Verbrüderungsverhandlungen.«
»Willst du ihr nicht denn nicht auch angehören?«, fragte Iwaan.
»Wie ich schon sagte«, entschuldigte sich Matt, der nach überstandener Krise von einer großen Müdigkeit umfangen wurde. »Ich hab eine Verabredung mit zwei alten Freunden. Zum Segeln.«
Epilog Die Ingenieure der Yukonier, die man nun natürlich nicht mehr »faschistskie Okkupantyj«, sondern »Neubürger« nannte, reparierten nicht nur das Belüftungssystem des Stadthauses, sondern nach und nach alles, was nicht zur Zufriedenheit der Bürger funktionierte.
Schon wenige Wochen nach der Abreise der drei Forscher aus dem Süden begegnete man ihnen im ganzen Merril Building mit Sympathie. Die Bewohner des Reiches schöpften mit den zunehmend besseren Lebensumständen neuen Mut.
Man sah jetzt immer öfter Oberst Hartwig, Hauptmann Nanuuk und den frischgebackenen Minister Iwaan zusammen sitzen und neue Pläne schmieden. Und weil der verdiente Gelehrte Stepaan wieder die Altsprak unterrichten durfte, verstanden sie sich zunehmend besser.
Alles wendete sich zum Guten. Nur Zar Fjodoor der Gütige kam gar nicht mehr aus seiner Schmollecke heraus und begann verbitterte Reden zu führen, »wie schön es damals doch gewesen sei«. Damit erinnerte er Kevin Hartwig an die alte deutsche Legende vom
»schmollenden Erich« - und dessen tragisches Ende.
Auf Hartwigs Antrag hin wurde eine Volkszählung durchgeführt. Sie ergab überraschend, dass im Reich der Tausend nicht tausend, sondern tausendundeins Menschen lebten.
Beschäftigt mit seiner Mecker-Kampagne, merkte Fjodoor der Gütige zu spät, dass sich in seinem schönen Reich neue Regeln durchsetzten. Als er eines Tages Besuch von Oberst Hartwig erhielt, schwante ihm noch nichts Böses. Auch als Oberst Hartwig den Monarchen mit dem nun quietschfreien Aufzug zum Bahnhof hinunterfuhr, blickte Fjodoor noch nicht durch. Erst als Hartwig ihm erklärte, was die Volkszählung ergeben hatte, und ihm den Beschluss des Stadthaus-Rates mitteilte, wurde ihm einiges klar.
Als kurz darauf das unterirdische Portal des Stadthauses vor seiner Nase zuschlug, soll man sein Gezeter noch nächtelang gehört haben, bevor es schließlich für immer verstummte.
ENDE
58 Auf dem Gipfel der Welt von Jo Zybell
Alles läuft bestens, sowohl für die WCA-Expedition als auch fü r Professor Dr. Jacob Smythe. Beide kommen gut voran; der Trupp auf seinem Weg zum, Kratersee - und Smythe in seinem Bemühen, die Führung und Lynne Crow für sich zu gewinnen.
Doch dann nähert man sich dem neuen Nordpol. Und einem Phänomen, das sich niemand erklären kann: Eine Lichtlanze erhebt sich aus der Stadt Edmonton unter dem Eis bis in den Himmel empor! Im gleichen Maße, wie die Expedition der Erscheinung näher kommt, häufen sich merkwürdige Vorfälle, die Smythe eiskalt für seine Ränkespiele ausnutzt. Die Erkenntnis, dass er mit dem Feuer spielt, kommt zu spät…
Leserstory
Airport 2012
von Kadir Özdemir (
[email protected])
Laetitia schaute aus dem runden Fenster der Boeing 747-200. Nicht das Geringste zu sehen von »Christopher-Floyd«. Sie unterdrückte ein Gähnen und schaute dann erneut in die Runde.
Da waren sie alle: Alain Lambert, der Konservenmillionär, und seine derzeitige Geliebte Estha Marwell, die schlimmste Klatschbase aller Zeiten und eine gefürchtete Kolumnistin.
Neben ihr stand Leopold Storm, der Autor von die Vitalienbrüder. Mit seinem anspruchsvollen Historienroman hatte der Deutsche nicht nur die hochkritischen Literatenkreise beeindruckt, sondern auch einen kommerziellen Hit gelandet. Stella Steel schlürfte neben ihm ihren Champagner. Obwohl die kapriziöse Schauspielerin ihn nicht leiden konnte, hatte sie sich heute am 8. Februar 2012 bei ihm eingehakt. Alle Gäste hatten einen Halbkreis um Andrew White, dem Prediger, und Elisabeth, Laetitias Mutter gebildet.
Elisabeth war eine der Ersten, die sich dem Prediger angeschlossen hatten. Andrew glaubte nicht an die übertriebenen Computersimulationen, die die Fernsehanstalten aller Welt andauernd zeigten. Milliarden von Toten, Flutwellen und Eiszeit… Eiszeit! Herrgott, was für ein Unsinn! Nach Andrews Meinung diente »Christopher-Floyd« nur dazu, eine geheime internationale Verschwörung zu verschleiern.
Elisabeth lächelte. Wenn dieser Komet wirklich so gefährlich für die Erde war, warum brachten sie ihn dann nicht einfach vom Kurs ab? Schließlich hatte man in etlichen Filmen gesehen, wie das zu bewerkstelligen