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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und nach dem Schicksal Janett Haggertys
forschen.
    Auch die
Suche nach Mabel Sallenger wollte er fortsetzen, die man nirgends im Trakt
gefunden hatte.
    X-RAY-3 hatte
einen Verdacht. Dem wollte er nachgehen.
    Nachdenklich
stand Larry am Fenster der Soigerschen Wohnung und blickte hinüber auf den
schwarzen Hügel, hinter dem sich die Spitze des Nordturms gegen den bizarren
Himmel abzeichnete.
    Hinter dem
Hügel lag die Burg. Larry wurde das Gefühl nicht los, daß die unbegreifliche
Kraft sie beobachtete und belauerte. Unheil lag in der Luft.
    Gerhard
Tullier tauchte hinter ihm plötzlich auf.
    »Nun kommen
Sie, Monsieur Brent«, sagte der Burgherr mit leiser Stimme. »Trinken Sie mit
uns eine Tasse Kaffee. Er wird auch Ihnen jetzt guttun. Grübeln hilft nicht.«
    »Vielleicht
doch«, entgegnete X-RAY-3 mechanisch und drehte sich um.
    Plötzlich
huschte ein Schatten über sein Gesicht. Ihm fiel etwas ein.
    »Das Zimmer
Mabel Sallengers«, murmelte er abwesend, »es kam mir anders, verändert vor.
Jetzt weiß ich, was gefehlt hat. Auf dem Tisch neben dem Bett habe ich für sie
ein kleines tragbares Tonbandgerät, einen Kassettenrecorder und ein Mikrofon
aufgestellt. Mabel Sallenger hatte mir anvertraut, daß sie manchmal im Schlaf
spräche. Die Angaben, die sie dann mache, bezögen sich sehr oft auf das, was
sie zuvor erlebt hatte. Ihr Unterbewußtsein würde dann noch Dinge empfangen,
die ihr im Wachzustand wieder entfallen waren.«
    Dies war der
Grund, weshalb Larry Brent das Gerät in Mabel Sallengers Zimmer zurückgelassen
hatte. »Der Kassettenrecorder war weg, Monsieur«, fuhr er fort. »Mabel
Sallenger muß ihn mitgenommen haben!«
    Gerard
Tullier sah ihn groß an.
    Soiger mußte
von Zeit zu Zeit abbremsen, weil er durch die steil abwärtsführende Straße
immer wieder zuviel Schwung bekam.
    In
Serpentinen schlang sich die schmale Straße in die Tiefe.
    Als Soiger
wieder um eine der zahlreichen Kurven fuhr, sah er den hellgelben Wagen am
Wegrand. Er erkannte ihn sofort. Es war Simon Tulliers Fahrzeug.
    Im Schein der
schwachen Fahrradlampe sah André Soiger, daß sich hinter dem Lenkrad etwas
bewegte.
    Soiger
bremste stärker ab, hielt an und rollte auf das Auto zu.
    »Monsieur
Simon?« wunderte er sich, als das Fenster heruntergekurbelt wurde. Soiger wußte
nichts von dem nächtlichen Zwischenfall und dem versuchten Diebstahl in Dona
Hopkins’ Zimmer. »Um diese Zeit? Weiß denn ihr Vater…«
    Simon Tullier
reagierte sofort. »Nein, er hat keine Ahnung. Ich bin selbst noch im Zweifel,
ob ich hochfahren soll oder nicht.«
    Soiger winkte
ab. »Oben ist der Teufel los!«
    »Was ist denn
passiert?«
    Der
Burgaufseher machte einige Andeutungen. »Drei Leute sind verschwunden. Von den
Besuchern, die heute nacht hierbleiben sollten. Jetzt hält sich niemand mehr in
der Burg auf.
    Marie
bewirtet die Gäste. Alle haben Angst vor dem Blutgericht der Weißen Frau. Ihrem
Vater ist die Geschichte ganz schön an die Nieren gegangen. Selbst er wagt es
nicht mehr, allein durch den alten Trakt zu laufen. Er wartet, bis die
Gendarmen da sind, die ich holen soll.«
    Er hielt sich
nicht länger auf. Er war selbst sehr aufgeregt.
    Simon Tullier
sah, wie der Burgaufseher um die nächste Kurve verschwand. Ein sarkastisches
Lächeln umspielte die Lippen des jungen Franzosen.
    »Das hört
sich gar nicht so schlecht an«, murmelte er. »Alles glaubt an Geister, alles
hat Angst und flieht aus der Burg. Mir scheint, Simon, du kommst heute nacht
doch noch zu deinem Geld.«
    Er drehte den
Schlüssel im Zündschloß, löste die Handbremse und gab vorsichtig Gas. Der
Jaguar rollte fast lautlos den Berg hinauf.
    Simon Tullier
ging von der Überlegung aus, daß er nun nichts mehr vermasseln konnte.
Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen und eiskalte Überlegungen bestimmten seinen
Plan. Er war ein Mensch ohne Skrupel, der die geringste Gelegenheit ergriff, um
doch noch sein Ziel zu erreichen. Egal mit welchen Mitteln.
    Es würde
alles ganz schnell gehen. Genauso, wie er es sich dachte, führte er es aus.
Entgegen seiner Gewohnheit passierte er im Schrittempo die Zugbrücke, rollte
langsam und fast lautlos durch den gemauerten Tunnel in den Innenhof und drehte
dort.
    Dann stellte
er den Motor ab, begab sich in die Burg und hängte im Wohntrakt seines Vaters
zwei sehr alte und seiner Meinung nach gute Landschaftsbilder ab, die er auf
dem Rücksitz des Wagens verstaute. Das Ganze war das Werk von nicht einmal fünf
Minuten.
    Niemand hatte
ihn

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