060 - Brutstätte des Bösen
öfter das Pech hatte, keinen Erfolg zu erringen, konnte sehr schnell in Ungnade fallen, und darauf arbeitete Mago hin.
Atax, die Seele des Teufels, sollte in Ungnade fallen.
Das Tribunal der Dämonen sollte ihn als Versager brandmarken und zum Tode verurteilen. Auf dem Richtblock des Grauens sollte er enden, wie einst Zodiac, der später von Rufus abgelöst wurde.
Schwefelgelbe Dämpfe umwallten den Schwarzmagier. Er war hoch aufgestiegen, nach dem Verlust des Höllenschwertes jedoch wieder an seinen alten Platz zurückgerutscht.
Er mußte wieder abtrünnige Hexen jagen wie früher, obwohl er diese Aufgabe inzwischen haßte.
Er hätte sie Stockard Ross, dem dämonischen Hexenjäger, übertragen, wenn es ihm gelungen wäre, sich auf den Affenthron zu setzen.
Ein neues, bequemeres Leben hatte Atax unmöglich gemacht, und in Mago rumorte der glühende Zorn, wenn er daran dachte.
Er trug wie immer seinen braunen Lederwams, seine Haut war granitgrau, und er hatte spitze Ohren und eine gespaltene schwarze Zunge. Wenn er sprach, lispelte er.
Dämpfe, so weit das Auge reichte Dämpfe. Ständig in Bewegung, niemals ruhig, und darunter ein Blubbern und Brodeln, ein Kochen und Sieden…
Es war eine der vielen Höllen, die es gab, und in die sich Mago mit seinem neuen Verbündeten zurückgezogen hatte.
Noch brachte ihm dieses Bündnis nichts, denn Metal, der Silberdämon, war auf Protoc verletzt worden.
Eine magisch vergiftete Speerspitze war ihm in die Schulter gedrungen, und er wäre daran langsam zugrunde gegangen, wenn Mago ihm nicht geholfen hätte. Doch seither waren seine dämonischen Fähigkeiten blockiert, er war zur Zeit für Mago keine Hilfe, sondern eine Belastung.
Aber der Schwarzmagier hoffte, daß es mit Metal bald wieder aufwärtsgehen würde.
Der Silberdämon hockte auf einem glatten Stein, der aus dünnen Poren schwefelgelben, stinkenden Dampf ausstieß.
Silberner Schweiß glitzerte auf seiner Stirn. Es ging ihm nicht gut. Gleich nachdem sie New York verlassen hatten, war es zu diesem Rückfall gekommen.
Mago konnte nicht helfen. Metal mußte damit selbst fertigwerden.
»Die Menschen haben ein Sprichwort, das auch auf uns zutrifft«, sagte der Schwarzmagier. »Die Zeit heilt alle Wunden.«
»Du brauchst mich nicht zu trösten«, erwiderte der Silberdämon. »Ich weiß, daß ich mich in einer schlimmen Krise befinde, weiß aber auch, daß ich sie überwinden werde.«
»Je mehr du dich schonst, desto schneller kannst du wieder obenauf sein.«
Metal bleckte die Zähne. »Ich habe nicht vor, große Taten zu setzen.«
»Hier bist du verhältnismäßig sicher«, sagte Mago. »Deshalb habe ich dich in diese Dimension gebracht. Wenn ich wiederkomme, werden wir uns gemeinsam überlegen, was wir gegen deine… Krankheit unternehmen können. Es gibt mit Sicherheit eine Möglichkeit, sie zu besiegen.«
»Den Tunnel der Kraft. Als Mr. Silver seine Fähigkeiten verlor, machte er sich auf den Weg dorthin, um wiederzuerstarken.«
»Den Weg kannst du dir sparen. Dein Fall liegt anders. Du hast deine dämonischen Kräfte nicht verloren, sie befinden sich nach wie vor in dir, sind lediglich blockiert, Irgendwann wird diese Sperre brechen, und du wirst wieder so stark wie früher sein.«
»Du sagtest vorhin ›Wenn ich wiederkomme‹. Hast du die Absicht fortzugehen?«
Mago nickte grimmig. »Atax hat einen neuen Plan. Er will sich mit Professor Kull zusammentun. Kull ist ein sehr gefährlicher Mensch, der es eines Tages schaffen könnte, die Welt in ein totales Chaos zu stürzen. Wenn Atax diesen Mann zu seinem Partner macht, sind Kulls Erfolge auch seine Erfolge. Mortimer Kull würde zu Atax' Werkzeug werden, ohne daß es diesem auffällt, und irgendwann würde Atax den Mann zum Schwarzblütler machen. Ein Profit für die Hölle. Ein Triumph für Atax, die Seele des Teufels. Dazu darf es nicht kommen, denn wenn Atax auf Stufen des Erfolgs hochsteigt, wird er für uns zu mächtig und zu gefährlich, deshalb muß ich gegen ihn rechtzeitig etwas unternehmen.«
***
Vincent Blackman beugte sich über das Opfer der Killerbienen und rückte sich hastig die Brille zurecht.
Am Körper des reglos auf dem Arbeitstisch liegenden Mannes bewegte sich etwas! Blackman hatte den Eindruck, vor einem Bienenstock zu stehen, der von einem großen Bienenvolk bewohnt wurde.
Bewohnt! Tatsächlich!
Jetzt verließen die ersten Bienen - sie waren nicht größer als normale Bienen, sahen aber anders aus - den geöffneten
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