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0603 - Nächte des Schreckens

0603 - Nächte des Schreckens

Titel: 0603 - Nächte des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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daß sein Gegner noch so wohl auf war.
    Seine Augen brannten wie Feuer. Haß loderte darin. Es war offensichtlich, daß er nicht mehr bei Sinnen war. Die Schwelle zum Wahnsinn lag weit hinter ihm.
    Zamorra blich keine Wahl. In seinem Wahn würde Derleth nicht nur ihn töten, sondern sich wahrscheinlich auch noch selbst Schaden zufügen.
    Es gab nur eine Möglichkeit, das zu verhindern.
    Zamorras Fuß wischte in die Höhe, deine Fußspitze traf den Torso des Wahnsinnigen, der jetzt selbst nach Luft schnappend in die Knie ging.
    Zamorra war im nächsten Augenblick bei ihm, ballte die Faust…
    Und schlug zu.
    Bewußtlos fiel Derleth zu Boden. Reglos blieb er auf den schmutzigen Fliesen liegen.
    Zamorra lehnte sich keuchend gegen die graue Wand. Sein Atem normalisierte sich. Doch der Schmerz in seinen gepeinigten Gliedern klang erst allmählich ab.
    Es wurde Zeit, daß er diesem Grauen ein Ende machte.
    Er ließ Derleth liegen, stieg über ihn hinweg und betrachtete die offenstehende Kellertür. Dann spürte er, wie sich Merlins Stern auf seiner Haut langsam erhitzte, in einem pulsierenden Rhythmus wärmer wurde. Die Quelle des Bösen befand sich dort unten.
    Im Keller.
    Zamorra zog die Taschenlampe hervor, die er bereits bei seinem ersten Ausflug in den Keller benutzt hatte. Er schaltete sie ein und betrat den düsteren Treppenschacht.
    Dann atmete er einmal tief durch und folgte den ausgetretenen Steinstufen hinab in die unbekannten Tiefen des Marsten-Hauses, während das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana mit jedem seiner Schritte wärmer wurde…
    ***
    Zamorra ließ die Treppe hinter sich und sah sich in dem Gewölbe um, die Taschenlampe in der rechten Hand. Er ließ den Lampenstrahl über die Wände gleiten, bis er den Durchgang entdeckte.
    In diese Richtung bewegte er sich vorwärts, während das Amulett auf seiner Brust zunehmend wärmer wurde, je näher Zamorra der Quelle des Übels kam.
    Zamorra betrat den Durchgang, dessen Wände aus steinharter Erde bestanden. Sie schien sich wie geschmolzenes Glas verfestigt zu haben. Er folgte dem Strahl der Taschenlampe tiefer in den Keller hinein.
    Hier unten war es still wie in einer Gruft. Alles, was man hörte, war das monotone Tropfen von Wasser in einiger Ferne.
    Nach ungefähr fünfzig Metern gabelte sich der Weg. Zamorra blieb stehen und besah sich die beiden Durchgänge unschlüssig. Als er sich schließlich dem linken Pfad zuwandte, merkte er, wie sich Merlins Stern abkühlte. Also nahm er den rechten Gang.
    Seine Augen huschten unstet hin und her, suchten die Umgebung nach Spuren auf das Übel ab, das in dem Keller lauerte und in den letzten zweihundert Jahren so viele Menschen ins Verderben gestürzt hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis sich der Weg von neuem teilte. Zamorra benutzte das Amulett wie einen Kompaß und entschied sich für die Richtung, in der sich Merlins Stern stärker erwärmte.
    Sand und kleine Steine knirschten unter den Sohlen seiner Schuhe.
    Angespannt ging Zamorra weiter. Er schwitzte, obwohl es im Keller kalt wie in einem Kühlhaus war. Beiläufig wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Sein Atem kondensierte zu grauen Wolken.
    Je weiter er in den Keller vordrang, der sich als riesiges Labyrinth entpuppte, desto kälter wurde es. Eine kribbelnde Gänsehaut bildete sich auf den Armen des Dämonenjägers, doch er achtete nicht darauf. Unbeirrbar setzte er seinen Weg fort.
    Seinen Weg ins Herz der Finsternis.
    Zamorra ließ sich von Merlins Stern führen, bog mal hier, mal dort ab und wußte bald selbst nicht mehr, wo er eigentlich war.
    Schließlich bog er um eine Kurve und stellte fest, daß der Gang unmittelbar vor ihm endete.
    Sackgasse.
    Zamorra runzelte die Stirn.
    Verdammt, was hatte das zu bedeuten?
    Das Amulett hatte ihm ›gesagt‹, daß er sich für diesen Gang entscheiden sollte, und das hatte er getan.
    Doch jetzt ging es nicht mehr weiter. Was sollte er davon halten?
    Er glaubte keine Sekunde daran, daß sich Merlins Stern in der Richtung ›geirrt‹ hatte. Das Amulett ließ sich nicht täuschen. Es ›witterte‹ schwarze Magie wie ein Bluthund seine Beute.
    Doch was hatte es dann mit der Wand auf sich?
    Befand er sich vielleicht gar nicht in einer Sackgasse?
    Zamorra blieb direkt vor der Wand stehen, hob die Hand und klopfte wuchtig dagegen.
    Das Geräusch klang seltsam dumpf, als ob sich hinter der Mauer ein Hohlraum befand. Anscheinend war dies doch noch nicht das Ende des

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