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0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Männerstimme.
    Zamorra stutzte. War das nicht Alan Stivell, der bretonische Barde, der in den 70er und beginnenden 80er Jahren seine große Zeit gehabt und keltische Folklore in der Welt bekannt gemacht hatte?
    Stivell sang seine Version von ›The Foggy Dew‹, und Zamorra lauschte angenehm überrascht, weil er von Stivell schon lange nichts mehr gehört hatte. Dabei wunderte er sich darüber, daß die Musik nicht aus dem Radio erklang, sondern aus der Kommunikationsanlage.
    Hatte es jemand fertiggebracht, das Radio mit dem Visofon zu koppeln?
    Kaum war das Lied verklungen, als Stivell als Zugabe die ›Suite Sudarmoricaine‹ hinterherschmetterte, noch lauter als das vorherige Stück.
    Vor Zamorra wurde ein Monitor wieder hell.
    Madame Claire, immer noch in der Küche aktiv, hatte eine Beschwerde vorzubringen.
    »Chef, läßt sich der Radau nicht wieder abschalten? Dieses Katzengejammere hält ja kein vernünftiger Mensch aus!«
    Das Monitorbild des Visofons teilte sich in zwei Fenster.
    »Monsieur, erlauben Sie mir die Frage, weshalb Sie sämtliche Räumlichkeiten des Châteaus mit Musik beschallen? Ohne Ihre Entscheidung in Frage stellen zu wollen, möchte ich zu bedenken geben, daß das vielleicht nicht unbedingt in jedermanns Interesse ist«, ließ sich Raffael vernehmen. Die ›Suite Sudarmoricaine‹ war beendet. Als nächstes Lied, unverändert laut, kam wieder ›The Foggy Dew‹, was Zamorra daran zweifeln ließ, daß es sich wirklich um eine Folklore-Sendung im Radio handelte. Sollte jemand einen Plattenspieler oder CD-Player…?
    Ein drittes Bildschirmfenster öffnete sich. Lady Patricia war am Gerät.
    »Zamorra, im Fernsehen läuft ein Krimi, den ich sehen möchte, aber bei dieser Musikbeschallung aus der Anlage ist das völlig unmöglich! Ich verstehe kein Wort von den Dialogen, und der Lärm übertönt sogar die Schüsse!«
    »Himmel, nein!« ächzte Zamorra gegen die laute Musik an.
    »Ich habe damit nichts zu tun! Und ich verstehe auch von dieser Technik nichts! Raffael, kommen Sie bitte und überprüfen Sie diese verrücktspielende Anlage!«
    Die drei gleichzeitig laufenden Verbindungen erloschen. Aus den Lautsprechern dröhnte jetzt wieder die ›Suite Sudarmoricaine‹.
    Der Bildschirm blieb vielleicht zwanzig Sekunden dunkel, dann kam der nächste Anruf. Diesmal keine Beschwerde.
    Der Monitor zeigte Nicole, die sich in ihrem Zimmer auf dem Bett räkelte, eine aufgeschlagene Zeitschrift vor sich, in der sie geblättert hatte, und jetzt Zamorra anstrahlte.
    »Cheri, das ist aber eine Überraschung! Prima, daß du meine beiden Lieblingslieder spielst! Ich wußte gar nicht, daß wir eine CD von Stivell haben…«
    Das war Zamorra auch unbekannt. Nicole war vor Jahren zwar mal gewaltig auf die bretonische und irische Folklore abgefahren, hatte auch Konzerte besucht, aber nie eine Schallplatte mit nach Hause gebracht.
    Nicole hatte sich nach den erfrischenden Runden im Pool auf ihr Zimmer zurückgezogen, sich aber wegen der Affenhitze nicht wieder vollständig angezogen. Hier in ihrem Zimmer störte das ohnehin niemanden, deshalb trug sie nur einen knappen Slip, hatte das T-Shirt aber neben sich auf dem Bett liegen.
    »Du, ich könnte dich vor Freude…«, kündigte sie jetzt an, sprang auf und tanzte nach der rasanten Melodie in fröhlicher Nacktheit durchs Zimmer und zur Tür, nachdem sie doch noch zum T-Shirt gegriffen hatte, um damit aus dem Bild zu verschwinden.
    Es blieb Zamorra überlassen, die Visofonverbindung wieder abzuschalten.
    Zu den erneuten Klängen von ›Foggy Dew‹ erschien wieder Raffael auf dem Monitor. Der verstand ebensowenig wie Zamorra, daß über die Kabel zugleich Gespräche und die Musik in die Lautsprecher geleitet wurde, ohne daß es zu Beeinträchtigungen in der Übertragungsqualität kam. Noch weniger verstand er, wie diese Musikeinspielung überhaupt möglich war.
    »Professor, dieser Lärm kann nicht aus der Anlage kommen. Der muß seinen Ursprung außerhalb haben. Wir sollten doch bei Hawk reklamieren. Vielleicht empfängt die Anlage Überreichweiten eines Radiosenders und…«
    »Aber immer wieder die beiden gleichen Lieder?« seufzte Zamorra. »Da erlaubt sich einer einen bösen Scherz mit uns!«
    Nicole hüpfte mit fröhlichen Tanzschritten herein und warf sich förmlich auf Zamorra, um ihn aus dem Sessel zu ziehen und zum Mittanzen zu bewegen. Dabei küßte sie ihn immer wieder auf Wangen und Stirn.
    »Danke, Cherie Du glaubst gar nicht, was für eine Freude

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