0608 - Auf den Spuren der PAD
aufmerksam machen, die ich in - und auswendig kenne? Merken Sie sich: Unter uns liegt kein unbekannter Planet, sondern Leporis Il" ein Schlupfwinkel von Raumpiraten und Springern.
Eine Landung ist also nicht gegen die Vorschrift. So, und nun führen Sie endlich meinen Befehl aus, sonst lasse ich Sie einsperren!"
Captain Gaisenbauer gehorchte wortlos. Er war sich darüber im klaren, daß alles ein Nachspiel haben würde, denn kein Offizier der Flotte durfte sich so benehmen wie Major Byerlin.
Der Kommandant mißbrauchte seine Befehlsgewalt, daran konnte. kein Zweifel bestehen, und er handelte ganz offensichtlich gegen die Anordnungen von höchster Stelle. Was mochte nur in ihn gefahren sein? War sein Haß auf die Springer so groß, daß er Kopf und Kragen riskierte, um ihnen eins auszuwischen?
Das war absolut verantwortungslos.
Die bezeichnete Landestelle lag am Fuß eines fünf Kilometer hohen Gebirges in einer von Spalten durchzogenen Ebene.
Vorsichtig setzte Gaisenbauer den Kreuzer auf und kontrollierte die Festigkeit des felsigen Untergrundes. Auf dem Panoramaschirm wirkte das nahe Gebirge wie eine undefinierbare Drohung.
Wenn dort ein paar Energiegeschütze verborgen waren und unerwartet das Feuer eröffneten, war der Kreuzer rettungslos verloren.
Aber Byerlin dachte nicht daran, den Schutzschirm einschalten zu lassen Er sah auf seine Karte und befahl das Landekommando in die Hauptschleuse. Dann wandte er sich an Gaisenbauer: „Ich tue es ungern, aber ich muß Ihnen für die Zeit meiner Abwesenheit vom Schiff das Kommando überlassen. Sobald etwas auf einen Angriff auf das Landekommando oder den Kreuzer hindeutet, feuern Sie aus allen Geschützen. Haben Sie verstanden?"
Es war ziemlich deutlich Sir."
Byerlin knurrte und verschwand. Wenig später verließ der Flugpanzer mit seiner Besatzung die Hauptschleuse und glitt schnell auf das Gebirge zu.
Über Telekom stand Gaisenbauer mit dem Einsatztrupp in ständiger Verbindung. Er konnte jedes Wort verstehen, das im Shift gesprochen wurde. Gleichzeitig speicherte auch der Bordkomputer des Kreuzers jede Einzelheit des Unternehmens.
*
Patriarch Trekon hatte den Kreuzer der Terraner rechtzeitig bemerkt und war im Versteck gelandet, ehe die Ortungen begannen. Zwar hatte er laut Vertrag mit dem Solaren Imperium nichts zu befürchten, aber erging Unannehmlichkeiten am liebsten früh genug aus dem Weg. Auch die beiden anderen Schiffe seiner Sippe landeten und sanken in die Tiefe des unterirdischen Hangars.
Trekons Nachschublager befand sich tief in den natürlichen Höhlen des Gebirges auf Leporis II. Während er mit dem Antigravlift zum Observatorium auf dem höchsten Gipfel des Gebirges hinaufglitt, begannen seine Leute bereits mit dem Verladen der Güter in die Schiffe.
Im Observatorium fuhr er die feinen und hauchdünnen Antennen aus, an deren Enden die Sensoren saßen. Auf einem Rundschirm entstand das Bild der Planetenoberfläche vor dem Gebirge.
„Ein Kreuzer, wie ich es mir dachte", murmelte Trekon nicht gerade begeistert. „Möchte wissen, was der hier zu suchen hat.
Hoffentlich hält sich der Kommandant an die Abmachungen, sonst bekommt er Ärger. Alles kann man mit dem alten Trekon machen, aber nicht das!"
Wenig später kam der Shift aus dem Kreuzer und nahm Kurs auf das Gebirge. Trekon wurde sofort klar; daß sie das Warenlager mit Hilfe empfindlicher Ortergeräte oder Taster entdeckt hatten. Gleichzeitig erwischte er die rechtige Funkfrequenz und wurde Zeuge der Gespräche im Kreuzer und Shift. Es dauerte nicht lange, bis er begriff, daß niemand der Kreuzerbesatzung mit der Handlungsweise des Kommandanten einverstanden war.
Trekon beschloß, dem Hitzkopf eine Lehre zu erteilen.
*
„Das Hauptlager muß direkt vor uns sein", sagte Major Byerlin und deutete gegen die Felswände. „Wir müssen nur den Eingang finden."
Im Kreuzer warnte Captain Gaisenbauer: „Wenn es sich wirklich um das gesuchte Lager handelt, Major, ist doch anzunehmen, daß es bewacht wird.
Sie befinden sich in größter Gefahr, ebenfalls der Kreuzer.
Kehren Sie um, ehe es zu spät ist."
„Reden Sie keinen Unsinn! Wir werden die Springerbrut ausräuchern, darauf können Sie, sich verlassen. Möchte nur wissen, wo sie ihre Schiffe gelassen haben..."
Eine Weile fuhren sie am Fuß des Gebirges hin und her, dann entdeckten sie plötzlich einen Höhleneingang, den vorher niemand bemerkt hatte. Byerlin ließ anhalten und befahl den Ausstieg.
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