060 - Brutstätte des Bösen
Leute - auf dem Gebiet der Technik, Elektronik und Kybernetik Kapazitäten - hatten sie gebaut, und dieses scheußliche Wesen hatte sie mühelos vernichtet.
Das machte Mortimer Kull vorsichtig.
Er begriff, daß er Atax ernst nehmen mußte. Als die Seele des Teufels sich ihm zuwandte, nickte Professor Kull beeindruckt.
»Ich muß zugeben, das war die beste Machtdemonstration, die ich je erlebt habe.«
Atax starrte ihn durchdringend an. »Eigentlich sollte ich dich ebenfalls töten! Du hast mich beleidigt!«
»Ich konnte nicht wissen, daß das alles wahr ist, was du sagst«, verteidige sich Professor Kull. »Ich hatte noch nie Kontakt mit einem Vertreter der schwarzen Macht. Wohl hörte ich manchmal von Taten, die Wesen wie dir zugeschrieben wurden, aber ich dachte, die Menschen hätten ihre Geschichte aufgebauscht. Es gibt viele Leute, die gern Gespenster sehen.«
»Wir sind eine Macht, die niemand unterschätzen darf, mit der man rechnen muß, die die Menschheit zu fürchten hat. Gegen das, wozu wir imstande sind, ist das, was du tust, eine lächerliche Kinderei.«
»Ich setze meinen genialen Geist als Waffe ein.« Kull wies auf seinen Kopf. »Tausende Ideen befinden sich hier, drinnen. Ich werde sie nach und nach verwirklichen. Du solltest meine Taten nicht abqualifizieren. Ich wäre nicht auf der ganzen Welt so gehaßt und gefürchtet, wenn ich kein ernstzunehmender Feind der Menschheit wäre. Natürlich muß ich mit den Mitteln kämpfen, die mir zur Verfügung stehen. Zauberkräfte besitze ich keine. Dafür aber eine geniale Erfindungsgabe. Darin bin ich unschlagbar - und unerschöpflich. Du wirst auf der ganzen Welt keinen Menschen finden, der mir ebenbürtig ist.«
»Das weiß ich«, sagte Atax. »Du bist einmalig, und da wir - wie ich schon sagte - ungefähr die gleichen Ziele verfolgen, wäre es falsch, dich zu vernichten, aber stelle dich nie wieder gegen mich, sonst überlege ich es mir anders!«
Mortimer Kull entspannte sich. Die Gefahr war gebannt. Atax würde ihn nicht angreifen.
Der verbrecherische Wissenschaftler bemühte sich, sich auf diese ungewöhnliche Situation einzustellen und mit ihr geistig fertigzuwerden.
Konnte er einen Nutzen aus dieser unverhofften Begegnung ziehen?
Als Werkzeug der Hölle wollte sich Mortimer Kull nicht gern sehen. Er war sein eigener Herr und wollte das auch bleiben.
Niemand sollte ihm Befehle erteilen. Er wollte seine Entscheidungen weiterhin frei und ungebunden treffen können.
Aber würde Atax dem zustimmen?
»Ich biete dir folgendes an«, sagte die Seele des Teufels. »Du machst weiter wie bisher, bist niemandem Rechenschaft schuldig…«
Kull grinste. »Das ist akzeptabel.«
»Ich werde dich unterstützen, ohne daß du zu einer Gegenleistung verpflichtet bist - und wir sehen uns an, wie diese Partnerschaft gedeiht. Vielleicht werde ich dich später um den einen oder anderen Gefallen bitten. Es wird dir keine Mühe machen, mir meinen Wunsch zu erfüllen.«
Professor Kull überlegte blitzschnell. Dieses Angebot hörte sich verlockend an. »Einverstanden«, sagte er.
Er hätte wissen müssen, daß der Teufel, wenn man ihm den kleinen Finger reicht, die ganze Hand haben will - und Atax war die Seele des Teufels!
***
In einer anderen Dimension…
Mago, der Schwarzmagier und Jäger der abtrünnigen Hexen, freute sich immer noch diebisch. Er wollte die Politik der kleinen Nadelstiche fortsetzen.
In New York hatte er damit begonnen, und die Sache war für ihn sehr zufriedenstellend verlaufen. Er wollte so weitermachen, denn er haßte zur Zeit niemanden mehr als Atax.
Was immer die Seele des Teufels tat, Mago wollte es durchkreuzen. Atax sollte seines Lebens nicht mehr froh werden, und er durfte keine großen Erfolge mehr erzielen.
Soweit Mago das verhindern konnte, wollte er es tun, denn er würde diesem Höllenbastard nie vergessen, daß er seinetwegen das Höllenschwert verlor.
Mit dieser mächtigen Waffe war er stark gewesen. Unbezwingbar hatte er sich gefühlt, und er hatte weit über die anderen Dämonen herausgeragt.
Wer ihm mit Feindschaft begegnet war, bekam das Höllenschwert zu spüren, und bald duckten sie sich alle ängstlich, wenn er erschien.
Er hatte sich zum Herrscher von Protoc, der Welt der Paviandämonen, machen wollen, aber auch das hatte Atax verhindert.
Nun sollte die Seele des Teufels merken, was es heißt, sich Mago zum Feind gemacht zu haben.
Mißerfolge wurden in den Dimensionen des Schreckens nicht gern gesehen. Wer
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