Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß der Tempel im Halbdunkel lag. Ich zog meinen Dolch, schraubte die Klinge ab und besaß in dem Rest einen leichten Impulsstrahler. Danach entfernte ich ein Abdeckblech von meinem linken Panzerhandschuh und aktivierte den darunter verborgenen Mini-Individualtaster.
    Auf der Kontrollscheibe leuchteten drei winzige grüne Flecken auf, die sich langsam bewegten. Da der Taster so eingestellt war, daß er die Individualausstrahlungen der Angehörigen des Einsatzkommandos nicht registrierte, befanden sich also drei Gegner innerhalb des Tempels.
    Und sie suchten uns!
    Ich war froh darüber, daß wir unsere Helme nicht trugen. Sie hätten unser Gesichtsfeld stark eingeschränkt. Allerdings wurden wir durch die Rüstungen nicht nur behindert, sondern vorläufig auch zur Bewegungslosigkeit verurteilt. In diesen Blechanzügen konnte man sich nicht rühren, ohne daß unsere Gegner es im ganzen Tempel hörten.
    Als irgendwo vor uns eine Statue umstürzte, wußte ich, daß Rorvics Parakräfte am Werk waren. Doch dann merkte ich, wie er seinen Rücken am Sockel unseres Götzenstandbildes scheuerte - und mir wurde klar, daß er nur Lärm erzeugt hatte, um die eigenen Geräusche zu übertönen.
    Abermals stürzte eine Statue um, aber niemand reagierte darauf. Unsere Gegner schienen erfahrene Einzelkämpfer zu sein. Doch sie besaßen offenbar keine Individualtaster, sonst hätten sie unsere Position längst ausgemacht.
    Beim nächsten Blick auf die Kontrollscheibe meines Tasters mußte ich mich korrigieren. Die Lichtflecken bewegten sich genau so, wie unsere Gegner sich bewegen würden, wenn sie unsere Position kannten und uns umzingeln wollten.
    Ich stieß den Tibeter an. Leider verlor der fette Albino dadurch das Gleichgewicht und fiel um. Es schepperte unüberhörbar, als seine Rüstung auf den Boden prallte.
    Drei Thermobahnen rasten heran und zerschmolzen das Götzenstandbild. Rorvic war plötzlich verschwunden. Ich sprang auf und lief geduckt auf einen Sarkophag zu. Erneut fauchten Energieschüsse. Eine Thermobahn brachte die Rückseite meiner Rüstung zum Glühen. Ich warf mich hinter den Sarkophag und zog das Gesäß so weit wie möglich ein. Trotzdem raubte der Schmerz mir fast das Bewußtsein.
    Durch einen Tränenschleier hindurch sah ich eine hochgewachsene Gestalt in der Mitte des Tempels, die soeben ausholte, um einen Sprengkörper nach mir zu werfen.
    Ich hob die Waffe, aber bevor ich abdrücken konnte, stürzte der Mittelteil der Decke ein. Tonnen schwerer Steine begruben die Gestalt unter sich. Kurz darauf glühte der Trümmerhaufen auf und zerschmolz. Es war also kein Sprengkörper, sondern eine Schmelzbombe gewesen, die mein Gegner mir zugedacht hatte.
    Zweifellos hatte Dalaimoc Rorvic die Decke zum Einsturz gebracht. Er war also doch nicht geflohen. Aber wo steckte er?
    Ein weiterer Schuß in meine Richtung ließ den steinernen Sarkophag aufglühen. Die Hitze, die davon ausstrahlte, drang durch meine Rüstung und versengte mir die Haut.
    Ich erhob mich und wich langsam zurück. Meine Augen durchforschten das Zwielicht nach den beiden letzten Gegnern.
    Dann stieß ich mit dem Rücken gegen die hintere Wand des Tempels; meine linke Hand berührte ein Steinrelief.
    Plötzlich schwang ein Teil der Wand knarrend nach innen. Ich stürzte und fand mich in einem finsteren Raum wieder. Die Geheimtür hatte sich wieder geschlossen. Vorläufig war ich in Sicherheit.
    Ich erhob mich und ging mit ausgestreckten Armen in die Dunkelheit hinein. Nach wenigen Schritten stieß ich gegen eine kalte Wand. Ich tastete mich behutsam an ihr entlang und wäre beinahe wieder gestürzt, als ich unversehens auf eine Treppe geriet.
    Langsam ging ich die Steinstufen hinab. Es war nicht nur finster, sondern auch völlig still. Der Kampf schien eine Ewigkeit zurückzuliegen. Nur der angeschmorte Körperteil erinnerte mich daran, daß inzwischen höchstens einige Minuten vergangen waren. Als ich das Ende der Treppe erreicht hatte, bemerkte ich in unbestimmbarer Entfernung vor mir einen Lichtschimmer. Ich orientierte mich an ihm und kam dadurch etwas schneller vorwärts als vorher. Bald sah ich, daß ich mich in einem Gang befand, und als ich um eine Ecke bog, erblickte ich die Lichtquelle.
    Es handelte sich um die grünlich leuchtende Skalenscheibe eines tragbaren Hyperkoms. Das im Sockel befindliche Ehergieaggregat summte eintönig. In regelmäßigen kurzen Abständen flammte ein roter Punkt auf der Skalenscheibe auf, und zwar immer dann, wenn

Weitere Kostenlose Bücher