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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zusammen, daß die Druiden schon einmal versucht hatten, die Meeghs zu besiegen? Waren sie jetzt zurückgekehrt, um auch die letzten Meeghs unschädlich zu machen?
    Warum dann erst jetzt, warum nicht schon damals?
    Zamorra starrte zu der unheilvollen schwarzen Wolke empor, zu dem Schattenschirm, der den Spider tarnte. Er hoffte, daß die Meeghs im Spider nicht auf die unheilvolle Idee kamen, den Schattenschirm abzuschalten.
    Der Anblick des ungetarnten Raumers würde Menschen, Druiden und Sauroiden gleichermaßen in den Wahnsinn treiben!
    Nicole lehnte sich an Zamorra, und er spürte, daß sie zitterte.
    »Schätze«, murmelte er, »wir müssen uns jetzt etwas einfallen lassen. Und zwar verdammt schnell, sonst sind wir verdammt schnell tot.«
    ***
    Lis Bernardin tastete sich zu Onaro heran. Im Inneren des Hauses war es wieder stockfinster, denn das magische Licht, das der Druide erzeugt hatte, war längst verloschen.
    Lis orientierte sich an dem Stöhnen, das Onaro von sich gab.
    Als sie ihn erreicht hatte, sah sie plötzlich zwei in hellem Grün glühende Punkte.
    Seine Augen.
    Wie Phosphor! dachte sie.
    Das Beben hatte aufgehört. Nur hin und wieder kamen leichte Nachwirkungen, ließen den Boden schwach vibrieren.
    »Was ist passiert?« fragte Lis. »Warum sind wir immer noch in diesem düsteren Gefängnis?«
    Onaro stöhnte leise. Das Glühen seiner Augen wurde schwächer.
    »Bist du verletzt?«
    Er stöhnte wieder und schloß die Augen. Dann öffnete er sie wieder, aber da war nur noch ein schwacher Glanz.
    Leise und kaum wahrnehmbar flüsterte er. »So etwas habe ich… noch nie erlebt, Lis… ich bin ohne Kraft, bin am Ende… sie erneuert sich nicht mehr… der letzte Sprung war zuviel… hätte es wissen müssen…«
    Bei den letzten Worten mußte sie schon raten, um sie zu begreifen.
    Dann verlosch der grüne Schimmer ganz.
    Onaro atmete nicht mehr…
    Das namenlose Grauen griff nach Lis Bernardin. Sie hörte, wie der Tote innerhalb weniger Minuten verweste und zerfiel!
    Schon nach kurzer Zeit war nichts mehr von ihm übrig, ihre Hand tastete ins Leere.
    Sie war jetzt allein!
    Niemand mehr in der Nähe, der ihr helfen konnte! Kein Onaro, der aus rätselhaften Gründen einfach gestorben war.
    Kein Siebenauge, kein Zamorra - der angeblich sowieso in eine Falle getappt war.
    So einsam hatte sie sich noch nie zuvor gefühlt.
    Aber sie war ja auch noch nie zuvor in einer so völlig fremden Welt gewesen, in der alles und jeder ihr feindlich gesonnen war.
    Sie erhob sich.
    In der totalen Finsternis begann sie, das Innere des Hauses zu erforschen.
    Das war schnell getan, denn das Haus war klein und bestand nur aus zwei Räumen und den sanitären Einrichtungen.
    Nirgendwo gab es ein Fenster, nirgendwo eine Tür - nirgendwo eine Möglichkeit, das Haus zu verlassen!
    Das ging vermutlich nur nach Art der Druiden mit dem zeitlosen Sprung.
    Aber jener, der den Sprung durchführen konnte, war tot…
    Und Lis Bernardin war lebendig begraben!
    Die Schatten wurden aktiv.
    Das Artverwandte, das gekommen war, war trotz allem anders als sie. An ihm haftete der böse Hauch von Tod und Verderben.
    So schlossen sie sich zusammen, entfesselten neue Kräfte, die sie dem Sterben und Leiden der Silbermond-Bewohner entnahmen.
    Endgültig verließen sie ihr Versteck.
    Der Boden war längst bereitet, sie konnten sich jetzt offen zeigen.
    Wenn es auf dem Silbermond das Phänomen Tod gab, so durfte es nur unter ihrer eigenen Kontrolle auftreten.
    Die Schatten krochen über das Land, beherrschten den Luftraum…
    Und schlugen erbarmungslos zu!
    Ein anderer Ort, eine andere Zeit: Julian Peters, der Träumer, fühlte, daß etwas nicht stimmte.
    Mit einem seiner Träume.
    Telepathenkind hatten sie ihn genannt und den, den die Hölle fürchtet. Fürst der Finsternis war er gewesen für eine kurze Zeit, nur so zum Spaß. Bis er den Spaß daran verlor und zu den Menschen zurückkehrte, nachdem er die Hölle gewaltig durcheinandergewirbelt und tyrannisiert hatte.
    Und er schuf Traumwelten.
    Er brauchte sie nicht ständig zu kontrollieren. Hatte er sie erst einmal geschaffen, existierten sie auch weiter, ohne daß er sich um sie kümmerte. Es sei denn, er beschloß, sie wieder zu löschen.
    Was den Traum um den Silbermond anging, hatte er das allerdings nicht vor.
    Er wußte nur zu gut, wie wichtig diese Absicherung des Silbermonds war, und es erfüllte ihn ein wenig mit Stolz, daß nur er in der Lage war, diese Sicherheit zu garantieren. Nicht

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