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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fellbedeckten Lager auf.
    Das Sternenlicht fiel durch das offene Fenster herein. In diesem Galaktischen Sektor standen die Sonnen so dicht und waren so zahlreich, daß man in einer wolkenarmen Nacht mühelos Zeitung lesen konnte.
    Atlan, der im anderen Bett des Gastzimmers schlief, wurde durch meine Bewegung sofort wach. Er richtete sich ebenfalls auf und flüsterte: „Was ist los, Perry?"
    „Nichts", antwortete ich und schwang die Beine aus dem Bett.
    „Ich kann nur nicht mehr schlafen, das ist alles."
    Der Arkonide stand auf und reckte sich.
    „Ich bin ebenfalls hellwach, und ich werde mich nicht wieder hinlegen."
    Er trat zum Fenster. Ich folgte ihm und blickte hinaus. Wir befanden uns im dritten Stock eines aus massiven Steinen erbauten Gasthauses. Unter uns lag der gepflasterte und von einer hohen Steinmauer umgebene Hof. Rechts neben der Gastwirtschaft befand sich der langgestreckte Stallflügel. Von dort kamen laute, intervallartig an- und abschwellende Geräusche, die an das Grollen angriffslustiger Saurier erinnerten.
    „Die Oxtorner", erklärte Atlan. „Sie schnarchen, daß man es am anderen Ende von Dshyngar hören kann."
    „Auf diese Weise schrecken sie jedenfalls Diebe vom Betreten des Stallflügels ab", erwiderte ich.
    Der Besitzer des größten Gasthofs, in dem wir abgestiegen waren, hatte uns am Abend zuvor erzählt, daß in der letzten Zeit Diebstahl und Raub überhand genommen hätten. Der Grund dafür war, daß die meisten Ritter mit ihrem Gefolge bereits aufgebrochen waren, um an den Ritterspielen an der Wathisi-Bucht teilzunehmen. Dadurch fühlte sich das lichtscheue Gesindel ermutigt, aus seinen Schlupfwinkeln zu kommen und relativ wehrlose Bürger zu bestehlen und zu berauben.
    Deshalb hatten sich Powlor Ortokur und Neryman Tulocky bereit erklärt, bei unseren Ghurkas zu schlafen.
    Von links kam ein schleifendes Geräusch. Wir blickten in die Richtung, aus der es gekommen war. Dort, wo Hauswand und Hofmauer zusammenstießen, gab es einen dunklen Winkel.
    Atlan lachte leise.
    „Die Diebe von Palpyron sind dreister, als wir dachten, Perry."
    Er deutete zu dem dunklen Winkel, und jetzt sah auch ich den Mauerhaken und das Seil. Kurz darauf schwang sich ein dunkel gekleideter Mann über die Mauerkrone. Er ließ sich in den dunklen Winkel gleiten und wartete eine Weile. Dann huschte er dicht an der Mauer entlang zur Mannpforte des Tores und öffnete sie. Fünf andere Gestalten kamen lautlos herein. Ich sah kurze Schwerter aufblitzen. Andere Diebe hielten keulenartige Waffen in den Händen.
    „Die armen Narren", flüsterte Atlan.
    „Vielleicht sollten wir sie vertreiben, bevor sie den Oxtornern in die Hände fallen", gab ich zu bedenken.
    „Keine Sorge", erwiderte mein arkonidischer Freund. „Ortokur und Tulocky werden sie nicht töten, sondern nur aktionsunfähig machen und am Morgen im Stadtgefängnis abliefern."
    Die Diebe schlichen auf den Stallflügel zu, öffneten behutsam eine Tür und tauchten in dem Gebäude unter. Das Schnarchen hielt noch immer an. Als es abbrach, ertönten ein paar gedämpfte Schreie, dann wurde es wieder still.
    Kurz darauf trat jemand aus dem Stallflügel auf den Hof. Dem Äußeren nach konnte es nur einer der Oxtorner sein.
    „Ritter Neryman?" rief Atlan leise.
    Der Oxtorner blickte herauf.
    „Ja, Sir. Wir haben sechs Diebe gefangen."
    „Sehen Sie nach, ob draußen noch jemand ist!" befahl der Lordadmiral.
    Neryman Tulocky winkte bestätigend, schlich durch die Mannpforte und dann hörten wir die Geräusche eines schnell laufenden Menschen, denen sich die Geräusche des Verfolgers zugesellten.
    Eine halbe Minute später kam Tulocky durch die Mannpforte zurück, eine reglose Gestalt über der linken Schulter. Er schloß die Pforte und blickte zu uns.
    „Verwahren Sie die Gefangenen bis zum Morgen!" befahl Atlan.
    „Bevor wir die Stadt verlassen, liefern wir sie im Gefängnis ab."
    „Was soll dieser ruhestörende Lärm?" fragte jemand hinter uns.
    Ich drehte mich um und sah Gucky. Der Mausbiber hatte seinen langen Zyngii-Schwanz steil aufgerichtet und hielt ihn so, daß die Quaste glockenförmig über seinem Kopf hing.
    Ich berichtete ihm, was vorgefallen war.
    Gucky runzelte das Stirnfell.
    „Die armen Kerle. Sie wollten nur ein paar Ghurkas stehlen und sollen dafür in einem feuchten Verlies verschimmeln. Nennt ihr das Gerechtigkeit?"
    „Wir übergeben sie nur der Gerichtsbarkeit dieser Welt", entgegnete Atlan „maßen uns also keine Richterfunktion

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