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060 - Jenseits der Dämmerung

060 - Jenseits der Dämmerung

Titel: 060 - Jenseits der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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wirbelte mit der Gewalt von Geschossen durch die Höhle.
    Als Matt es endlich wagte den Kopf zu heben, legte sich der erste Staub und er sah, dass ein Teil von Wand und Decke weggebrochen war und über ihnen ein strahlend blauer Himmel lag. Helles Tageslicht flutete herein.
    »Wir haben es geschafft«, keuchte Matt und unterdrückte ein Husten. Dann s ah er nach rechts, wo eben noch die Mols und die riesige Kreatur gestanden hatten.
    Die Mols waren verschwunden, doch das weiße Wesen glitt gerade erst aus dem Licht in die Dunkelheit zurück. In seinem Rücken steckte eine Harpune, und daran hing, in den Seilen verfangen, Quee. Sein Körper war durch die Explosion zerschmettert, aber als der weiße Mol mit ihm in der Höhle verschwand, sah es aus, als würde er winken.
    Matt zog Maadi auf die Beine. Sie ließ sich schweigend zu den Überresten des Zuges führen. Die Lok war völlig zerstört, ihre Eisenkonstruktionen waren aufgesprengt und wirkten wie bizarre Kunstformen. Den Tender hatte die Druckwelle nach oben geschleudert und halb in den Waggon geschoben, was wohl auch der Grund dafür war, dass die Schäden dort so geringfügig ausgefallen waren. Trotzdem atmete Matt erleichtert auf, als er zuerst Aiko und dann Aruula herauskommen sah. Sie trugen Peck auf einer provisorischen Trage zwischen sich.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte der Verletzte, als Matt vor ihm stand. »Hast du den we ißen Mol gesehen?«
    »Ja, das habe ich. Quee hat versucht ihn zu töten, aber er war zu groß.«
    Peck stützte sich auf die Ellbogen. Sein Gesicht wirkte grau und eingefallen, »Wo ist Quees Leichnam? Er soll nicht hier unten bleiben.«
    Matt schwieg für einen Moment. »Er hängt an der Harpune.«
    Peck drehte den Kopf und starrte in die Dunkelheit. »Ich werde ihn jagen«, sagte er mit einem Hass, der ihn plötzlich kraftvoll wirken ließ. »Ich werde ihm folgen bis in die dunkelsten Ströme der Hölle, die entferntesten Orte der Erde. Er wird keinen Platz finden, um zu ruhen, keinen Ort, an dem es Sicherheit gibt. Ihn und seine Artgenossen zu vernichten wird mein oberstes Ziel sein, das Ziel, dem ich mein Leben widme,«
    Er sank erschöpft zurück.
    Maadi ergriff seine Hand. »Das ist ein großes Ziel. Du bist ein großer Mann.«
    Matt sah Aruula an und hob die Augenbrauen. Dann nahm er ihr die Trage ab und ging auf die eingestürzte Wand zu, dem Licht entgegen.
    Epilog Der Eissegler lag sicher verpackt im Frachtraum des kleinen Schiffs. Peck hatte seine Beziehungen und vermutlich auch sein Geld spielen lassen, um ihnen trotz der Jahreszeit eines zu besorgen. Die Amputation seines Beins hatte er gut überstanden, was wohl auch auf Maadi zurückzuführen war, die niemand in seinem Beisein mehr Mad Maadi nennen durfte.
    Sie schien aus einem langen Schlaf erwacht zu sein, redete kaum noch von ihrer Familie, hatte sich die Haare schneiden lassen und war dabei, das Haus zu renovieren. Vielleicht war es ihr Beispiel, das Aruula die Hoffnung zurückgegeben hatte, denn hier auf dem Schiff, das sie nach Norden führte, schienen ihre Depressionen verschwunden.
    An diesem Abend standen sie und Matt an der Reling und sahen zu, wie die ersten Eisschollen im Wasser auftauchten. Aiko gewährte ihnen wieder einmal ein wenig Privatsphäre.
    »Glaubst du, dass Peck den weißen Mol findet?« Aruula spielte mit der Gräte eines Fischs, den sie am Morgen gefangen hatten.
    »Ich würde es ihm zutrauen. Er hat gute Leute. Und einen neuen Chefharpunierer.«
    »Ach ja – der Junge, den er uns am letzten Tag vorgestellt hatte. Wie hieß er noch gleich?«
    Matt lächelte. »Nenn ihn Ishmaal.«
    ENDE

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