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0604 - Das steinerne Volk

0604 - Das steinerne Volk

Titel: 0604 - Das steinerne Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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›ihrem‹ anderen Zimmer hinter dem Bad zum Korridor führen mußte, war nur eine geschlossene Wand.
    »Nicht schon wieder ein Spukhaus«, murmelte er. »Nicht schon wieder!«
    »Eher irgendein Trick«, überlegte Nicole. »Vielleicht sind es irgendwelche optischen Täuschungen, denen wir unterliegen. So wie in einem Vexierbild.«
    Der Lärm, den er mit dem Aufbrechen der Tür verursacht hatte, war scheinbar ungehört verhallt. Walker tauchte jedenfalls nicht mehr auf.
    »Ich hole jetzt den Einsatzkoffer«, beschloß Zamorra. »Und ich versuche, den Wagen wieder flottzubekommen. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, zur Not zu Fuß von hier zu verschwinden.«
    »Vor dem Phänomen kapitulieren?« fragte Nicole.
    Er schüttelte den Kopf. »Das ganz bestimmt nicht. Aber ich möchte Zeit und Abstand gewinnen. Ich möchte in Ruhe überlegen können und nicht von einer Überraschung in die andere stolpern. Verflixt, über zwei Wochen lang haben wir das jetzt geschafft, und schon geht’s wieder los. Gönnt uns eigentlich niemand mehr ein bißchen Ruhe?«
    »Murphys Gesetz, Paragraph eins«, sagte Nicole und zog ihre Sonnenbrille wieder aus dem Haar vor die Augen. »Alles, was schiefgehen kann, geht schief. Paragraph zwei: Alles geht auf einmal schief.«
    Aber zumindest beim Verlassen des Hauses ging nichts schief. Auch der Cadillac stand nach wie vor draußen auf dem Kiesweg.
    Während Zamorra sofort zum Kofferraum ging, schwang sich Nicole hinter das Lenkrad und checkte Zündung und CB-Box.
    Alles wie gehabt: Der Motor sprang nicht an, und das Funkgerät gab nur Rauschen von sich. Und Zamorra - gab eine lautstarke Verwünschung von sich.
    »Was ist los?« Nicole sprang aus dem Wagen und kam nach hinten.
    »Der Einsatzkoffer - weg!« erklärte der Dämonenjäger.
    Er meinte das handliche Aluminiumköfferchen, in dem sich allerlei magische Hilfsmittel befanden. Oft genug waren auch die Strahlwaffen darin deponiert, die aus dem Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN stammten. Diesmal hatte Zamorra wenigstens eine der Waffen im Handschuhfach des Wagens deponiert.
    Dort kontrollierte er auch sofort nach.
    Der E-Blaster war noch vorhanden.
    »Hast du befürchtet, Walker könnte die Waffe gestohlen haben?« fragte Nicole leise.
    Zamorra nickte. »Möglicherweise hat er ja gesehen, wo ich den Blaster wieder verstaut habe, nachdem ich ihm vor die Füße geschossen hab’. Wie auch immer, der Koffer ist weg. Derjenige, der unser Gepäck ins Haus schaffte, hat gründliche Arbeit geleistet. Aber dafür, daß er den Alukoffer anderweitig versteckt hat, bekommt er kein Trinkgeld. Ziehst du mal die Motorhaube auf?«
    Sie gingen wieder nach vorn. Nicole betätigte die Haubenentriegelung, und Zamorra beugte sich über die Maschine. Er nahm das Amulett zur Hilfe und strich damit über den defekten Luftschlauch.
    »Glaubst du, du könntest mittels Magie Technik reparieren?« fragte Nicole zweifelnd.
    »Einen Versuch ist es wert. Falls eine magische Teufelei dahinter steckt. Probier mal, ob du die Maschine jetzt in Gang bekommst.«
    Nicole setzte sich wieder hinters Lenkrad.
    Der Anlasser orgelte immer noch ergebnislos, er wurde dabei sogar noch immer schwerfälliger.
    »Die Batterie dürfte bald am Ende sein«, warnte Nicole.
    »Das klingt nicht nach einer schwachen Batterie«, sagte Zamorra. »Das klingt eher so, als bekäme der Vergaser inzwischen nicht nur zuviel Luft, sondern auch noch zu wenig Benzin.« Er zupfte am Benzinschlauch, löste ihn. »Tritt mal aufs Gaspedal.«
    Das Pumpgeräusch war deutlich hörbar, aber nichts kam.
    »Tankanzeige?« fragte Zamorra.
    »Null«, erwiderte Nicole verblüfft. »Moment mal! Chef, wir haben doch erst vor dreißig Meilen vollgetankt! Voll! Der Tank kann einfach nicht leer sein! Die Anzeige spinnt!«
    Zamorra schaute unter dem Wagen nach. Vorn, Mitte, hinten.
    »Der Tank ist leer«, sagte er dann düster. »Der Schlauch hat sich vom Tank gelöst. Das muß hier passiert sein. Das ganze Benzin ist im Boden versickert. Unter dem Tank ist der Boden schlammig-feucht. Schätze, da läßt sich nun auch ohne Holz ein wunderbares Lagerfeuer entzünden. Das heißt, wir kommen nicht mal hier weg, wenn wir einen neuen Luftschlauch bekämen.«
    »So eine Benzinleitung kann sich doch nicht von allein lösen!«
    »Am Vergaser schon«, erklärte Zamorra. »Ted Ewigk erzählte mal, daß das bei seinem alten Opel Diplomat passiert ist. Doppelvergaser, während der Fahrt löste sich ein Schlauch, und das Benzin sprühte

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