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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kurzen Kilt und wadenhohe Stiefel gekleidet, hob die Hand. »Du würdest also an mir zum Mörder werden wollen?« fragte er den Druiden im Overall.
    »Nur, wenn du ein Spion bist«, erwiderte der und grinste.
    »Beweise deine Unschuld.«
    »Ich brauche nichts zu beweisen. Wenn du mein Bewußtsein sondieren würdest, wüßtest du es.«
    »Du hast dich bestimmt abgeschirmt und gaukelst uns ein falsches Bild vor«, erwiderte der Overallträger. »Du stirbst auf der Stelle.«
    »Ihr müßt den Verstand verloren haben«, rief Onaro, als von den anderen immer noch niemand protestierte. Sie alle hielten ihn für einen Spion der Echsenwesen, die den Silbermond besetzt hielten.
    Sie mußten verrückt sein!
    Und das äußerte sich auch darin, daß sie das Mädchen, das sie von der Erde geholt hatten, nicht zurückschicken wollten.
    Es war ein Irrtum gewesen, sie hatten eine andere Person zum Silbermond holen wollen. Doch jetzt wollten sie das Girl als Geisel gegen die Invasoren benutzen, gegen die Echsenwesen!
    Gerade so, als ob die Echsen Rücksicht auf ein Menschenwesen nehmen würden, mit dem sie nichts verband!
    Absolut verrückt!
    »Öffne den Koffer!« befahl jetzt der Overallträger.
    Den Koffer! Der hatte plötzlich vor Onaro gestanden, als er in einem der Organhäuser versuchte, mehr über das herauszufinden, was hier geschehen war. Er war förmlich über diesen aus dem Nichts auftauchenden Koffer gestolpert.
    Woher sollte er auch ahnen, daß dieser Koffer eigentlich einem gewissen Zamorra gehörte und nur auf einem anderen Weg und bei einer anderen Gelegenheit zum Silbermond gelangt war?
    Es handelte sich um Zamorras ›Einsatzkoffer‹, in dem sich allerlei magische Hilfsmittel befanden.
    Dinge, die einem Menschen beim Zaubern helfen konnten.
    Dinge, die ein Silbermond-Druide nicht brauchte!
    Was würden die anderen dazu sagen, daß er solche Utensilien bei sich trug?
    Langsam bückte er sich. Öffnete die Verschlüsse des Koffers und klappte den Deckel auf.
    Fieberhaft überlegte er, was er tun konnte. Selbst wenn er jetzt den anderen beweisen konnte, daß sich in dem Koffer keine Waffen oder sonstigen Dinge der Echsenwesen befanden, konnte er nicht einfach hinnehmen, was sie taten. Er mußte das Mädchen von der Erde aus ihren Händen befreien.
    Denn vielleicht drehten die anderen irgendwann ganz durch und töteten die ›Geisel‹, wenn sie feststellten, daß sie ihnen nichts nützte!
    Onaro schluckte. Er hatte sich niemals vorstellen können, daß er einmal gegen seine eigenen Artgenossen würde kämpfen müssen. Und er fragte sich, ob nicht eher er selbst es war, der durchdrehte.
    Vielleicht lag er mit seinen Gedanken ja falsch, und die anderen hatten recht! Und daß der Silbermond von Fremden bewohnt war, war eine unumstößliche Tatsache.
    Allerdings hatte Onaro in dem von einem Fremden bewohnten Organhaus keine Aura des Bösen feststellen können, keine Schwarze Magie!
    Demzufolge konnten die Echsen keine Diener der MÄCHTIGEN sein, wie es die Meeghs gewesen waren.
    Was sollte er tun?
    Er entschloß sich zum Handeln.
    »Nun mach schon«, drängte der Overallträger. »Zeig uns, was du an Geheimnissen in diesem Behälter vor uns versteckst.«
    Da riß er diesen Behälter hoch. Schleuderte den geöffneten Koffer den anderen entgegen.
    Die Gemmen, Beutel mit magischen Pulvern, Kräutern, die kleinen Fläschchen mit flüssigen Substanzen, die Kreide… jedes einzelne Teil flog durch die Luft auf die Druiden zu.
    Der Overallträger riß abwehrend beide Arme hoch, bevor ihn der Aluminiumkoffer am Kopf treffen konnte.
    Noch während die anderen Druiden verwirrt waren, versetzte sich Onaro aus der Bewegung heraus per zeitlosem Sprung direkt zu dem fremden Mädchen, um es mit der nächsten Bewegung heraus in den zweiten Sprung zu nehmen und außer Reichweite der anderen zu bringen.
    Vorsichtshalber nahm Onaro gleich noch drei, vier weitere Sprünge vor, um seine Spur zu verwischen. Selbst wenn die anderen es mit vereinter Anstrengung schaffen sollten, nach und nach die ersten zwei, drei Teleports zu rekonstruieren und ihm zu folgen, so benötigte auch eine Gruppe von Druiden, die eine mentale Verschmelzung einging, dafür eine gewisse Zeit.
    Und in der Zeit verflog dann die magische Restaura seiner weiteren zeitlosen Sprünge.
    Die einzige Gefahr, dennoch entdeckt zu werden, war, daß die anderen die Gedankenströme des Mädchens aufnehmen konnten. Er selbst konnte sich abschirmen, aber die Menschentochter nicht. Und

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