110000 Jahre später
Liebe TERRA-Freunde!
Haben Sie sich eigentlich schon ein paar gute SF-Witze einfallen lassen, die Sie uns für unseren laufenden TERRA-Wettbewerb, der unter dem Motto: TERRA LACHT steht, einsenden können? (Alles Nähere darüber finden Sie auf der Diskussionsseite unseres letzten Bandes.)
Doch nun lassen Sie uns kurz auf den Inhalt von 110 000 JAHRE SPÄTER eingehen, unseren heutigen TERRA-Band, den unser Nachwuchsautor Kurt Mahr für Sie geschrieben hat.
Robert S. Schumachers Raumflotte, die im 26. Jahrhundert zu einer ausgedehnten Besiedlungsaktion des Universums gestartet war, kehrt infolge der Zeitdilatation erst um das Jahr 112 000 wieder zur Erde zurück.
Der Kommandant hat damit gerechnet, die Erde verändert vorzufinden – doch die absolute Dekadenz und Lethargie, in deren letzten Stadien sich die Reste der Erdenmenschheit befindet, treffen ihn völlig unerwartet.
Robert S. Schumacher versucht natürlich sofort, die bestehenden Verhältnisse radikal zu ändern. Dazu muß er jedoch erst den Kampf mit der gigantischen Maschine aufnehmen, die den ganzen Planeten und seine Bewohner seit Jahrtausenden beherrscht …
Soviel zum Inhalt von 110 000 JAHRE SPÄTER – ein TER RA-Roman, der Sie bestimmt nicht enttäuschen wird.
Auch mit TERRA-Band 130, der in der nächsten Woche erscheint, erhoffen wir uns Ihre ungeteilte Anerkennung zu erwerben, handelt es sich doch hierbei um den deutschen Erstdruck von THE DARK DESTROYERS, einem Werk des Ame rikaners Manly Wade Wellman, das unter dem Titel NUISAN CE VALUE erstmals 1938 im berühmten amerikanischen Magazin ASTOUNDING SCIENCE FICTION erschien und das drüben kürzlich in Buchform eine Wiederveröffentlichung erlebte. Wir haben dem Roman den deutschen Titel DIE KALTZELLER gegeben.
Heute sollen an dieser Stelle wiederum zwei TERRA-Freunde zu Worte kommen, die Kontakt mit Gleichgesinnten suchen:
Kurt Küng schreibt: „Suche noch Diskussionspartner. Bin 18 Jahre alt, wohnhaft in Basel/Schweiz, Elsässerstraße 142. Hobbies innerhalb der SF: Fotografieren, Zeichnen, Literatursammlung, Astronomie. Bin Mitglied der SSFG, des SFCD und der TRANSGALAXIS.“
Und Z. A. von Leuven, Reguliersche Straße 38/1, Amster dam, Niederlande, bittet: „Können Sie meine Adresse abdrucken und mitteilen, daß ich Korrespondenzfreunde suche.“
Wir wünschen unseren ausländischen TERRA-Freunden viel Erfolg bei ihrer Suche und verbleiben mit den besten Grüßen bis zum nächsten Mal
Ihre
TERRA-REDAKTION
Günter M. Schelwokat
110000 Jahre später
Von KURT MAHR
Die heimkehrende Siedlerflotte bot auf den Fernsehschirmen des Flaggschiffes EUROPA ein imposantes Bild. Obwohl Robert Schumacher, der Kommandant der Flotte, in den vergangenen zehn Jahren nichts wesentlich anderes zu sehen bekommen hatte als seine Schiffe, nahm er sich gewöhnlich während jeder Wachperiode ein paar Minuten Zeit, um das Bild auf dem Schirm in sich aufzunehmen.
Die Flotte flog in der sogenannten Formation der maximalen Sicherheit, die sie einnahm, wenn sie sich einem Sonnensystem so weit näherte, daß sie in den Bereich der Meteoriten kam. In der Einflugrichtung der Meteoriten waren die Schiffe dann so gestaffelt, daß nur minimale Treffermöglichkeit bestand. Der Stern, der sich auf dem Zielschirm der EUROPA deutlich von dem Hintergrund der Galaxis abhob, war die Sonne; und was Schumacher ernsthafte Sorge bereitete, war die Tatsache, daß er keine feste Vorstellung davon hatte, was aus der Erde in der Zwischenzeit geworden war.
Schumacher war mit seiner Flotte und rund einer Million Siedler um die Mitte des 26. Jahrhunderts von der Erde aus gestartet. Aufgabe der Flotte war es, eine bewohnbare Welt aufzufinden, die Siedler dort abzusetzen und ihnen so viele Mittel und Möglichkeiten zu hinterlassen, daß sie aus eigener Kraft eine neue Kultur aufbauen konnten. Zu Schumachers Zeit waren mehrere derartige Aufträge ausgegeben worden. Mindestens tausend solcher Flotten, wie er sie befehligte, hatten während der Epoche der zweiten Kolonisation vom 23. bis 26. Jahrhundert die Erde verlassen.
Schumachers Flotte hatte eine Entfernung von etwas mehr als fünfzigtausend Lichtjahren mit angenäherter Lichtgeschwindigkeit zurückgelegt und nach der Bremsperiode noch zwei Wochen gebraucht, um den Zielplaneten zu finden und ihn anzu steuern. Schumacher und seine Leute hatten sich etwa acht Jah re auf den Planeten aufgehalten, um den Siedlern einen gesi cherten Start zu geben.
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