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0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diesen neuen Dienern wollte Ssacah die Welt erobern!
    Auch, wenn das anderen Dämonen bestimmt nicht gefallen würde. Bishop hatte seinen Herrn gewarnt.
    Dämonen wie Astaroth würden es sich nicht bieten lassen, daß Ssacah in ihren Revieren zu wildern begann.
    Aber andererseits würden selbst die Erzdämonen die veränderten Ssacah-Diener nicht als solche erkennen.
    Zumindest nicht auf Anhieb. Denn sie sahen so revolutionär neu und anders aus… Und so wollte Ssacah zuschlagen.
    Ausgerechnet in Florida. Denn da war auch noch eine Rechnung offen mit dem Sohn des abtrünnigen Asmodis -Robert Tendyke. Aber jetzt befand sich zu allem Überfluß noch Zamorra hier, und er spürte den veränderten Schlangen auch gleich nach. Das geht schief, dachte Bishop.
    Er hatte Zamorra kennengelernt. Er wußte, wie gefährlich dieser Mann war. Man ging ihm besser aus dem Weg. Wenn es nach Bishop gegangen wäre, der Commander hätte die Aktion abgebrochen und auf später verschoben. Oder sie in einen anderen Teil der Welt verlagert. Aber es ging nicht nach ihm.
    Ssacahs Wille war entscheidend. Es blieb nur die Hoffnung, daß Zamorra die Manipulierten nicht als das durchschaute, was sie eigentlich waren. Gefährlich wurde es trotzdem. Ssacahs großer Plan drohte schon im Ansatz zu scheitern…
    ***
    Sheriff Bancroft parkte den Dienstwagen ordentlich ein.
    »Will ja schließlich kein Strafmandat kassieren«, kommentierte er grinsend. »Und was nun, Lady?«
    »Jetzt sollten wir mal sehen, ob wir hier irgendwo auf eine Spur dieser verdammten Schlangen stoßen. Ob hier das Nest ist, das wir suchen.«
    »Was schlagen Sie vor? Sie haben, was diese magischen Dinge angeht, die weitaus größere Erfahrung. Sie und Zamorra und auch Tendyke.«
    »Nun, wollen mal sehen.«
    Nicole stieg aus und setzte sich auf die Motorhaube. Sie sah sich um. Eine völlig normale Wohngegend. Vorbeifahrende Autos, hier und da Passanten auf den Gehsteigen. Nichts Auffälliges. Natürlich. Schwarzmagier pflanzten keine Schilder im Vorgarten auf, die auf ihre Aktivitäten hinwiesen.
    Nicole fragte sich, was sie hier überhaupt erreichen wollten.
    Aber wenn sie im Sheriffs-Büro abwarteten, wie der Rest des Tages und der Woche und des Jahres verlief, kamen sie auch nicht weiter! Ein Mädchen auf Rollerblades sauste auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorbei.
    Nicole zuckte zusammen.
    »Bancroft!«
    Er schälte sich jetzt endlich aus dem Auto.
    »Sitzenbleiben! Wenden! Hinterher! Die Skater-Fee da drüben!«
    Nicole warf sich bereits wieder auf den Beifahrersitz.
    Auch Bancroft ließ sich zurückfallen, dann starrte er umständlich in den Rückspiegel.
    »Was ist mit ihr?« wollte er wissen.
    »Die heiße Braut ist unser Fall!« stieß Nicole hervor. »Los, hinterher! Schnell, damit wir sie nicht verlieren!«
    »Warum?« Der Sheriff startete den Wagen, hatte Glück, daß gerade rechts und links keine anderen Fahrzeuge fuhren und raste auf die Fahrbahn hinaus.
    Dort wandte er den Handbremsen-Trick an, um den zivilen Dienstwagen kreiselnd auf der Stelle wenden zu lassen.
    Die Reifen kreischten mörderisch, und Nicole verzog das Gesicht, weil sie befürchtete, daß die Skaterin dadurch gewarnt werden könnte, denn Bancroft riß den Wagen herum wie ein typischer Fernseh-Cop.
    Aber die junge Frau bog jetzt in eine Seitenstraße ab, ohne sich zuvor nach ihnen umzusehen.
    Nicole war angespannt wie selten zuvor. Sie konnte selbst kaum glauben, was sie eben gesehen hatte.
    Nein, nicht richtig gesehen, sondern erkannt. Mit ihrer schwachen telepathischen Gabe. Die Peters-Zwillinge hätten vermutlich noch mehr herausgefunden. Aber Nicole reichte es, was sie gerade in Erfahrung hatte bringen können.
    Dabei hatte sie nicht einmal gezielt nach den Gedanken des Roller-Girls getastet. Sie hatte nur an diese Schlangen gedacht und…
    ...war gleich fündig geworden.
    Ihre gedankliche Beschäftigung mit dem Phänomen hatte sie automatisch in die Gedankenwelt der jungen Frau geführt. Und die war…
    »Eine Ssacah-Priesterin!« stieß Nicole hervor.
    ***
    Der Schlangenmann starb, ehe Zamorra ihn befragen konnte.
    Er schrumpfte zu einer unterarmlangen Messing-Kobra zusammen, die dann zu Staub zerfiel.
    »Nur gut, daß Summerfield das nicht mehr mitgekriegt hat«, murmelte Tendyke.
    »Vielleicht wäre es besser, er hätte es gesehen«, erwiderte Zamorra.
    Er untersuchte den Sheriff. Er würde die Auswirkung des Schockstrahls überstehen.
    Aber an seinem Hals entdeckte Zamorra Bißmale.

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