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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wußte,
wenn er sich jetzt an dieser Wand weitertastete, dann würde er in einen Tunnel
geraten, der zu einem Treppenaufgang führte. Bis dahin würde er eventuell
kommen. Er mußte sich links halten, zuckte es durch sein Gehirn. Wenn er immer
an der Wand entlangging, konnte er unter Umständen das Labyrinth meiden.
    Meter für
Meter lief er weiter, geriet in den dunklen Tunnel und fand den Treppenaufgang.
    Und dann
stand er vor einer Wand. Er war in einer Sackgasse angelangt!
    Der kalte
Schweiß brach ihm aus.
    Also doch
getäuscht. Er war zu wenig mit diesen unterirdischen Gängen vertraut, als daß
er es wagen konnte, sich eine feste Vorstellung über die Anlage der Gewölbe und
Gänge zu machen.
    Er atmete
kurz und abgehackt. Vor seinen Augen begann die brodelnde Dunkelheit zu kreisen
und lebendig zu werden.
    Ein leises
Geräusch ließ ihn herumwirbeln. Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu
können, als er merkte, daß sich die Wand hinter ihm bewegte. Dann stach es
grell und weiß in seine Augen, so daß er sie schließen mußte.
    Der Strahl
einer Taschenlampe.
    »Mr. Brent?«
fragte eine bekannte Stimme erstaunt.
    Gerard
Tullier! Der Maler senkte die Taschenlampe. Larry, gegen die Wand gelehnt,
öffnete die Augen spaltbreit. »Wenn Sie die Angewohnheit haben, im Schlaf zu
wandeln, dann hat der Zufall Sie genau an die richtige Stelle geführt«, sagte
X-RAY-3 mit krächzender Stimme.
    »Aber wie
kommen Sie denn hierher? Mitten in der Nacht?« wunderte sich Tullier.
    »Das gleiche
könnte ich Sie fragen. Ich war hinter dem Hausgeist her, und wie mir scheint,
wissen Sie über das Phantom mehr, als Sie zuzugeben bereit sind. Wir sollten
die Karten offen auf den Tisch legen, Monsieur Tullier. Sie und ich! Das könnte
unter Umständen dazu führen, weitere unschuldige Opfer vor einem furchtbaren
Tod zu bewahren.«
    Larry erfuhr,
daß Tullier über die Katakomben her einen Geheimgang zur Folterkammer entdeckt
hatte und daß er nur abwartete, bis alles schlief, um in der Nacht noch einmal
hierherzukommen und dem Grauen auf die Spur zu gelangen, das Schwarzenstein
seit zwei Tagen wieder in seinen Bann zog.
    Als er durch
Larry Brent erfuhr, daß Mr. Haggerty mit Gewißheit tot war und Mrs. Haggerty
wahrscheinlich ebenfalls ein unbekanntes Ende gefunden hätte, rückte Tullier
mit der Sprache heraus, nannte X-RAY-3 den Grund, weshalb er keine Ruhe fand.
Der furchtbare Tod der jungen Deutschen beschäftigte ihn. So erfuhr Larry auch
von dem Schicksal Monika Sommers.
    »Sie hätten
diese Dinge melden müssen, Monsieur«, konnte X-RAY-3 dem Franzosen den Vorwurf
nicht ersparen. »Mit diesem Wissen haben Sie sich schuldig an den Menschen
gemacht, die hierher kamen, um Ihre Burg kennenzulernen. Wir wissen beide
nicht, welchen Umfang die Dinge noch annehmen. Ich halte es unter diesen
Umständen für wichtig, alle in der Burg Untergebrachten zu warnen und zu evakuieren.«
    »Aber um
diese Zeit werden Sie nirgends im Ort mehr eine Unterkunft finden.«
    »Dann sollen
die Touristen im Bus übernachten. Das ist zwar nicht besonders bequem, aber
lebenserhaltend! Und darauf kommt es im Moment an.«
    Larry
passierte den geheimen Durchlaß, den Tullier wieder hinter sich schloß. Erst
jetzt entdeckte der Agent auch, daß der Maler bewaffnet war. Er trug eine
entsicherte alte Armeepistole in der Linken.
    »Glauben Sie
wirklich, damit dem Spuk zu Leibe rücken zu können, Monsieur? Ich fürchte, daß
es keine irdische, materielle Waffe gibt, mit der Sie dem Unheil begegnen
könnten.
    Vorerst gibt
es nur ein Mittel, das Furchtbare hier zu besiegen: ihm auszuweichen, ihm nicht
zu begegnen.«
    Die beiden
Männer passierten die feuchten Katakomben.
    Larry atmete
tief die Luft ein, die durch die Schächte unterhalb der Gewölbedecke Eingang
fand.
    Draußen riß
die Wolkendecke auf. Der Mond stand ziemlich tief am Horizont, und Larry
erlebte ein einmaliges Schauspiel.
    Durch die
schmalen Spalten drang fahler Lichtschein. Weiße Lichtbahnen fielen durch die
Schächte und sahen aus wie schimmerndes, blankes Metall, das in breiten
Streifen dort an die Wand gestellt schien.
    Tullier ließ
sich den ungewöhnlichen Weg beschreiben, den Larry Brent zum Folterkeller gegangen
war. Bis zur Stunde hatte er nichts davon gewußt. Und Larry nahm ihm das ab. Es
war merkwürdig, daß gerade während der letzten Tage soviel Neues auf Tullier
einströmte.
    Irgendwie
hing das mit der Tatsache zusammen, daß sich das jahrhundertealte Verbrechen
jährte, daß

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