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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fahrtstunde Weg nach Baden-Baden.
Dort zerstreut sich im Augenblick Ihre Kollegin Morna Ulbrandson. Das wollte
ich Ihnen nur noch gesagt haben, X-RAY-3.«
     
    ●
     
    Sie genoß die
Zerstreuung.
    Morna
Ulbrandson hielt sich seit zwei Tagen in der Kurstadt auf.
    Nach dem
erfolgreichen Abschluß ihres letzten Falles, der sie quer durch Schweden,
Dänemark und Deutschland geführt hatte, war die Schwedin in Deutschland
geblieben, um sich ein paar Tage zu entspannen.
    Sie ergriff
die Gelegenheit, um ein paar alte Freunde zu besuchen, die sie schon lange
nicht mehr gesehen hatte. Es war das Ehepaar Dolega. Morna hatte Frank und
Petra Dolega bei einem Badeurlaub auf Bornholm kennengelernt. Das lag schon
drei oder vier Jahre zurück.
    Damals war
die attraktive Schwedin noch als Mannequin für ein namhaftes Stockholmer
Modehaus aufgetreten.
    Die Dolegas
arbeiteten beide für eine internationale Modezeitschrift. Er war als Fotograf
tätig, sie als Redakteurin. Bei einer Vorführung für neue Bademodelle war Morna
mit dem Paar ins Gespräch gekommen. Man war sich einfach sympathisch gewesen,
und so hatte sich die Situation einer Einladung ergeben. Morna hatte versprochen,
bei einem eventuellen Treffen in Baden-Baden oder Umgebung auf jeden Fall
einmal reinzuschauen.
    Das hatte zu
jener Zeit im Bereich des Möglichen gelegen, da die Firma, für die die Schwedin
als Mannequin fungierte, gerade in Kurstädten oft vertreten war.
    Doch das
Schicksal hatte es weniger gut gemeint. Hin und wieder hatte man durch eine
Karte aus dem Urlaub oder durch einen kurzen Brief voneinander gehört.
    Dann war
Mornas Einberufung zur PSA-Agentin gekommen. Dieser Beruf brachte es mit sich,
daß sie die ganze Welt sah. Aber ihre Einsätze strapazierten sie, nahmen sie
voll in Beschlag, so daß kaum eine freie Stunde blieb, um gelegentlich einen
Abstecher irgendwohin zu einem Ort zu machen, der sie interessierte. Daß es
sich diesmal so günstig in Baden-Baden einrichten ließ, war schon ein wahrer
Glücksfall.
    Unmittelbar
nach ihrer Ankunft vor zwei Tagen war sie mit den Dolegas zusammengetroffen.
Aber da hatte man sich noch nicht verabredet, weil Morna den Wunsch geäußert
hatte, einmal früh zu Bett zu gehen und bis in den Tag hinein zu schlafen.
Diese Ruhe hatte ihr gutgetan. Am gestrigen Tag dann war ein ausgedehnter
Stadtbummel erfolgt.
    Heute um die
Mittagszeit wollte man sich in einer spanischen Bodega wiedertreffen und dann
einen Plan für die nächsten Tage machen, die Morna noch hier zu sein glaubte.
    Sie blieb vor
einem Kunstgewerbegeschäft stehen, in dessen Schaufenster einige recht gute
Sachen lagen.
    Langsam
schlenderte sie weiter und erreichte das kleine Restaurant, das sie durchqueren
mußte, um in den Hinterhof zu kommen, wo eine Bodega im altspanischen Stil
eingerichtet war.
    Morna suchte
sich einen schattigen Eckplatz, von wo aus sie einen Blick über die anderen
Tische und zum Eingang hatte.
    In
unmittelbarer Nähe der Schwedin saß ein junges Pärchen. Morna wäre nicht
besonders auf sie aufmerksam geworden, wenn das laute und seltsame Gespräch
zwischen dem jungen Mädchen und dem männlichen Begleiter nicht gewesen wäre.
    Zunächst fing
Morna nur Gesprächsfetzen auf.
    »… ich
brauche das Geld, und er wird es mir geben«, sagte die männliche Stimme.
    »Ich habe das
Gefühl, daß es ein verlängertes und trauriges Wochenende geben wird; du hast in
Paris zuviel verloren.« Das junge Mädchen, das sprach, hatte den charmanten
Akzent, wie er für Däninnen typisch ist.
    »Ich hatte
Pech. Das ist alles. Kann jedem mal passieren. Wenn ich heute abend genügend
Reserve zur Verfügung habe, hole ich den Verlust mit Leichtigkeit wieder rein.«
    »Woher willst
du die Reserve nehmen? Du hast was von zehntausend gesagt, nicht wahr?«
    Der blonde
junge Mann nickte. Morna Ulbrandson, Zeugin des Gesprächs, sah die Bewegung aus
den Augenwinkeln.
    »Mein Alter
hat mich noch nie im Stich gelassen«, murrte Simon Lautrec Tullier. »Und wenn,
dann hol ich mir eines seiner Bildchen. Ob jetzt hundert oder nur
neunundneunzig an den Wänden hängen, er merkt nichts davon.«
    Simon Tullier
lachte, griff nach seinem Glas und leerte es mit einem Zug. Auch Vivi Carlson
trank ihr Glas leer. Der junge Mann winkte der Bedienung, die sofort kam und
kassierte.
    Gleich darauf
verließen Tullier und Vivi Carlson die Bodega.
    Morna
Ulbrandson war durch das seltsame Gespräch aus ihrer Reserve gelockt worden.
Sie wartete, bis das Pärchen draußen war,

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