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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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doch niemand konnte sich darauf verlassen.
    In anderen, nicht weniger gefährlichen Situationen kam dieses Phänomen seltsamerweise nicht zustande.
    Bisher hatte niemand herausfinden können, nach welchen Regeln es geschah. Erst recht nicht, warum das FLAMMENSCHWERT nur durch eine Verbindung aus Nicole und Amulett entstehen konnte, wobei sich beider Materie auflöste und zu purer Energie wurde. Zu jenem Feuerball, den Zamorra beobachtet hatte.
    Denn die einzige Möglichkeit, das Phänomen zu erforschen, bestand, wenn es aktiv war. Aber dann hatten Zamorra und seine Freunde ganz bestimmt anderes zu tun, als Studien an diesem seltsamen Objekt zu betreiben. Dann nämlich ging’s ums Überleben.
    »Das FLAMMENSCHWERT ist aktiv geworden«, sagte Zamorra. »Es hat uns geschützt und gerettet. Deshalb sind die Druiden auch geflohen. Es hätte sie sonst vielleicht getötet. Sie haben das gerade noch rechtzeitig erkannt.«
    »Getötet, obgleich die Magie von Silbermond-Druiden weiß ist?«
    Zamorra sah auf die beiden bewußtlosen Gestalten und wandte sich dann wieder Nicole zu. »Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob das noch stimmt. Gut, wir kennen nur wenige Silbermond-Druiden. Aber Gryf und Teri sind ganz bestimmt nicht die Paradebeispiele ihres Volkes. Und die anderen haben wir seinerzeit bei unseren Zeitreisen in der Vergangenheit des Silbermonds nicht gut genug kennengelernt, weil es einfach zu wenig Berührungspunkte gab. Aber ich glaube, diese Wesen sind anders als jene, die wir damals kennenlernten.«
    »Was meinst du damit?« Sie trat zu ihm, berührte zärtlich sein Gesicht mit der Hand. Zamorra lächelte.
    »Ich glaube nicht mehr, daß sie das sind, wonach sie aussehen«, sagte er. »Sie sehen aus wie Silbermond-Druiden und verfügen auch über deren magische Kräfte, nicht wahr? Aber wir wissen auch, daß es diese Silbermond-Druiden seit mehr als anderthalb Jahrzehnten nicht mehr gibt. Fast siebzehn Jahre sind vergangen. Und immerhin beinahe fünf Jahre ist es her, seit der Silbermond durch Merlins Zeitparadoxon nachträglich gerettet wurde. Warum sollten sie ausgerechnet jetzt wieder auftauchen? Warum nicht schon damals, als der Silbermond aus dem Nichts zurückgeholt wurde? Und vergiß nicht, daß Reek Norr uns gebeten hat, herzukommen, weil irgend etwas nicht stimmt. Reck tut nichts ohne Grund. Wenn er meint, daß unsere Hilfe nötig ist, dann geht es um ein sehr großes Problem. Wir müssen mit Reek sprechen. Er kann uns vielleicht sagen, was hier gespielt wird. Und warum er uns hergebeten hat. Vorher sollten wir versuchen, uns aus allem herauszuhalten.«
    »Schön gesprochen«, erwiderte Nicole. »Bei deiner langen Rede hast du jedoch eines vergessen: nämlich, daß wir nicht aus eigenem Antrieb hier sind. Wir wollten zwar herkommen, aber die anderen kamen uns zuvor. Diese… Druiden haben uns doch geholt! Die Inside-Out-Zone, mit der sie zuerst auf dem kleinen Friedhof auftauchten, hat unser Château Montagne berührt, und so konnten sie uns herüberholen.« - Zamorra nickte.
    »Stimmt. Leider. Ein weiteres Phänomen, daß es zu klären gilt. Wieso konnten sie die Zeitdifferenz überbrücken? Und wie aus Julians Traumwelt ausbrechen? Bisher sind wir doch immer davon ausgegangen, daß diese beiden Absicherungen völlig dicht sind. Wenn es in dieser Struktur jetzt plötzlich Löcher gibt, kann das zu einer Katastrophe führen. Denn der Silbermond darf nicht in unsere normale Welt und unsere normale Zeit zurückkommen. Er existiert ja nur durch Merlins Paradoxon, und was geschieht, wenn das für uns alle wirksam wird, haben wir schon einmal erleben müssen. Ich möcht’s nicht noch einmal durchstehen müssen… diese völlig veränderte Welt.«
    Es war eine Welt gewesen, in der die Druiden ein Dutzend Jahre zuvor nicht das System der Wunderwelten und den Silbermond zerstört hatten. Eine Welt, in der die MÄCHTIGEN und die Meeghs herrschten, ihr Hilfsvolk, das in Wirklichkeit auch längst ausgelöscht gewesen war. Eine Welt, in der das Böse regierte und der Kampf dagegen bereits verloren war.
    Um diese Katastrophe abzuwenden, war der Silbermond um 15 Minuten in die Zukunft versetzt worden. Zusätzlich hatte der Träumer Julian Peters ihn in eine seiner künstlich erschaffenen Welten eingebettet. Diese Traumwelt konnte nur betreten oder verlassen werden, wenn der Träumer es zuließ. Er mußte also in jedem Fall zunächst kontaktiert werden, um in seinem Traum eine entsprechende Veränderung zu schaffen, ein

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