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0606 - Gwenola - grausam und geächtet

0606 - Gwenola - grausam und geächtet

Titel: 0606 - Gwenola - grausam und geächtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das große Chaos. Der Stein hatte fürchterlich aufgeräumt. Die Scheibe lag verteilt. Das Glas bildete große und kleine Splitter, gefährliche Fallen, wenn man gezwungen war, darüber hinwegzusteigen.
    Bill schaute an sich herab. Er hatte, ebenso wie Sheila, unwahrscheinliches Glück gehabt. Keiner von ihnen war von Splittern erwischt worden.
    Der Reporter half seiner Frau auf die Beine. Nur Donovan lag noch auf dem Boden. Bill erschrak, als er ihn sah, weil er sich nicht bewegte, dann aber zog der Ornithologe die Arme an und stemmte die Handflächen auf. Er fand einen Sessel, auf dessen Lehne er sich abstützte. Seine Gesichtshaut erinnerte an dünnes Gummi, als er einige Male den Kopf schüttelte, an sich herabschaute. Aus seiner zum Glück dickeren Kleidung brauchte er keine Splitter zu ziehen. Bis auf die Haut war sowieso keiner durchgekommen.
    »Manchmal wird man verrückt«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Dann… dann dreht man einfach durch.«
    »Wie ist es?«
    »Toll, Mr. Conolly, ich fühle mich blendend. Mir ist es noch nie so gut gegangen.« Donovan schaute den Reporter nicht an. Sein Blick glitt durch den Garten, wo nichts mehr so aussah, wie es einmal gewesen war. Eine unnatürliche Kraft hatte furchtbar aufgeräumt.
    Es sah aus als hätte er einen Bombenangriff überstanden. Rauch wölkte aus den tiefen Bodenrissen und -spalten. Die Steine wirkten wie durcheinandergewürfelt, kleine Brücken und Übergänge waren eingestürzt, und die künstlichen Bäche hatten sich andere Wege gesucht.
    »Wer – was – und wieso?« flüsterte der Ornithologe. »Wie konnte so etwas nur geschehen?«
    Weder Sheila noch Bill gaben ihm eine Antwort. Mit diesem Problem mußte er allein fertig werden.
    »Wieso?« brüllte er wieder und trat wuchtig gegen ein Glasstück.
    »Ich will eine Antwort!« schrie er in den Garten hinein. »Verdammt, ich will eine Antwort!« Er ballte die Hände zu Fäusten, hielt die Augen krampfhaft geschlossen und drückte den Kopf zurück.
    Er bekam sie nicht, aber der Schrecken hatte noch kein Ende gefunden. Das unheimliche Beben war zunächst eine Vorstufe gewesen zu Dingen, die nachfolgten.
    Bisher hatte sich innerhalb des Gartens nur vom Aufbau etwas verändert. Nun geschah noch etwas anderes.
    Die Conollys sahen die Bewegung zuerst. Aus dem Hintergrund schob sich etwas näher heran. Es kroch durch das Gelände. Den beiden war klar, daß diejenigen, die da herankamen, bestimmt keine Freunde von ihnen waren. Sie hatten auch noch nicht erkennen können, um was es sich da handelte.
    Donovan sowieso nicht. Er hielt weiterhin die Augen geschlossen, als hätte er Angst davor, sich dem Chaos zu stellen.
    Bill ging vor, drückte Sheila aber zurück. Er rechnete mit dem Schlimmsten, denn ein derartiges Ereignis konnte einfach nicht ohne Folgen für die Umgebung bleiben.
    Bill war nicht einmal überrascht, als er sah, was da im Vorgarten geschehen war.
    Zwei blutbeschmierte und halbzerfetzte Körper bewegten sich auf das zerstörte Fenster zu.
    Es waren die beiden Doggen!
    Doch nun kamen sie als Zombies…
    ***
    Ich hatte das Risiko einfach eingehen müssen, auch wenn mich in dieser anderen Welt eventuell mörderische, tödliche und grausame Überraschungen erwarteten. Um den Löwen zu stellen, mußte man in dessen Höhle gehen, eine zweite Alternative gab es für mich nicht. Ich wollte nicht, daß finstere Kräfte, die längst ihren Platz in der Vergangenheit haben mußten, einfach zurückkehrten und zuschlugen. Denen mußte ein Riegel vorgeschoben werden.
    Und so ging ich dann durch diese glasig wirkende Welt. Ich, der mich in dieser Welt befand, empfand sie zwar durch dieses schattenhafte Licht als düster, aber sie setzte mir beim Gehen keine Hindernisse entgegen.
    Es war ein totes Land.
    Wind wehte längere Staubfahnen über den Boden, die mich in Kniehöhe erwischten. Ich hörte auch keinen Laut, obwohl in dem toten Geäst der Bäume große, kompakte Vögel mit langen Hälsen hockten, die mich aus gierigen Augen beobachteten, als hätten sie vor, mich im nächsten Moment zu verschlucken.
    Sie rührten sich nicht. Nichts bewegte sich. Auch nicht die Tiere, die aus dem großen Freigehege befreit worden waren. Es war ein Gebiet des Schweigens, durch das ich meinen Weg fand und das der Staub ausfüllte wie Nebel.
    Mein Ziel waren die Türme.
    Sie standen vor mir als wuchtige Klötze und waren unterschiedlich hoch. Bei einigen hatte ich den Eindruck, als wollten sie mit ihren Spitzen gegen

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