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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wußte wohl außer den Priestern niemand. Immerhin wurden diese Waffen seit langer Zeit von den Sauroiden benutzt. Zur Jagd und auch zur Selbstverteidigung - oder was man als solche bezeichnete.
    Eine Nadel reichte für gewöhnlich aus, um einen Sauroiden kampfunfähig zu machen, um ihn regelrecht ›einzufrieren‹.
    Nach einer gewissen Zeitspanne wachte er dann wieder auf.
    Aber zwei Nadeln konnten tödlich sein!
    Vorsichtig näherte sich YeCairn seinem Freund Norr, dem obersten Sicherheitsbeauftragten der Sauroiden. Die Adepten ließen ihn an das Lager des Echsenmannes treten.
    Gevatter Tod legte eine Hand auf die kalte Stirn des Sauroiden. Zwischen den feinen Hautschuppen trat ein klebriges, geleeartiges Sekret aus.
    YeCairn versuchte, ein wenig von seiner Energie an Norr abzugeben. Es war ihm gelungen, die abgestorbenen Organhäuser auf dem Silbermond wieder zu beleben, warum sollte es ihm dann nicht gelingen, einen Sauroiden aus dem Kälteschock zu holen?
    Doch er spürte sehr schnell, daß er sich dabei überanstrengte.
    Er litt noch zu sehr unter den Folgen der eigenen Froststarre.
    Er begann plötzlich zu taumeln, und Rrach, der ihm gefolgt war, stützte ihn.
    »Was ist passiert?« murmelte der Priester. »Tshat Zarrek erzählte, er hätte in diesem Haus die Aura eines Silbermond-Druiden gespürt. Hat er Sie beide niedergeschossen, Gevatter Tod?«
    »Sie. Es war eine Sie. Vali, eine schwarzhaarige Schönheit. Es ist unmöglich, sie dürfte eigentlich gar nicht existieren. Jene, die einst vor uns auf dieser Welt lebten, sind längst tot, und von anderen Welten kommt niemand ohne die Einwilligung des Träumers Julian Peters hierher. Traum und Zeit trennen uns vom Rest des Multiversums. Und doch ist diese Druidin hier.«
    »Nicht nur sie. Ich selbst habe die Aura vieler anderer gespürt. Sie kehren zurück, Gevatter Tod. Sie kehren zurück aus den Sphären jenseits des Lebens, die Seelen der Druiden.«
    »Auch Reek deutete an, daß etwas Seltsames geschieht, und ich selbst konnte es fühlen. Wir wußten nur nicht, was es ist, worum es sich handelt. Deshalb hat Reek den Dämonenjäger Zamorra hergebeten. Vielleicht kann er uns helfen - uns allen, den Sauroiden wie auch den Silbermond-Druiden.«
    »Sie werden uns als Feinde ansehen«, befürchtete Rrach.
    »Wenn es stimmt, was uns überliefert wurde -übrigens von eben jenem Zamorra -, dann starben die Druiden, weil sie nicht versklavt werden wollten. Ihre Welt war überfallen worden, und sie zerstörten lieber das gesamte Sonnensystem und sich selbst dazu, als sich selbst aufzugeben. Vielleicht ist für ihre Seelen im Jenseits keine Zeit vergangen. Sie ahnen nichts von der Entwicklung, daß Merlin den Silbermond mittels eines Zeitparadoxons nachträglich gerettet hat. Sie werden glauben, daß auch wir zu den Feinden gehören, weil wir uns nun auf der Welt der Druiden ausgebreitet haben. Wir sind die Besetzer, die Eroberer.«
    »Das ist möglich«, erwiderte YeCairn. »Vali war voller Furcht und Aggressionen. Sie war nicht zu überzeugen, daß wir nicht ihre Gegner sind. Als ich schon glaubte, wir hätten sie zumindest nachdenklich gemacht, ergriff sie Reeks Waffe und schoß auf uns. Ich stieß ihn noch aus der Schußbahn, wurde aber selbst getroffen, dann hat sie ihn auch erwischt.«
    Er wandte den Kopf und sah Rrach aus tiefen, dunklen Augenhöhlen an.
    »Es kann doch nicht allzu schwierig sein, diese Druiden aufzuspüren«, sagte er. »Sie sagten, Sie hätten ihre Ausstrahlung gespürt. Außerdem unterscheiden sie sich körperlich gewaltig von den Sauroiden. Und sie werden sich nicht ewig in Höhlen verstecken können. Wenn man sie findet, kann man mit ihnen reden.«
    »Das«, sagte Rrach düster, »wird nicht so einfach sein.«
    »Wieso?«
    »Im Tempel wurde bereits beschlossen, sie aufzuspüren - jeden einzelnen. Man hält sie für eine Bedrohung. Einmal, weil sie vermutlich davon ausgehen, daß wir Invasoren sind, und zum anderen, weil sie über starke magische Fähigkeiten verfügen. Wir sind ihnen überlegen, jedem einzelnen von ihnen. Aber wenn sie sich zusammenschließen, potenzieren sich ihre Kräfte. Und damit werden sie für uns zu einer Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf. Diese Gefahr werden wir ausschalten!«
    YeCairn runzelte die Stirn. »Was soll das heißen, Rrach?«
    »Sehen Sie mich nicht so drohend an, Gevatter Tod. Ich war nicht dabei, als dieser Beschluß gefaßt wurde, aber ich wäre sicher überstimmt worden. Man wird die

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