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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter neunzig groß waren und maximal dreihundert Kilogramm wogen. Die Forderung nach der Menschenähnlichkeit der Roboter ergab sich aus ästhetischen Gesichtspunkten, nicht aus Motiven der Zweckmäßigkeit: Die Altmutanten legten Wert darauf, ihrer Umwelt als Menschen zu erscheinen, wenn sie Wabe 1000 jemals verließen.
    Es lag in Waringers Absicht, die Hybraks so auszustatten, daß sie aus eigener Kraft vollwertige Roboter darstellten. Sie waren bewaffnet und mit hochempfindlichen Wahrnehmungsorganen und Sensoren ausgerüstet. Solange die acht Mutanten sich im Innern der Metalladern befanden, stand es den Robotern gemäß ihrer Programmierung frei, sich im Innern des Asteroiden zu bewegen. Erst wenn einer der Mutanten sich im organischen Bewußtseinsteil des Hybrak niederließ, erlosch automatisch der Vorrang des positronischen Gehirns und der Programmierung, und der Mutant übernahm die Steuerung des Robotkörpers. Dem Pairun war dieser etwas komplizierte Zusammenhang so deutlich gemacht worden, wie Fellmer Lloyd es vermochte.
    Waringer - und auch Perry Rhodan - sahen in den Hybraks ein gewisses Gegengewicht zu der Übermacht, die das Pairun den acht Altmutanten gegenüber besaß. Waringer hielt es für möglich, die Roboter so zu programmieren, daß sie im Laufe der Zeit die mechanische Bedienung der Paramag-Maschinen erlernten, die bislang nur durch mentale Schaltvorgänge kontrolliert werden konnten. Waren die Habraks in der Lage, die Paramag-Maschinerie zu steuern, dann beherrschten sie den Asteroiden. Drohte den acht Altmutanten von seiten des Pairun Gefahr, dann brauchten sie sich nur in die bereitstehenden Robotkörper zurückzuziehen und konnten sich dann mit Hilfe der Kenntnisse, die die Hybraks inzwischen selbsttätig erworben hatten, der Gefahr erwehren. Nach Fellmer Lloyds Behauptung war eine solche Entwicklung nicht zu befürchten. Aber weder Rhodan noch Waringer waren Männer, die unnötig Risiken einzugehen bereit waren. Waringer rechnete damit, daß bis zur Bereitstellung der Hybraks vier bis fünf Standardmonate vergehen würden. Dann konnten die verbleibenden vier Paramags sich selbst zurückgegeben und in ihre Heimat gebracht werden. Von da an würden die Altmutanten bereitstehen, der Sache des Solaren Imperiums in ihren neuen Hybrak-Körpern zu dienen, wann immer man nach ihnen rief.
    Nachdem auf diese Weise die Para-Bank der Mutantenbewußtseine zumindest im Konzept verwirklicht war, wandte sich die allgemeine Aufmerksamkeit einem Problem zu, das, obwohl es von Sekunde zu Sekunde brennender wurde, bislang wenig Beachtung gefunden hatte. Man schrieb den 29.
    Juli 3444. Die Uhren zeigten 0:32 Standardzeit. In weniger als achtzig Stunden würde im Solaren Imperium die Wahl des neue Großadministrators beginnen. Erst vor wenigen Tagen hatte Perry Rhodan sich unter dem Eindruck der Gefahr, die dem Imperium von den Paramags drohte, bereit gefunden, überhaupt zu kandidieren. Der Menschheit war dieser Entschluß des Großadministrators bekannt. Galbraith Deighton hatte ihn über Hyperfunk verkünden lassen. In den ersten Stunden nach der Verkündigung waren die Wogen der Begeisterung hochgeschlagen. Dann jedoch war neue Skepsis eingetreten.
    Warum zeigte sich Perry Rhodan nicht selbst? Warum sprach er zu den Terranern von einem Bildsprechrecorder? Wer gab der Menschheit die Garantie, daß Perry Rhodan noch am Leben war?
    Das jahrtausendealte Postulat, daß, wer gewählt werden wollte, sich den Wählern zeigen müsse, hatte auch im fünfunddreißigsten Jahrhundert nichts von seinem Wahrheitsgehalt eingebüßt. In den Tagen unmittelbar nach dem Abspielen von Rhodans Erklärung zeigten die Ergebnisse der Meinungsumfragen ein neues Anziehen der Beliebtheit des Marschalls Bount Terhera, dessen Ansehen vor kurzem durch die unüberlegte, sinnlose Aufopferung mehrerer Raumschiffe mitsamt ihrer Besatzungen einen schweren Schlag erlitten hatte.
    Die Menschheit war bereit zu vergeben. Terhera hatte Tausende in den Tod geschickt, aber er hatte es aus Überzeugung getan, und, was mehr galt, er war bereit gewesen, dieselbe Gefahr auf sich zu nehmen. Er verdankte es nur dem Zufall, nicht der eigenen Berechnung, daß er selbst noch am Leben war.
    Bount Terhera würde die Wahl gewinnen, wenn es Perry Rhodan nicht gelang, rechtzeitig zur Erde zurückzukehren.
    Rechtzeitig, das hieß: mehrere Stunden vor Beginn der Wahl. Er brauchte Zeit, um sich den Terranern zu zeigen. Er mußte Erklärungen abgeben. Er mußte die

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