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0612 - Galaxis am Abgrund

Titel: 0612 - Galaxis am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Atlan merkte schon sehr bald, daß er zu langsam war. Er flog sehr hoch, um möglichst wenig Luftwiderstand zu haben. Dabei war er sich dessen bewußt, daß er in dieser Höhe leicht für Icho Tolot zu orten war. Dennoch ging er das Risiko ein, weil er hoffte, auf diese Weise einen kleinen Vorsprung gewinnen zu können.
    Doch der Haluter nutzte alle Vorteile, die sich ihm durch seine Ausrüstung und durch die Entscheidungen seines Gegners boten. Dennoch erreichte Atlan das Himalaja-Gebirge, bevor Icho bis auf Schußweite aufgerückt war.
    Er ließ sich in eine der gewaltigen Schluchten fallen, bis er, nur noch wenige Meter über den Schnee- und Eishalden schwebte.
    Er schätzte, daß er sich in einer Höhe von etwa siebentausend Metern befand. Ohne Kampfanzug wäre er hier gar nicht mehr aktionsfähig gewesen, weil die Luft bereits zu dünn war. Diese physikalischen Gegebenheiten konnte er jedoch nicht für sich ausnutzen, da der Haluter mit derartigen Schwierigkeiten spielend fertig wurde.
    Er landete am Rande einer gewaltigen Eisschlucht. Tief drückten sich seine Füße in den Schnee, so daß eine klare Spur zurückblieb. Dann stieg er wieder auf und flog zum nächsten Vorsprung, zwo er erneut ein deutliches Zeichen seiner Anwesenheit hinterließ. Er verließ das Eisfeld, auf dem er gelandet war, indem er einige Schritte auf die. Kante zulief und dann absprang. Er stürzte in die Tiefe. Gelassen wartete er ab, die Hand ständig am Regulator seines Antigravs, um sich abfangen zu können. Oftmals fiel er nur wenige Meter an scharfen Eisklippen vorbei. Nach etwa zweihundert Metern fing er sich ab. Er schwebte sanft auf eine Eisgrotte zu, landete in ihr und schaltete sämtliche Geräte seines Kampfanzuges ab.
    Dann wartete er.
    Durch einige Lücken im Eis konnte er, nach oben sehen. So entdeckte er die riesige Gestalt des Haluters sofort, als sie in der Höhe erschien. Icho betrachtete die Spuren im Schnee. Sie sollten den Eindruck vermitteln, daß die Ausrüstung des Arkoniden nicht ganz in Ordnung war. Atlan hoffte, daß er alles richtig gemacht hatte. Wenn es so war, dann mußte Icho annehmen, daß er durch das Versagen eines Gerätes abgestürzt war, als er sich auf dem Vorsprung nach einem geeigneten Versteck umgesehen hatte.
    Der Gigant flog über die Eiskante hinweg und spähte nach unten. Dabei ließ er sich langsam absinken, so daß er alle Grotten und Winkel genau einsehen konnte.
    Atlan biß sich auf die Lippen. Er fühlte, daß seine Augen sich mit Tränen füllten. Das war ein deutliches Zeichen seiner inneren Erregung. Verzichtete Icho auf die Energieortung? Oder tat er nur so, als ob er es täte? Wollte er sich ihm auf diese Weise so weit wie nur eben möglich nähern, um ihn dann überraschend anzugreifen?
    Fünf Minuten verstrichen. Der Haluter suchte. Noch immer wußte Atlan nicht, was er plante. Dann jedoch drang Icho Tolot in eine gegenüberliegende Eisgrotte vor, die unter einem mächtigen Überhang aus Eis und Schnee lag.
    Atlan rannte aus seiner Höhle heraus und schoß mit seinem Energiestrahler auf die Eismassen. Er konnte sein Glück nicht fassen, denn der Koloß war ihm direkt in die Falle gelaufen.
    Icho reagierte sofort und blitzschnell, aber er war dennoch zu langsam. Das Gebirge aus Eis und Schnee zerbrach, als die untere Stütze in der sonnenheißen Glut verdampfte.
    Unvorstellbare Massen stürzten auf den Haluter herab. Atlan sah ihn noch, wie er versuchte, sich aus der Lawine zu retten, es aber nicht schaffte. Er mußte selbst fliehen, um nicht auch begraben zu werden. Mit höchster Beschleunigung jagte er nach oben, wobei er gegen die Druckwellen anzukämpfen hatte, die von den zusammenbrechenden Gletschern ausgelöst wurden.
    Als er die Berghöhen erreichte, verhielt er und blickte nach unten. Er konnte keine Einzelheiten erkennen, denn über der Schlucht wallten dichte Wolken aus Schnee. Irgendwo da unten lag Icho Tolot. Atlan wurde sich nicht darüber klar, wie es um ihn stand.
    Die Angst stieg in ihm auf, daß er einen der treuesten Freunde der Menschheit getötet hatte.
    „Er lebt", stellte sein Extrahirn lakonisch fest. „Mach dir nichts vor. Noch bist du nicht erlöst. Der Kampf geht weiter. Es dauert nur noch eine Weile, bis er sich befreit hat. Seine Ausrüstung hat ihn geschützt."
    „Hoffentlich", sagte Atlan laut. „Aber ein Bein hätte er sich wenigstens brechen können. Dann wären die Chancen etwas ausgeglichener gewesen."
    Er erinnerte sich

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