Die drei ??? Kids, 51, Tatort Kletterpark
Kirschernte
Es war wieder einmal soweit: Im Garten der Familie Jonas waren die Kirschen reif, und die Ernte begann. Es gab zwar nur einen einzigen Kirschbaum, doch der war mittlerweile so riesig, dass Tante Mathilda das ganze Jahr davon ihren berühmten Kirschkuchen backen konnte. Dies war auch der Grund, warum Justus notgedrungen beim Pflücken half. Er liebte den Kirschkuchen seiner Tante.
Justus hockte hoch oben auf der Leiter und wagte es kaum hinabzublicken. So ganz schwindelfrei war er nämlich nicht. Unten stand Tante Mathilda und fuchtelte wild mit den Armen. »Justus, du musst die Kirschen ganz oben pflücken! Das sind die besten. Sonst fressen die Vögel sie weg.«
»Und was ist, wenn ich runterfalle? Wieso können Kirschen eigentlich nicht auf dem Boden wachsen, so wie Erdbeeren?«
Mittlerweile war auch Onkel Titus aus seinem Schuppen mit Lieblingsschrott gekommen. Grinsend schaute er nach oben in den Baum. »Da siehst du mal Justus, wie schwer es ist, Kirschen zu pflücken. Diese Kletterei habe ich die letzten zwanzig Jahre für Mathilda gemacht. Jetzt ist endlich die Jugend an der Reihe. Wir könnten den Baum ja absägen, dann kann man die Kirschen im Sitzen ernten.«
Tante Mathilda fand das gar nicht lustig und warf mit einer Kirsche nach ihm. »Untersteh dich, Titus! Ich bin froh, dass der Baum so toll gewachsen ist. Ohne diese wunderbaren Kirschen würde ich niemals den Kirschkuchenwettbewerb von Rocky Beach gewinnen. Nein, nein, den Baum rührt niemand an.« Dann lachte sie plötzlich laut: »Aber ich kann ja auch mal einen anderen Kuchen backen. Wie wär’s zum Beispiel mit einer Knoblauchtorte?«
»Oh nein! Ich pflück ja schon weiter«, lachte Justus.
In diesem Moment kamen seine beiden Freunde, Bob Andrews und Peter Shaw, durch die große Toreinfahrt auf den Hof gefahren. Peter entdeckte Justus hoch oben im Baum. »Just! Was machst du denn da? Trainierst du als Kletteraffe?«
»Ha! Ha! Ha! Sehr witzig. Sieht man nicht, was ich hier mache? Ich pflücke Kirschen. Und wenn ihr beide mir jetzt helft, dann fressen die Vögel nicht alle weg. Ihr wisst ja: Ohne Kirschen kein Kuchen. Was ist? Habt ihr etwa Angst hochzuklettern?« Das ließ sich Peter nicht zweimal sagen. Der sportliche Junge hatte zwar vor vielen Dingen Angst, aber bestimmt nicht vor dem Klettern. Mit einem großen Satz sprang er an einen Ast und zog sich in Windeseile hoch. »So macht das ein richtiger Kletteraffe«, lachte er. »Bis du den Wipfel erreicht hast, Just, hab ich schon alle Kirschen abgepflückt. Los, Bob, mir nach! Es geht um den Kirschkuchen.«
Die nächsten zwei Stunden saßen die drei ???, wie sich die drei Jungen als Detektive nannten, im Baum und pflückten einen Eimer Kirschen nach dem anderen. Unten stand Tante Mathilda und schüttete die Früchte in Holzkisten. »Also dieses Jahr hängen besonders viele am Baum. Ich weiß gar nicht, ob ich genügend Einweckgläser habe. Sonst muss ich Titus noch mal in die Stadt zu Mr Porter schicken. Er hat in seinem Laden glücklicherweise alles – auch Einweckgläser.«
Natürlich landete nicht jede der gepflückten Kirschen im Eimer. Viele der dunkelroten Früchte verschwanden in einem der Münder der drei Freunde. Nach einer Weile fühlte Justus, wie sein Magen zu rumoren begann. »So, ich glaube, für heute reicht es. Wenn ich noch mehr Kirschen esse, dann gibt es einen großen Knall, und ich bin geplatzt.«
Bob sah auf die Uhr. »Mein Vater müsste bald kommen. Er hat eine Überraschung für uns.«
Justus kletterte eilig die Leiter herunter. »Das sagst du jetzt erst? Immer wenn dein Vater bisher eine Überraschung für uns hatte, dann wurde es spannend. Hat er eine Andeutung gemacht?«
»Nein, keine Ahnung. Er sagte nur, es würde hoch hinaufgehen. He! Da kommt er gerade.«
Mister Andrews arbeitete bei einer großen Tageszeitung in Los Angeles, war aber oft für Reportagen unterwegs. »Hallo, Dad«, begrüßte ihn Bob. »Ich hab den anderen schon von der Überraschung erzählt. Was ist es denn?«
Sein Vater sah ihn geheimnisvoll an. »Wartet nur ab. Wenn ich es euch jetzt schon erzähle, dann ist es ja keine Überraschung mehr. Oder soll ich dir auch schon die Weihnachtsgeschenke fürs nächste Jahr verraten?«
»Nein, bloß nicht! Ich liebe Überraschungen.«
»Gut. Nur so viel will ich euch sagen: Es geht hinauf in die Berge. Wenn ihr dabei sein wollt, müsst ihr einen ganzen Tag einplanen.«
Tante Mathilda hatte alles mitbekommen. »Ja, ja, lasst
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