0608 - Auf den Spuren der PAD
Er starrte den Patriarchen fassungslos an, ehe er seinen Impulsstrahler auf ihn richtete.
„Sie wissen nicht, mit wem Sie sprechen, Springer! Ich bin Major Byerlin vom Solaren Überwachungsdienst. Die Feuerkraft meines Kreuzers reicht aus, dieses ganze Gebirge in Gasmoleküle zu verwandeln, und damit auch Ihr reichhaltiges Warenlager. Von Ihnen selbst wollen wir in diesem Zusammenhang erst nicht reden..."
„Ein Glück" sann Trekon laut vor sich hin, „daß nicht alle Terraner so denken wie Sie. Wenn Rhodan von Ihrem Verhalten erfährt, gibt es Sonderurlaub für Sie, aber nicht auf einem Vergnügungsplaneten. Sie haben nur noch eine knappe halbe Stunde, Major."
„Sie wollen mir drohen?"
„Aber, wo denken Sie hin? Ich will Ihnen nur helfen und dafür sorgen, daß Sie weiterleben. Sie und Ihre Männer."
Erneut hob Byerlin seine Waffe, und ehe jemand es verhindern konnte, drückte er auf den Feuerknopf. Das grelle Energiebündel schoß auf den Springer zu, aber noch ehe es ihn erreichte, prallte es auseinanderspritzend gegen ein unsichtbares Hindernis. Der Patriarch hatte blitzschnell eine Energiewand zwischen sich und den Terranern errichtet. Die Funkverbindung blieb erhalten.
„Und nun mache ich Ihnen einen zweiten Vorschlag, Major: Ihre Leute kehren sofort zum Schiff zuruck, Sie aber bleiben. Ich werde Sie höchstpersönlich nach Terra zurückbringen und Ihrer Gerichtsbarkeit übergeben."
„Das ist ... das ist eine Unverschämtheit!"
„Nur die Antwort auf Ihr Benehmen, Major. Schicken Sie Ihre Leute jetzt zurück, sonst müßte es mir leid tun, auch Sie zu behalten. Sie haben einen fähigen Ersten Offizier, wie ich den Gesprächen entnehmen konnte. Er wird den Kreuzer sicher zur Erde zurückbringen."
„Das Schiff wird niemals ohne mich diese Welt verlassen."
„Sie irren schon wieder. In genau zehn Sekunden werden Sie das Bewußtsein verlieren und keine unsinnigen Befehle mehr erteilen können."
Major Byerlin feuerte absolut zwecklos gegen die Energiebarriere, dann erschlaffte seine Gestalt plötzlich und sackte zu Boden. Wie vorausgesagt hatte er das Bewußtsein verloren.
Trekon sagte milde: „Meine Freunde, kehrt zurück ins Schiff und berichtet in Terrania, was geschehen ist. Der Kommandant wird wohlbehalten dort abgeliefert werden, und vielleicht hat er dann ein wenig gelernt, andere Intelligenzen zu respektieren.
Vorsichtshalber möchte ich noch erwähnen, daß jene Stelle, auf der Ihr Kreuzer landete, stark explosionsgefährdet ist. Selbst ein Paratronsschirm wäre ohne Nutzen. Wie gesagt, noch etwa fünfundzwanzig Minuten..."
Aus dem Kreuzer kam Captain Gaisenbauers Stimme: „Ich bin Kommandant des Kreuzers, solange Major Byerlin seinen Dienst nicht versehen kann. Start in fünfzehn Minuten! Ich bitte um Beeilung."
Einer der Offiziere wollte sich bücken, um Major Byerlin aufzuheben, aber der Elektroschock wurde selbst vom Schutzanzug nicht absorbiert. Er gab seine Absicht auf, dem Kommandanten helfen zu wollen.
„Na, wird sbald?" drängte Gaisenbauer.
Der Shift glitt in die große Schleuse des Kreuzers.
Die Luke schloß sich automatisch. Bis zu der angedrohten Explosion des felsigen Untergrundes blieben noch knapp sieben Minuten. Zum letztenmal meldete sich Patriarch Trekon über den Telekom: „Ich werde auf meinem Frachter in der Tat eine Ladung Rauschgift mitführen, insofern hat Ihr Kommandant richtig vermutet. Aber es ist für das Flottenhospital in Terrania bestimmt.
Das ist auch der - Grund, warum ich Major Byerlin dort in Kürze abliefern kann. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug."
Captain Gaisenbauer zögerte keine Sekunde mehr. Die Startautomatik lief an, und wenig später war der zweite Planet der Sonne Leporis nur noch ein heller Lichtfleck im Gewimmel der Sterne.
Der Navigationskomputer berechnete den direkten Kurs nach Sol, und als der Kreuzer in den Linearraum eintauchte, begann der Captain sich bereits wohler zu fühlen.
Er hatte nichts zu befürchten.
5.
Der dritte Fall betraf einen Urlauber, der am 13. November Terrania und das Solsystem verließ. Da es sich bei diesem Mann um ein wichtiges Mitglied des Mutantenkorps handelte, war sein Reiseziel bekannt. Aber das war auch alles.
Bei „Van Maanens Stern" handelte es sich um ein Doppelsternsystem. Nur knapp acht Lichtjahre von der Erde entfernt war der einzige Planet unter Naturschutz gestellt und damit nicht zur Kolonisation freigegeben worden.
Die Bahn des Planeten, „Dexters Paradies" genannt,
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