0615 - Gefahr für Andromeda
Tathome, denn er sah den Captain an.
„Ich bin auf Nahrungssuche!" erklärte ich.
Er schob den Helm ins Genick und entblößte auf diese Weise einen Wust schwarzer, borstenähnlicher Haare.
„So!" sagte er gedehnt.
Unter uns erfolgte eine Explosion. Der Boden, auf dem wir standen, begann zu vibrieren. Weder Gossen noch Tathome reagierten. Sie hatten sich längst an solche Zwischenfälle gewöhnt. Es verging kaum eine Stunde, ohne daß es in den verschiedenen Decks von Lookout-Station nicht zu Explosionen kam.
Lookout-Station war 400 000 Lichtjahre vom Kugelsternhaufen M-13 entfernt und stand bereits mitten im Leerraum zwischen der Galaxis und Andromeda.
Die Hundertsonnenwelt der Posbis, die Heimat des Zentralplasmas, war 125 000 Lichtjahre von Lookout-Station entfernt. Von Lookout-Station nach Midway-Station betrug die Entfernung wiederum vierhunderttausend Lichtjahre.
Ebenso wie Midway-Station bestand auch Lookout-Station aus drei miteinander verbundenen Scheiben mit einer doppeltürmigen Nabe im Zentrum. Jede Scheibe durchmaß fünfunddreißig Kilometer und war acht Kilometer hoch. Der Turm war sechseinhalb Kilometer dick und sechsundvierzig Kilometer lang.
Jede der drei Scheiben enthielt sechsundzwanzig Hauptetagen, die sich in einhundertzwanzig Nebenetagen unterteilte.
Die Zentrale der Station war im Turm untergebracht und wurde nach wie vor von den Maahks besetzt.
Diese Tatsache würde meiner Ansicht nach den Krieg entscheiden. Wer die Zentrale beherrschte, beherrschte die Station. Die Terraner hatten wiederholt versucht, die Turmnabe zu besetzen, waren aber jedesmal zurückgeschlagen worden.
Es war sowieso erstaunlich, wie lange die terranische Besatzung, die zu Beginn des Kampfes aus dreihundert Männer und Frauen bestanden hatte, jetzt aber nur noch dreiundsechzig Mitglieder zählte, der Übermacht von fünftausend Maahks standgehalten hatte.
„Es gibt schlechte Nachrichten", sagte Gossen zu Tathome.
Die beiden schienen jedes Interesse an mir verloren zu haben.
„Ein Großraumschiff der Maahks ist gelandet. Wir haben es zu spät bemerkt. Das Schiff kommt von Maahkora und hat fünfzehnhundert Maahks an Bord." Gossen grinste ironisch. „Sie sind vor der PAD-Seuche hierher geflohen."
Tathome lächelte zurück.
„Sie sind schon krank?"
„Natürlich", bestätigte Gossen. „Genau wie alle Maahks in Lookout-Station, die wir in dem Augenblick infiziert haben, als wir Lookout-Station betraten, um unsere Vorgänger abzulösen."
„Ob krank oder nicht - die fünfzehnhundert Diplomaten sind in jedem Fall eine Verstärkung für den Gegner."
„Hm!" machte Gossen. „Aber es kommt noch schlimmer.
Wir haben Funkgespräche der Maahks abgehört und erfahren, daß ein zweites Schiff hierher unterwegs ist. Diesmal werden wir besser aufpassen. Vielleicht können wir das zweite Schiff mit den von uns besetzten Geschützstationen vernichten, bevor es zur Landung ansetzt."
In Tathomes Gesicht zeichnete sich Resignation ab.
„Hat diese Gegenwehr überhaupt noch einen Sinn? Haben wir überhaupt noch eine Chance?"
„Ich weiß es nicht", gestand Gossen achselzuckend. „Ich denke auch nicht darüber nach. Wir sind genauso krank wie die Maahks, und wir wollen genauso weiterleben wie sie. Da sie, uns angegriffen haben, müssen wir uns verteidigen. Sollen wir uns von ihnen töten lassen, weil sie an der PAD-Seuche leiden?"
Ich hörte schweigend zu. Im Grunde genommen sympathisierte ich weder mit den Terranern noch mit den Maahks. Bisher hatten wir Karvinoren uns nicht in das Kampfgeschehen eingemischt.
Wir hatten auch nicht vor, das irgendwann zu tun. Wir mußten uns jedoch mit diesem Krieg beschäftigen, denn er fand schließlich in den Räumen statt, die auch uns als Lebensraum dienten.
„Es kommt jetzt darauf an, daß wir möglichst schnell in die Nabe vordringen", hörte ich Gossen sagen. Er warf mir einen Blick zu. „Doch solange der Aasfresser in der Nähe ist, werde ich besser nicht über unsere Pläne sprechen."
„Tattyps ist in Ordnung!" sagte Tathore. „Er und die anderen Karvinoren haben sich bisher völlig neutral verhalten."
„Ja", bestätigte ich. „Dabei wird es auch bleiben."
Tathome hängte den Kombi-Lader mit dem Lauf nach unten über die Schulter und wischte mit einer Hand über sein verschmiertes Gesicht.
„Wir können niemals in die Zentrale eindringen", sagte er. „Bei diesen Versuchen haben wir unsere bisher schwersten Verluste erlitten."
„Weil wir es falsch
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