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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an."
    Der Ilt seufzte.
    „Ja, wascht nur eure Hände in Unschuld." Er wechselte abrupt das Thema. „Für mich steht fest, daß sich zumindest Betty nicht auf Palpyron befindet."
    „Woher willst du das wissen?" fragte ich.
    „Ich habe mindestens eine Stunde lang mein persönliches Gedankensymbol intensiv ausgestrahlt, Perry. Wenn Betty sich auf Palpyron befände, hätte sie es empfangen müssen und mir geantwortet."
    Das war richtig.
    Aber es hatte wenig Sinn. Spekulationen darüber anzustellen, welche Alt-Mutanten von Atlan II auf Palpyron ausgesetzt worden waren. Ich war sicher, daß die betreffenden Personen Ritterrüstungen aus PEW-Metall trugen und deshalb, wie alle Ritter des Nordlandreichs, unterwegs zu den Spielen waren. Es blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als die Rolle zu spielen, zu der ihre lebensnotwendige Kleidung sie verurteilte. Wer sich von den Spielen fernhielt, würde das Mißfallen des Herrschers erregen.
    „Das ist gar nicht so sicher", warf Atlan plötzlich ein. „Ich bezweifle, daß Betty auf Guckys Gedankensymbol antworten würde, da sie nicht ahnen kann, daß unser Gucky nicht identisch mit Gucky II ist."
    „Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Arkonidenscheich?"
    erkundigte sich der Ilt. „Selbstverständlich habe ich meinem Gedankensymbol eine symbolhafte Schilderung des Geschehens beigefügt."
    „Entschuldige, Kleiner", sagte Atlan und strich Gucky über den Kopf. „Ich wollte dich nicht kränken."
    „Schon gut", erwiderte der Mausbiber versöhnt. „Was haltet ihr davon, daß ich einmal kurz zum Platz der Ritterspiele teleportiere und mich umsehe?"
    „Das ist ein guter Gedanke", sagte ich. „Aber sieh bitte zu, daß du vor unserem Aufbruch wieder zurück bist, also in etwa drei Stunden."
    Der Ilt versicherte mir, daß er bis dahin zurück sein würde.
    Dann verschwand er.
    Atlan und ich setzten uns und gingen unseren Plan noch einmal in allen Einzelheiten durch. Darüber wurde es Morgen. Als es sich überall im Gasthof regte, zogen wir unsere Kettenhemden an, schnallten die Schwerter um und begaben uns in die Gaststube.
    Der Wirt, ein dicker, rotwangiger Palpyroner mit besonders großen Fledermausohren und gelblich verfärbten Haarbüscheln, eilte zu unserer Begrüßung herbei. Er hatte inzwischen von der Festnahme der Diebe erfahren, und als die beiden Oxtorner erschienen, überhäufte er sie mit Schmeicheleien ob ihrer Heldentat.
    „Ich bin froh, daß alles so gut ausgegangen ist", meinte er zu ihnen. „Man hätte Euch leicht umbringen können, edle Herren."
    „So leicht ist das gar nicht", wehrte Ortokur bescheiden ab. „Ich bezweifle, daß es jemanden gibt, der uns umbringen kann - jedenfalls nicht auf diesem Planeten."
    Ein am Nachbartisch sitzender Ritter schlug mit der Faust auf den Tisch.
    „Hoho!" machte er. „Übernehmt Euch nicht, Ritter Powlor. In der Nacht hattet Ihr es nur mit feigem Diebsgesindel zu tun. Wenn Ihr gegen einen kampferprobten Ritter wie mich antreten müßtet, sähe es schon ganz anders aus."
    „Wieso?" fragte Ortokur unschuldig.
    Der Ritter sprang auf und rief zornig: „Sie haben mich beleidigt! Ritter Powlor, ich fordere Euch zum Zweikampf! Wählt zwischen Lanze und Schwert!"
    „Nicht, bevor ich gefrühstückt habe", gab der Oxtorner gleichmütig zurück. „Und überhaupt, weshalb sollten wir gegeneinander kämpfen? Ich kann keinen Grund erkennen, der einer Überprüfung auf seine Logik hin standhielte."
    Der Ritter blinzelte verwirrt, dann setzte er sich und dachte angestrengt nach. Unterdessen brachten die Frau und die Töchter des Wirtes ein reichhaltiges Frühstück.
    Nachdem wir gefrühstückt hatten, brachen wir auf. Als Powlor Ortokur an dem fremden Ritter vorbei ging, stand dieser auf und sagte: „Wir werden miteinander kämpfen, Ritter Powlor. Ihr könnt mir mit Eurem gelehrten Gerede nicht den Kopf vernebeln."
    Ortokur legte ihm eine Hand auf die Schulter, drückte zu - und der Ritter wurde so fest gegen seinen Stuhl gepreßt, daß die hölzernen Beine brachen. Der Mann saß noch auf dem Boden und blickte uns mit offenem Mund nach, als wir schon die Tür erreicht hatten.
    Wir stiegen in unsere Rüstungen, sattelten die Ghurkas und holten die mit Stricken aneinander gefesselten Diebe aus dem Stall. Die Kerle zitterten und blickten immer wieder furchtsam zu den beiden Oxtornern.
    Nachdem Atlan den Wirt entlohnt hatte, konnten wir aufbrechen. Aber ich wollte noch auf den Mausbiber warten.
    Allmählich wurde ich

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