderen? Hatten sie ihn vergessen - oder befanden sie sich in der gleichen Lage wie er? Er sandte seine Gedanken aus, um ein verwandtes Bewußtsein zu finden, aber da war nichts, nur Leere. Er nahm sich eine Sekunde Zeit, um sich umzusehen. Die Schleier wichen lang genug, um ihn erkennen zu lassen, daß er sich kaum ein paar Schritte von seinem Ausgangspunkt entfernt hatte. Würde er es je bis zur Schleuse schaffen? Oder mußte er hier sterben?
    Warum entwich die Luft? Warum war es so kalt? Was war geschehen? Unter unsäglichen Schmerzen stemmte er sich an der Wand entlang vorwärts. Wenn er zuviel nachdachte, verschwendete er zuviel Energie. Es war nicht wichtig, wie er in diese Lage gekommen war. Er mußte nur wieder hinausfinden.
    Oh, Pairun, hätte ich mich nicht so sehr in deine Gedanken vertieft, dann wäre ich früher gewahr geworden, was um mich herum geschieht. Dann hatte ich rechtzeitig ausreißen können!
    So aber...
    Was war das...?!
    Felmloit...!
    Wer rief?
    Ich... Pairun!
    Ich höre dich, Pairun.
    Du fürchtest dich. Du frierst! Wärme dich!
    Ungläubig starrte der Mutant auf ein Stück PEW-Metall, das in die Wand eingebettet war, gegen die er sich stützte. Es begann zu glühen. Ein warmer Luftstrom stieg von ihm auf. Lloyd preßte sich dicht an die Wand, um die Wärme in sich aufzunehmen. Wie ein Strom neuen Lebens durchzog sie den Körper. Er hatte nicht gewußt, wie nahe er dem Erstarren gewesen war. Plötzlich kehrte seine Beweglichkeit zurück. Er hatte immer noch das Brausen in den Ohren, und die Nase hatte von neuem zu bluten begonnen. Er litt immer noch an Sauerstoffmangel, aber wenigstens bewegen konnte er sich wieder.
    Dank...! dachte er.
    Ich wollte, ich könnte mehr für dich tun, kam die Antwort. Aber Rettung ist unterwegs.
    Fellmer Lloyd klammerte sich an diese Versprechung, während er sich Schritt um Schritt vorwärts schob. Er kam an anderen PEW-Einsprengungen vorbei, die ebenfalls glühten und ihm von neuem Wärme spendeten, wenn er zu erstarren drohte. Meter um Meter legte er zurück. In Augenblicken, in denen ihm der Mangel an Atemluft nicht den Blick verdunkelte, sah er weit vor sich, vielleicht noch einhundert Schritte entfernt, die dunkle Mündung des Schachtes, der nach oben zur Außenstation führte.
    Und dann plötzlich entstand ein neuer Eindruck. Er sah Gestalten, die aus der Ferne auf ihn zuzueilen schienen. Erst traute er seinen Augen nicht, aber die Gestalten kamen näher.
    Sie waren merkwürdig unförmig und hatten riesige, runde Schädel mit glitzernden, konturlosen Gesichtern.
    Da erkannte er, daß es Männer in Raumanzügen waren. Er ließ sich einfach fallen. Der vorderste der Retter war nahe genug, um ihn aufzufangen. Durch den Helmlautsprecher hörte Lloyd blechern und merkwürdig hoch seine Stimme: „Eine Montur

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