0606 - Gwenola - grausam und geächtet
nicht mehr gehabt. Ich wäre dieser Welt nicht entkommen, aber für mich lief es unnormal.
Der Turm war da und trotzdem nicht mehr. Ich spürte Boden unter den Füßen, aber sah nichts mehr von der sterbenden Gwenola und auch kein Mauerwerk.
Es dauerte Sekunden, bis mir einfiel, daß es die Welt der Bretonin sichtbar nicht mehr gab, dafür meine normale wieder. Die andere sah ich nicht, ich hörte sie nur.
Im Unsichtbaren brach sie zusammen. Ein Krachen und Poltern und ein letzter fürchterlicher Schrei, wahrscheinlich der letzte Ruf einer Person, die einfach zu lange gelebt hatte.
Dann war alles verschwunden.
Ich atmete einige Male tief durch und sah neben mir mein von dem Säbelhieb zerfetztes Jackett liegen.
Wie ein Handtuch schlang ich es um meine Schultern und ging dorthin, wo Donovan lebte. Ich konnte nur hoffen, daß er dieses grauenvolle Abenteuer ebenfalls überstanden hatte…
***
Ja, Donovan hatte es, und die Conollys ebenfalls, die mich wie einen Geist anstarrten, als ich plötzlich durch das zerstörte Fenster in den Wohnraum trat.
»John…«, ächzte Sheila.
Sie saßen da, starrten mich an, waren sprachlos, und auch ich konnte nicht viel sagen.
Schließlich stand Bill auf, nahm eine Flasche Whisky, öffnete sie, trank einen Schluck, warf sie mir zu, ich trank ebenfalls und gab sie an Donovan weiter.
»Jetzt sag mir doch mal, wo du herkommst, John, bitte!«
Ich hob die Schultern. »Das, mein Lieber, ist eine lange Geschichte.«
»Wir hören sie gern«, meinte Sheila.
»Ja, auch ich möchte eine Erklärung haben«, meldete sich Francis Donovan.
»Die Geschichte hat etwas zu tun mit Aibon, mit den Rittern der Tafelrunde und einer Frau, die nicht sterben wollte, weil sie rachsüchtig und haßbesessen war…«
So begann ich meine Erzählung, aber das, liebe Leser, wissen Sie ja alles schon. Deshalb ist für Sie diese Story zu
ENDE
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