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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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Prolog

    IM ORBIT ÜBER ZIOST ZWEI STANDARDJAHRE ZUVOR

    Dician fühlte den Planeten bereits, noch bevor er überhaupt auf dem Hauptbrückenmonitor der Giftmond erschien. Sie spürte, dass er sie so gesehen hatte, wie sie ihn jetzt sah, diese scheinbar harmlose Welt aus Blau, Weiß und Grün, und sie lächelte sanft. Die blassen, abstrakten Tätowierungen auf ihrem Gesicht, die einen deutlichen Kontrast zu ihren dunklen Hauttönen bildeten, verzogen sich bei ihrem Lächeln. Dies hier war das Ziel, das sie vor Kurzem vor ihrem geistigen Auge erblickt hatte, die unausgesprochene Antwort auf die Frage, was sie hier zu finden hoffte. Sie hatte der Besatzung dieser Fregatte befohlen, auf maximale Geschwindigkeit zu gehen, und hoffte bloß, dass sie rechtzeitig da war. Wo willst du hin, Anmutige?
    Für ungeöffnete Augen und tote Sinne mochte dieser Planet wie so viele andere wirken: eine Welt mit Ozeanen und Landmassen, praktisch komplett von Wäldern bedeckt, mit zwei weißen, eisbedeckten Polen an beiden Enden. Weiße Wolken trieben träge darüber hinweg.
    Doch dieser Planet war nicht wie irgendein anderer.
    Das hier war Ziost. Die Heimatwelt der Sith.
    Das, was vom Orden der Sith noch übrig war, verbarg sich jetzt im Stillen auf Korriban. Sie würde in Kürze dorthin zurückkehren, jedoch nicht ohne die Belohnung, die zu erlangen sie hergekommen war.
    Dician wurde bewusst, dass sie sich vor Erwartung leicht vorbeugte, und lehnte sich in ihrem Kommandosessel zurück. Sie verdrängte ihre Aufregung, damit sie sie nicht bei ihrer Mission beeinträchtigte.
    »Wayniss, bringen Sie uns in die Umlaufbahn!« In ihrer Rolle als Informationssammlerin verleitete der leichte, melodische Tonfall ihrer Stimme andere häufig dazu, sie für viel, viel ungefährlicher zu halten, als sie tatsächlich war. Ihre Mannschaft wusste es besser.
    »Ja, Captain«, entgegnete der Chefpilot der Giftmond. Wayniss war ein lakonischer Mann, nicht im Mindesten machtsensitiv, vollkommen zufrieden damit, für die großzügige Bezahlung, die er erhielt, das zu tun, was man ihm auftrug. Auf seine eigene Art war der ergrauende ehemalige Pirat genauso fair, ehrbar und hart arbeitend, wie viele sogenannte aufrechte Bürger. Was Dician betraf, so hatte er sich auf dieser Mission bereits bewährt.
    »Irgendwelche Spuren von der Meditationssphäre?«, fragte sie Ithila, ihre Sensoroffizierin. Ithila beugte sich vor. Ihr Gesicht, das auf klassische hapanische Weise schön gewesen wäre - wäre da nicht die entsetzliche Brandnarbe gewesen, die die rechte Seite entstellte -, zeigte ein konzentriertes Stirnrunzeln.
    »Negativ«, erwiderte Ithila, als Ziost in den vorderen Sichtfenstern auftauchte und die Giftmond in den Orbit rings herum sank. »Keine Hinweise der Sphäre auf der Planetenoberfläche.« Sie wandte sich um und sah den Captain an. »Scheint, als wären wir zuerst hier.«
    Dician lächelte wieder. Keine Fehler. Alles, was jetzt noch zu tun war, war, das kleine Gefährt selbst einzufangen.
    Dician machte es sich bequem, um zu warten, ihre dunklen Augen auf den sich langsam drehenden Planeten vor sich gerichtet. Ziost hielt ihrem Blick stand, und sie spürte ein Ziehen in ihrem Herzen. Sie wollte mit der Giftmond landen, um Ziosts Wälder zu durchwandern, so. wie andere Sith es in vergangenen Zeitaltern getan hatten. Aber deshalb waren sie nicht hier. Sie musste das Wohl der Einen, des gesamten Ordens, über ihr eigenes Verlangen stellen. Vielleicht würde sie eines Tages auf dem Boden dieser Welt stehen. Heute jedoch war nicht dieser Tag.
    Sie brauchten nicht lange zu warten. Nur wenige Sekunden später sagte Ithila: »Orte die Sphäre mit den Langstreckensensoren, Captain.«
    Dician setzte sich in ihrem Sessel aufrechter hin. »Ihr habt alle gute und brillante Arbeit geleistet. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Geschäft zum Abschluss zu bringen, wie unser Schmugglerpilot vielleicht sagen würde.«
    Die Zeit war gekommen, dass sie, Dician, mit Perfektion handelte. Sie konnte sich jetzt keinen Fehler erlauben.
    Sie spürte sie bereits, als Ithila das Bild auf ihren persönlichen Sichtschirm übermittelte. Da war sie, die Sith-Meditationssphäre. Sie betrachtete sie einen Moment lang, nahm den Anblick in sich auf - die orange-gelb-rote Außenhülle, die von Zwillingspaaren fledermausartiger Schwingen flankierte, kugelrunde Form. Das Schiff erinnerte an ein riesiges Auge.
    »Hallo. Anmutige«, sagte sie mit ihrer angenehmsten Stimme.
    Schweigen von der

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