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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich außergewöhnliche Kräfte bemerkbar machten und wirksam wurden.
Die oft mehrere Meter dicken Wände bargen noch manches Geheimnis. Davon war
auch Larry überzeugt.
    Die beiden
ungleichen Männer verließen die Katakomben, durchquerten den Burghof und
betraten über den Eingang der Burgschänke das Haus, in dem die Gäste
untergebracht waren.
    Larry hatte
den Wunsch, sich etwas Warmes überzuziehen.
    Tullier und
der Amerikaner passierten den langen Gewölbegang, links die Fensterreihe, wo
das silberne Mondlicht durchdrang, rechts die Türreihen.
    Hinter der
Tür von Dona Hopkins, der reichen Witwe, vernahmen sie dumpfe Geräusche, ein
leises Stöhnen.
    »Psst!«
zischte eine Stimme. »Alte Vettel! Wenn du nicht still bist und dich ruhig
verhältst, drehe ich dir den Kragen um!«
    Etwas fiel
klirrend zu Boden. Es hörte sich an, als handele es sich um Mrs. Hopkins
wertvolle Schmuckstücke.
    Larry Brent
und Tullier sahen sich an.
    X-RAY-3
spurtete auf die Tür zu und klopfte an.
    »Mrs.
Hopkins?« fragte er laut.
    »Mhmmm, mhmmm«,
war alles, was er vernahm.
    Da drückte er
die Klinke und stellte fest, daß die Tür nicht verschlossen war. Er riß sie
auf.
    Ein schwarzer
Schatten stürzte auf ihn zu.
    X-RAY-3 wich
einen Schritt zur Seite, streckte gleichzeitig die Linke aus und erwischte den
Flüchtling unter der Achsel.
    Der Mann, der
sich so schnell aus dem Staub machen wollte, wurde herumgerissen.
    Schmuckstücke,
Ketten, Ringe und ein wertvolles Collier fielen aus einem kleinen
Plastiksäckchen, das der Fremde beim Anprall fallen ließ.
    »Scheint sich
noch einiges mehr auf Ihrer Burg herumzutreiben als nur mordende Geister,
Monsieur«, preßte X-RAY-3 zwischen den Zähnen hervor. Der junge Mann in seinen
Händen zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Tullier riß
die Augen auf.
    »Simon?« ächzte
er.
    Die Szene
sprach für sich. Der ungeratene Sohn des alternden Malers hatte sich am Schmuck
der Hopkins-Witwe bereichern wollen.
    Gerard
Tullier stürmte in den Raum, wo die gefesselte und geknebelte Amerikanerin mit
angstgeweiteten Augen lag.
    »Ich dachte
schon, ein Geist…«, stotterte sie, als der Burgherr ihr den Knebel aus dem Mund
nahm. Das reichbestickte Nachtgewand der massigen Frau war allein schon ein
paar hundert Dollar wert. Es bestand aus reiner Chinaseide.
    »Er stand
plötzlich in meinem Zimmer, Monsieur…«, sprudelte es aus Dona Hopkins. Empört
reckte sie ihren mächtigen Busen. »Ich war vor Schreck wie gelähmt. Es ging
alles sehr schnell. Er hielt mir den Mund zu, schnürte mir die Hände auf dem
Rücken zusammen, und dann band er meine Füße am Fußende des Bettes fest.
Schließlich stopfte er mir noch ein Tuch in den Mund.« Sie berichtete es mit
Genuß.
    Gerard
Tullier bat um Entschuldigung für das Vorkommnis. Er wandte sich an Simon
Lautrec Tullier. »Ein feines Früchtchen bist du! Wie kommst du überhaupt hier
rein?«
    »Mit einem
Schlüssel!« sagte Simon Tullier von oben herab, und der arrogante Zug um seine
Lippen verstärkte sich. »Als ich heute mittag wegfuhr, habe ich schon den Plan
gehabt, wiederzukommen, ohne daß du etwas davon merkst. Du hast mich im Stich
gelassen! Ich hatte gehofft, diesen Abend zu gewinnen. Ich habe noch mal
Schulden gemacht, bei Maurice.
    Als Pfand
habe ich ihm meinen Jaguar überlassen, vorausgesetzt, daß ich bis morgen mittag
die Schuldsumme nicht aufbringe. Mit dem Schmuck wäre ich aus dem Schneider
gewesen, da ich kein Bild von dir erwarten durfte. Aber selbst wenn ich keine
Gelegenheit gehabt hätte, hier einzudringen, wäre ich in den Trakt gekommen und
hätte mir eines der Bilder mitgenommen. Wie ich das geschafft habe, hierherzukommen,
ohne Soiger aufzufallen?« Er lachte zynisch. »Mit Geld ist beinahe alles
möglich, Vater. Ich habe mir heute während meines Aufenthaltes in Baden-Baden
einen Universalschlüssel machen lassen. Der Mann versteht sein Handwerk. Mein
Wagen steht in diesem Augenblick rund einen Kilometer von der Burg entfernt auf
der Bergstraße. Kein Mensch hätte gewußt, daß ich hier gewesen bin, wenn dieser
Kerl und du nicht dazwischengekommen wärt.«
    Gerard
Tullier antwortete nichts auf die Worte seines Sohnes. Er war damit
beschäftigt, den zu Boden gefallenen Schmuck wieder aufzusammeln.
    »Schauen Sie
nach, ob ein Stück fehlt«, wandte sich der Maler an Dona Hopkins, die
inzwischen ihren Morgenmantel aus Angora übergestreift hatte und aufmerksam den
zurückgegebenen Schmuck kontrollierte.
    »Es ist alles
in

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