Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
062 - Schiff der verlorenen Seelen

062 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 062 - Schiff der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
daß du mich findest. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Doch es gelang dir, mich zu finden, und mit Hekate kann ich keinen Kontakt herstellen. Sie meldet sich auch nicht bei mir."
    Dorian blieb stehen. Die unheimlichen Gedanken des Alraunengeschöpfs strömten auf ihn ein, konnten ihn aber nicht richtig hypnotisieren.
    „Hekate ist tot", sagte Dorian. „Ich tötete sie. Und wir werden dich töten, so wie wir deine Schwester töteten, aus deren Fuß du entsprungen bist."
    „Du lügst!" brüllte das Alraunenwesen.
    Es veränderte die Gestalt. Jetzt, war es nicht mehr das hübsche Mädchen, sondern das grauenvolle Monster.
    Die Beschreibung des Kapitäns stimmte. Das Monster hatte einen Rattenkopf mit seltsamen rotglühenden Augen. Der Körper war nur entfernt menschenähnlich. Die Arme sahen wie Pflanzenstengel aus, die Beine wie abgeschlagene Baumstümpfe.
    „Hekate ist tot!" brüllte Dorian. „Und du wirst es in wenigen Minuten auch sein. Hekate kann dir nicht mehr helfen. Und wir kennen deine schwache Stelle. Hekate hat sie uns verraten."
    Das grauenerregende Monster stieß sich vom Fockmast ab und lief auf Dorian zu.
    Der Dämonenkiller schloß die Augen und wimmerte. Das Gewehr entfiel seinen Händen. Er faßte sich an die Stirn.
    Das Monster griff mit den tentakelartigen Armen nach dem Dämonenkiller und schlang sie um seinen Hals. Dorian versuchte verzweifelt die Arme abzuschütteln. Die Gedankenflut, die auf ihn einstürmte, brachte ihn fast um den Verstand. Es waren grauenhafte Gedanken. Er sah ein helloderndes Feuer und hörte Schreie. Dann stand die Zeit still.
    Coco hatte eingegriffen.
    Eine besondere Fähigkeit ihrer Familie war der raschere Zeitablauf. Sie konnte sich blitzschnell bewegen, während für alle anderen die Zeit stehenzubleiben schien. Ihre Umgebung erstarrte zur Bewegungslosigkeit.
    Coco hatte vermutet, daß Dorian ahnte, was sie unternehmen wollte. Er hatte absichtlich das Alraunenmonster gereizt. Und das war gut gewesen. Hekates Ableger hatte sich ganz auf Dorian konzentriert und sie nicht weiter beachtet.
    Die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie handelte so rasch sie konnte. Für sie sah es so aus, als wären Dorian und das Monster erstarrt, ebenfalls die Skelette.
    Coco packte die Fackel, flüsterte eine Beschwörung, und plötzlich flammte die Fackel auf. Einen Augenblick lang schloß sie die Augen, trat hinter das Alraunenmonster und strich mit der hochlodernden Flamme über den Rücken des Ungeheuers. Der Leib fing Feuer. Dann kam die schwierigste Aufgabe. Sie löste die tentakelartigen Arme von Dorians Hals, packte die Handgranate, riß mit einem Ruck die Kiefer des Monsters auseinander, zündete die Granate, stopfte sie tief in den Rachen des Monsters und schob die brennende Fackel nach.
    Sie glaubte, vor Anstrengung ohnmächtig zu werden, doch sie riß sich zusammen. Die Fackel loderte noch immer. Der Rücken des Monsters brannte.
    Sie konzentrierte sich, griff nach Dorian und klammerte sich an ihn. Ihre Fähigkeit hüllte ihn ein; doch was sie tat, kostete sie unglaublich viel Kraft. Sie riß Dorian mit sich, vorbei an den Skeletten, zerrte ihn aufs Achterdeck, und dann ließ sie die Zeit wieder normal ablaufen.
    Coco brach zusammen. Sie fiel einfach auf den Boden und drehte sich zur Seite.
    Der Dämonenkiller hatte von den Ereignissen nichts mitbekommen. Einen Augenblick lang wunderte er sich, wie er aufs Achterdeck gekommen war, dann fiel sein Blick auf die stöhnende Coco. „Rasch!" drängte Coco. „Wirf alle deine Handgranaten in Richtung Großmast!"
    Dorian hob den Kopf und sah das Alraunenmonster. Sein Körper stand in Flammen. Dann krachte es ohrenbetäubend.
    Der Rattenkopf des Monsters wurde gespalten. Flammen schlugen aus dem unmenschlichen Leib. Der Mast wurde durch die Wucht der Explosion beschädigt.
    Dorian holte eine Handgranate nach der anderen hervor und schleuderte sie in Richtung Großmast. Der Mast und das Großsegel fingen Feuer. Das Alraunengeschöpf, das keinen Kopf mehr hatte, brannte lichterloh.
    Die Skelette fielen übereinander her. Der Nebel, der das Geisterschiff eingehüllt hatte, löste sich langsam auf.
    Das Alraunengeschöpf wand sich auf dem Boden. Die tentakelartigen Arme glühten, der Rumpf bäumte sich auf.
    Wieder warf Dorian eine Handgranate. Er hatte gut getroffen. Der Mast kippte nach rechts. Das Focksegel fing Feuer, das sich rasch ausbreitete.
    „Wir müssen von Bord", sagte Coco.
    Dorian nickte. Er warf noch eine

Weitere Kostenlose Bücher