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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brabbeln, mit der richtigen Betonung und immer in der gleichen Tonlage und Ruhe?« fragte Möbius, und Zamorra war nicht ganz sicher, ob sein Freund diese Frage ernst meinte oder in dieser vertrackten Situation auch noch witzig sein wollte.
    Immerhin hatte er recht.
    »Wenn du mir verrätst, wo ich die Zeit dafür hätte hernehmen sollen«, konterte Zamorra trocken, »würde ich zu deiner Regierungserklärung applaudieren.«
    Der ›alte Eisenfresser‹ winkte ab. »Bleib auf dem Teppich, Monsieur. Was machen wir jetzt?«
    »Zusammenarbeiten«, vernahmen sie beide Nicoles Stimme aus der Dunkelheit heraus. »Seleno erschlagen und Janet nach Hause bringen.«
    Nichts, womit der Dämonenjäger nicht einverstanden gewesen wäre. Er war erleichtert, Nicole zu hören.
    Wenn es denn die richtige Nicole war und nicht wieder ein Spuk…
    ***
    In diesem Moment begriff der Mondschein-Teufel, daß er einen Fehler begangen hatte. Er erkannte das gemeinsame magische Potential in den Personen, die er hergeholt hatte.
    Der alte Mann war zwar unbedeutend, aber die beiden anderen, deren Namen er jetzt kannte - Zamorra und Duval - waren mächtige Feinde.
    Er erkannte ihre Namen in den Gedanken des alten Mannes.
    Die beiden Dämonenjäger selbst waren gegen Gedankenlesen abgeschirmt.
    So betrachtet, mußte es Seleno schon als ein Wunder ansehen, daß er der Doppelgängerin, die als Köder fungiert hatte, seine eigenen Gedanken hatte aufzwingen können. Aber dadurch, daß er sie von der körperlichen Substanz des Originals geschabt hatte, war wohl auch die mentale Abschirmung entsprechend abgeschwächt worden.
    Ein Wunder, ja! Eines, das er geschaffen hatte. Eines mehr in der großen Zahl, auf die er stolz sein konnte!
    Nur gab es niemanden, der ihm dafür seinen Respekt zollte.
    Wer wußte denn schon, daß er ein Weltenschöpfer war?
    Allenfalls dieser seltsame Mann mit dem wilden Bart und dem unaussprechlich langen Namen, den er vor langer Zeit kennengelernt hatte, und der gegen Selenos Macht immun gewesen war.
    Seleno hatte sich zu sehr in seinen Schöpfungsspielchen verloren, um die große Falle aufzustellen. Jetzt, da der Versuch fehlgeschlagen war, geriet er in Panik, aber er hatte Zamorra und den anderen Mann bereits hergeholt.
    Jetzt wurde er beide nicht mehr los, und auch nicht diese Duval. Denn es gab für echte, lebende Menschen keinen Weg zurück aus dieser Welt.
    Sie mußten hier sterben.
    Aber sie zu töten war ein Problem, da sie über eine mächtige magische Waffe verfügten. Und wenn sie ihr Para-Potential zusammenschlossen…
    Es war ein sehr großer Fehler gewesen, sie alle hierher und damit zusammenzubringen. Seleno hätte auf einen ›Bevölkerungszuwachs‹ seiner Mondwelt verzichten und sie einzeln dort töten sollen, wo er sie fand.
    Aber in seiner träumerischen, weltfremden Art war er seinen eigenen Gedankenspielen verfallen.
    Jetzt gab es für ihn nur noch eine Chance: Die Schwäche der Sterblichen ausnutzen. Er mußte sein erstes Opfer, die blonde Frau namens Janet, als Geisel nehmen und die Feinde damit unter Druck setzen. Sie würden alles tun, um das Leben der Geisel nicht zu gefährden.
    Und wenn sie somit kapitulierten, konnte Seleno alle Versprechen brechen und seine Feinde töten, sobald sie die magischen Waffen niederlegten!
    ***
    Zamorra schloß Nicole in die Arme. Diesmal die echte Nicole, da war er sich sicher, denn sie war mit dem Amulett in der Hand aus den Schatten hervorgetreten und hatte ihn angelächelt. Er war überzeugt davon, daß es sich diesmal um keinen miesen Trick handelte.
    Denn sie hätte das Amulett, so wie es derzeit gepolt war, nicht halten können, wenn sie schwarzmagisch manipuliert gewesen wäre.
    Es zeigte nach wie vor Schwarze Magie an, aber die angezeigte düstere Aura umfaßte die gesamte Umgebung, an der sie sich befanden. Eine böse Welt, von einem Dämon geschaffen, der sich göttlich dünkte, ohne es zu sein. Ohne es jemals auch nur annähernd werden zu können.
    »Du - ihr«, verbesserte sich Nicole rasch, als sie Möbius sah, »habt mich also gefunden. Dann brauchen wir jetzt nur noch Janet Baker aufzuspüren und können dann wieder verschwinden.«
    »Nur noch?« ächzte Zamorra. »Ich fürchte, wir sind ebenso von Seleno hergeholt worden wie du und Miss Baker. Den Weg zurück müssen wir erst noch suchen. Ganz so einfach wird es also sicher nicht werden.«
    »Seleno«, echote Nicole. »Du kennst ihn also.«
    »Wir haben ein wenig recherchiert«, warf Möbius

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