060 - Bis zum letzten Schrei
erneuten Blutgericht wie
damals kommt, ist groß. Finden Sie heraus, was sich auf Schwarzenstein tut, und
achten Sie auf die Menschen, die sich gerade in diesen Tagen auf einer Vision-Tour
nach dort begeben, um die Burg zu besichtigen!
Das
Erstaunliche ist, daß in all den Jahren zuvor der Burgherr nicht bereit war,
Gäste aufzunehmen. Das kann Zufall sein. Vielleicht hatte er nicht das Geld, um
die notwendigen Renovierungsarbeiten durchzuführen. Hinzu kommt, daß auch erst
in der letzten Zeit einige Werbemanager auf den Gedanken kamen, sogenannte
Vision-Tours durchzuführen, wobei sie vor allem England und Schottland den
Vorzug gaben. Nun werden diese Reisen aber auch für Frankreich, Deutschland und
Österreich durchgeführt.«
X-RAY-1 gab
seinem Staragenten noch einige detaillierte Hinweise. Daraufhin sah sich Larry
Brent die Umgebung auf der Karte näher an.
Seine Fahrt
würde durch das Elsaß gehen. Es gab hier eine Anzahl alter Burgen, Ruinen und
Zitadellen.
Während er
sein Ziel näher unter die Lupe nahm, unterbrach X-RAY-1 das Gespräch, weil
einer von den X-RAY-Agenten von irgendwoher eine Meldung machte.
Es dauerte
drei Minuten. Dann war X-RAY-1 wieder für Larry Brent zu sprechen.
»Ich habe
gerade Ihren Freund an der Strippe, X-RAY-3. Wollen Sie ein paar Worte mit ihm
wechseln?«
»Kunaritschew?« fragte Larry erfreut. »Gern,
Sir.«
Es knackte in
der Sprechanlage, als X-RAY-1 das Gespräch umlegte.
»Hallo,
Brüderchen«, sagte X-RAY-3.
»Wie geht es
dir, Towarischtsch?« klang die Stimme klar und deutlich aus der Sprechanlage,
als würde sich Iwan Kunaritschew aus dem Zimmer nebenan melden.
Doch der
Russe hielt sich in diesem Moment am anderen Ende der Welt auf. Er meldete sich
von der chinesischen Grenze, wo er einer gespenstischen Sache auf der Spur war.
Eine alte chinesische Reisbäuerin behauptete, daß die Figuren auf einem Bild,
das seit hundertachtzig Jahren im Besitz der Familie sei, lebendig geworden
wären, daß diese Figuren anfangs durch ihr Zimmer marschiert wären und die
Einrichtung zertrümmert hätten. Danach waren die Haustiere tot aufgefunden
worden und jetzt – so behauptete die Frau – würden die seltsamen Wesen
anfangen, sie zu attackieren. Durch einen Zufall waren die merkwürdigen Aussagen
der Frau bis zur Zentrale der PSA weitergegeben worden.
Iwan
Kunaritschew hatte den Auftrag, den gruseligen Ereignissen nachzugehen und
herauszufinden, ob hier jemand eine phantastische Geschichte spann oder ob es
ein Körnchen Wahrheit darin gab. Fest stand bisher nur, daß die Frau
Hautabschürfungen und kleinere Verletzungen nachweisen konnte, für die es keine
Erklärungen gab. Sie behauptete, daß diese Verletzungen von den Männern
stammten, die nachts aus dem Bild stiegen und ihr nach dem Leben trachteten.
X-RAY-7 hatte
bis zur Stunde noch keinen handfesten Beweis, daß dies tatsächlich so war, doch
es gab auch noch keinen gegenteiligen Beweis. Die Dinge waren noch in Fluß.
Larry
erzählte von der Aufgabe, die ihm übertragen worden war. Als Kunaritschew erfuhr,
daß X-RAY-3 in den nächsten Tagen in Frankreich sein würde, war er begeistert.
»In der
Gegend, wo du bist, gibt es ein Lokal, da kann man ausgezeichnet essen,
Towarischtsch«, sagte er.
»Wie heißt
es?« fragte Larry.
Iwan
Kunaritschew, der ganz in der Nähe des Ortes, wo Larry Brent nun recherchieren
sollte, schon einmal zu tun gehabt hatte, konnte sich nicht mehr an den Namen
des Hotels erinnern.
»Es liegt
zwischen Wingen und Bitche, Towarischtsch«, erklärte der Russe. »Nicht zu
verfehlen.« Kunaritschew, ein Freund guten Essens und Trinkens, erzählte, daß
er dort ausgezeichnet zu Mittag gegessen hätte. »Es gab die unübertrefflichen
Holzhackersteaks. Die sind so groß, daß sie links und rechts vom Tellerrand
überlappen. Vom Geschmack ganz zu schweigen.«
Larry
versprach, die Probe aufs Exempel zu machen. Dann verabschiedeten sich die
beiden Freunde voneinander. Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, einander bald
wiederzusehen.
X-RAY-1, der
Leiter der PSA, schaltete sich wieder ein, gab Larry die letzten Instruktionen.
X-RAY-3 erfuhr, daß der Flug für heute nacht vorgesehen war. Zeit genug, noch
ein paar freie Stunden in der Stadt zu verbringen und unter Umständen doch noch
ein Treffen mit den Eltern und Miriam, seiner Schwester, zu arrangieren.
»Falls es
Ihnen in der Burg auf der Suche nach dem Gespenst zu langweilig werden sollte«,
sagte X-RAY-1 noch, »dann ist es nur eine
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