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0612 - Galaxis am Abgrund

Titel: 0612 - Galaxis am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unwiderstehlichen Gewalt gepackt und quer über das Plateau geschleudert. Hilflos rollte, rutschte und schlitterte er über die Felsen. Er hörte Don Marin voller Entsetzen schreien. Dann schien sich die Hölle aufgetan zu haben. Ein Donnergrollen, wie er es nie zuvor gehört hatte, ging über sie hinweg. Er fürchtete, daß ihm die Trommelfelle platzen würden.
    Zerschunden blieb er zwischen zwei Felsen liegen, preßte das Gesicht gegen den Boden und schlang seine Arme um den Kopf.
    Jetzt wußte er, daß seine Angst nur zu berechtigt gewesen war.
    Sekunden später wurde es etwas ruhiger. Er wagte es, den Kopf zu heben. Er konnte wieder etwas sehen, wenngleich die ganze Welt in ein milchigweißes Licht von unerträglicher Intensität getaucht zu sein schien. Mit tränenden Augen blickte er auf Puralon hinab.
    „Don Marin", sagte er keuchend. „Sehen Sie doch nur."
    Über dem Raumhafen stand ein gewaltiger Explosionspilz.
    Eines der gestarteten halutischen Raumschiffe stürzte ab. Sebas warf sich wieder zu Boden, als es aufschlug. Damit verhielt er sich instinktiv richtig, denn Bruchteile von Sekunden später erfolgte die nächste atomare Explosion. Die Hölle tat sich auf.
    Die beiden Männer krochen über den Boden und versuchten, tiefer zwischen die schützenden Felsen zu kommen; um eine bessere Deckung zu haben.
    „Das sind doch Akonen", rief Don Marin. „Sebastian, die Haluter werden von Akonen angegriffen."
    Der junge Haziendero wagte es, abermals auf den Raumhafen zu blicken. Er sah nur ein einziges Feuermeer. Sonnenhelle Glut breitete sich dort aus, wo der Raumhafen und die Hauptstadt des Planeten war. Zwischen den hochstehenden Wolken entdeckte Sebas jetzt die Akonenschiffe, die ein dichtes Sperrfeuer über die Flotte der Haluter legten. Sie schossen mit großkalibrigen Energiestrahlern auf sie und jagten bündelweise atomare Raketen auf sie hinunter.
    Die Haluter hatten keine Chance.
    Vergeblich versuchten die Kommandanten, die Raumschiffe zu starten. Die Akonen waren unerbittlich.
    Sie kannten keine Gnade und setzten ihr gesamtes Waffenpotential ein, um so dem Gegner am Boden die Möglichkeit zur Gegenwehr zu nehmen.
    Don Marin zerrte Sebas mit sich.
    Sie konnten sich nicht mehr verständigen, weil der Donner der Explosionen ihre Stimmen übertönte. Der Boden schwankte unter ihnen. Haltlos wurden sie herumgeschleudert. Ihre Versuche, dem Inferno zu entkommen, schienen hoffnungslos zu sein, Seltsamerweise dachte Sebas in diesen Minuten nicht an sich, sondern nur an die Stadt und ihre Bewohner. Mit einer solchen Katastrophe hatte niemand rechnen können, als der Raumhafen angelegt worden war. Man hatte sich nach langen Diskussionen darauf geeinigt, ihn nicht weiter als dreißig Kilometer vom Stadtkern Puralons entfernt einzurichten. Jetzt erwies sich dieser Beschluß als tödlich für die Stadt, von der nichts mehr übrigbleiben würde.
    Sebas war überzeugt davon, daß die ganze Küste vernichtet werden würde. Die Zerstörung war total. Auf dem Raumhafen befanden sich Hunderte von Raumschiffen, von denen eines nach dem anderen explodierte. Es würde einem Wunder gleichkommen, wenn der Boden auf diesem Kontinent nicht noch nach Wochen glühen würde. Wahrscheinlich würde dieser Küstenabschnitt sogar über Jahrzehnte hinaus unbewohnbar bleiben.
    Die beiden Männer fanden eine Grotte, in der sie einigermaßen sicher waren. Sie klammerten sich aneinander und warteten.
    Mehr konnten sie nicht tun.
    Stunden später wurde es etwas ruhiger.
    Sie wagten es, ihren Unterschlupf zu verlassen. Die Luft kochte.
    Ihnen platzte die Haut in Gesicht und an den Händen.
    Don Marin rannte auf den Schrotthaufen zu, der einmal sein Gleiter gewesen war. Sebas folgte ihm taumelnd. Er wußte nicht, was der ehemalige Chef der Raumhafenbehörde vorhatte, aber er lief ihm nach, weil er selbst kaum noch denken konnte. Don Marin kletterte in die Trümmer hinein.
    „Ich habe es doch gewußt", schrie er. „Das Ding fliegt noch."
    Sebas sank bewußtlos neben ihm zusammen.
    Als er wieder zu sich kam, schwebten sie über einem See, von dem kühle Luft aufstieg. Der Himmel hinter ihnen glühte hellrot.
    Und noch immer schien ein Gewitter hinter ihnen zu grollen. Die Berge schützten sie vor der Hölle, der sie so knapp entkommen waren.
    „Sie besitzen eine Hazienda, Sebas", sagte Don Marin.
    „Würden Sie so freundlich sein und mich für einige Zeit dort aufnehmen?
    Ich habe mein Haus verloren."
    Sebas lachte, obwohl die Haut auf

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