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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geladen war, konnte sie Fellmer und mich gleichzeitig töten.
    „Kitai?" fragte ich.
    „Nennen Sie mich nicht Kitai, Sie Scheusal!" fuhr der Mann mich an. „Für Sie bin ich Herr Ishibashi, Herr Rhodan - und auch für Sie, Herr Lloyd!"
    „Ich freue mich, daß Sie meinen Namensvetter nicht mögen", erwiderte ich. „Aber Fellmer und ich sind nicht identisch mit dem Verbrecher, den Sie hassen. Wir kommen aus einem Parallelraum, in dem die Verhältnisse anders liegen als wir. Wir werden nicht vom Bösen beherrscht, wie unsere Paralleliten auf dieser Ebene."
    Ishibashi lachte verächtlich.
    „Ein schönes Märchen haben Sie sich da ausgedacht. Herr Rhodan. Natürlich versuchen Sie, Ihre Haut zu retten, aber das können Sie sich sparen. Ich werde Sie töten und damit der Menschheit einen Dienst erweisen."
    „Du würdest die Falschen umbringen, Kitai", warf Fellmer ein.
    „Sie sollen mich nicht Kitai nennen!" schrie Ishibashi ihn wütend an.
    „Er nennt Sie so, weil er nicht der ist, für den Sie ihn halten, Kitai", erklärte „ ich. „Denken Sie einmal kühl und logisch. Warum sollte der Diktator Rhodan persönlich und als Palpyroner maskiert, hierher kommen? Warum sollte die Bestie Gucky Ihnen beim Zweikampf das Leben retten?"
    „Weil Sie mich für Ihre finsteren Pläne mißbrauchen wollen, mich und meinen Freund Ralf", antwortete Kitai bitter.
    „Sie irren sich", sagte die tiefe Stimme Powlor Ortokurs hinter Ishibashi.
    Der Suggestor wirbelte herum und drückte ab. Die Bleistücke durchschlugen Ortokurs Rüstung, aber der Oxtorner lächelte nur und sagte: „Hoffentlich hat niemand gehört, wo es geknallt hat, Sonderoffizier Ishibashi. Wir können keinen Menschenauflauf gebrauchen."
    Kitai ließ die Hand mit der Waffe sinken.
    „Sie sind tatsächlich Spezialist Ortokur, sonst wären Sie jetzt tot."
    „Das ist logisch gefolgert", meinte Powlor Ortokur gelassen.
    „Und ich schwöre Ihnen, daß alles, was der Großadministrator und Sonderoffizier Lloyd gesagt haben, der Wahrheit entspricht.
    Wie Sie von WABE 1000 her wissen, werden Tulocky und ich nicht vom Bösen regiert und ich hätte bestimmt nicht eingegriffen, um dem Rhodan dieses Paralleluniversums das Leben zu retten."
    „Nein, das hätten Sie gewiß nicht getan", stammelte Kitai.
    Plötzlich fiel die nervliche Anspannung der letzten Minuten von ihm ab.
    „Ich begreife zwar noch immer nicht, was geschehen ist, aber ich weiß, daß Sie mich nicht belügen würden, Spezialist Ortokur."
    Ich streckte dem Suggestor die Hand entgegen und sagte: „Wollen wir uns gegen Rhodan II und seine Gewaltherrschaft verbünden, Kitai?"
    „Ja, Sir", sagte Ishibashi.
    In diesem Augenblick kam Ralf Marten zu sich. Doch ich konnte mich nicht sofort um ihn kümmern, denn zur gleichen Zeit summte leise der Telekommelder in meinem Schwertknauf.
    Ich aktivierte das Gerät und erblickte auf dem winzigen Bildschirm Rorvics Gesicht.
    „Alarm!" sagte der Tibeter. „Ich habe den Energieschirm um den Haupttempel beseitigt und dabei ein Hyperkomsignal ausgelöst."
    „Danke", erwiderte ich. „Bleiben Sie dort. Wir holen Sie bald ab. Ende."
    Ich schaltete das Gerät aus und sagte zu meinen Gefährten: „Wahrscheinlich wird in wenigen Stunden ein Flottenverband über Palpyron erscheinen. Bis dahin müssen wir alle an Bord der MARCO POLO sein."
     
    *
     
    Rorvic hatte das Zirpen des HD-Detektors ebenfalls gehört, und sekundenlang standen wir beide wie erstarrt. Dann wiederholte sich das Zirpen, und uns wurde klar, daß der Hyperkomsender im Tempel weiterhin seine Signale ausstrahlen würde, wenn wir ihn nicht daran hinderten.
    Wir liefen gleichzeitig los. Der Priester rief hinter uns her, dann folgte er uns langsamer. Wahrscheinlich hielt er uns für übergeschnappt.
    Dalaimoc und ich waren noch ungefähr dreißig Schritte vom Haupteingang des Iskrai-Tempels entfernt, als der Tibeter sich plötzlich auf mich warf und mit zu Boden riß. Unsere Rüstungen prallten klirrend gegeneinander.
    Im nächsten Augenblick fauchten die Thermobahnen von Strahlwaffen über uns hinweg. Ich blickte zurück und sah, wie Saska-Syl in Rauch und Asche verwandelt wurde.
    „Mentalstabilisierte!" rief Rorvic.
    Wieder einmal wandte er seine unheimliche Kraft an und transportierte uns durch ein übergeordnetes Kontinuum ohne Zeitverlust ins Innere des Tempels. Wir kauerten uns hinter ein Götzenstandbild und lauschten.
    Es war unheimlich ruhig. Die Fensterschlitze ließen nur wenig Licht herein, so

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