Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Vasallenvolk!
    Entsprechend groß war ihre Furcht, und diese Furcht, die es auf beiden Seiten gab, hinderte die beiden Parteien daran, von sich aus miteinander zu reden.
    Ted wußte, daß sie alle nur eine Chance hatten, wenn es ihnen gelang, Sauroiden und Druiden an einen gemeinsamen Gesprächstisch zu zwingen.
    Aber wie sollten sie das anstellen?
    Ihnen fehlte die Macht. Sie konnten versuchen, die Betreffenden zu überreden, mehr aber auch nicht. Und wenn diese sich stur stellten…
    »Sie stellen sich stur!« prophezeite Rrach, der ältere der beiden Kälte-Priester. Er kannte seine Leute nur zu gut.
    »Und wenn wir versuchen, an der Führungsspitze vorbei mit den Druiden zu reden?« schlug Ted Ewigk vor. Der blonde Reporter, der aussah wie ein Wikinger auf Raubzug, wollte sich einfach nicht zur Untätigkeit verurteilen lassen. »Wenn wir Verträge abschließen… Rrach, Zarrek - Sie sind Priester der Kälte. Norr ist gewählter Vertreter des Gesetzes und - wenn er wieder aufwacht - ebenso wie Sie berechtigt, Verträge abzuschließen. Damals, als es um die Evakuierung Ihres Volkes von der Echsenwelt zum Silbermond ging, haben doch auch nur wenige die Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung aber, die Ihnen allen das Überleben garantierte.«
    »Das ist richtig«, sagte Rrach.
    »Dann nehmen wir doch einfach Verhandlungen auf!« verlangte Ted. »Andere werden sich später daran halten müssen.«
    »Der Oberpriester kann Verträge, die Zarrek und ich aushandeln, ablehnen«, wandte Rrach ein. »Und das wird er mit Sicherheit auch tun. Der Wahnsinn hat Methode, und meine Befürchtung wird immer stärker, daß wir alle manipuliert werden, daß eine fremde Kraft, die wir nicht erfassen können, uns zu diesem aberwitzigen Kampf treibt.«
    »Aber was soll das für eine Kraft sein?« warf Tshat Zarrek skeptisch ein. »Diese Kraft müßte uns überlegen sein. Aber unser Magie-Niveau liegt dermaßen hoch, daß es praktisch nichts im Universum gibt, das unsere mentalen Abschirmungen durchbrechen könnte.«
    »Das«, sagte Ted, »ist die Ignoranz, die schon viele andere zu Fall gebracht hat. Nicht glauben wollen, daß es etwas gibt, das die selbstgesetzten Grenzen überschreiten kann… Sie, Zarrek, glauben, es gäbe kein stärkeres magisches Potential als das Ihres Volkes? Können Sie einen Dhyarra-Kristall 13. Ordnung benutzen?«
    Der junge Priester winkte ab. »Wir arbeiten nicht mit Dhyarra-Kristallen.«
    »Ewigk hat recht«, sagte Rrach. »Du kannst es nicht. Ich auch nicht. Ein solcher Dhyarra-Kristall ist auch für uns zu stark. Vielleicht, wenn wir uns zu mehreren zusammenschließen…«
    »Dann könnte es gelingen«, gestand auch Ted. »Aber was ist, wenn sich anderswo Wesen zusammenschließen und ihre gemeinsame Kraft aufwenden, um Ihr Volk zu manipulieren? Dazu bedarf es nicht viel. Man muß einige wenige einflußreiche Personen kontrollieren, und vielleicht auch einige, die in der Lage sind, mit lautstarken Reden andere um sich zu scharen und ihnen Befehle erteilen zu können. Rrach, wenn ich Ihr Volk beherrschen wollte, würde ich die Priesterkaste unter meine Kontrolle bringen. Was die Priester sagen, ist Gesetz. Das Volk gehorcht ihnen. Die wenigen, die sich dagegen sträuben, gehen in der Menge unter!«
    »Niemandem wird es gelingen, die Priester unter seine Kontrolle zu bringen«, behauptete Zarrek.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, brummte Ted. »Aber wir werden versuchen, mit den Priestern zu reden.« Auffordernd sah er die beiden Sauroiden an.
    »Und Sie möchten, daß wir…?«
    Ted nickte. »Wenn Sie beide uns die Chance verschaffen, daß man uns wenigstens anhört, dann ist schon viel gewonnen!«
    Teri Rheken legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie war auf der Erde geboren worden und hatte den Silbermond, die Heimat der Druiden, nur als Besucherin kennengelernt. »Reek wird bald erwachen. Vali und ich bleiben noch hier und stoßen später mit ihm zu euch, einverstanden?«
    Ted sah Vali an.
    Sie gehörte zu jenen Druiden, die praktisch aus dem Nichts gekommen waren, die aus dem Jenseits zum Silbermond zurückgekehrt waren. Rrach hatte ihren Körper in jenem Moment, als sie wegen Überanstrengung bereits im Sterben lag, wieder stabilisiert. Sie war längst noch nicht wieder so stark, wie es Silbermond-Druiden normalerweise waren. Aber sie gehörte jetzt nicht mehr zu jenen Jenseitsgeschöpfen, die in Körper geschlüpft waren, die zwar wie ihre einstigen Originale aussahen, es aber nicht

Weitere Kostenlose Bücher