Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0621 - Die Zeitkorrektur

Titel: 0621 - Die Zeitkorrektur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rhodan die Deckung einer Bodenwelle erreicht hatte und sofort wieder mit der Sendung von Störimpulsen begann.
    „Wenn es Ihnen gelingt, mein Flugaggregat gegen einen Felsen prallen zu lassen, werden wir beide in dieser Einöde sterben", sagte Rhodan II. „Ich halte das für unsinnig. Wollen wir uns nicht arrangieren? Sie lassen mir mein Flugaggregat, ich fliege zur Station Wasserball und schicke Ihnen zwei Medoroboter, die Sie zur Station bringen werden. Dann sind Sie zwar mein Gefangener, aber immerhin am Leben."
    „Das wäre keine Lösung", antwortete Perry Rhodan. „Wir können nicht beide am Leben bleiben. Das wissen Sie genau, deshalb würden Sie mir auch bestimmt keine Medoroboter, sondern auf Töten programmierte Kampfroboter schicken."
    „Schlau, sehr schlau. Nun, immerhin sind Sie ein Teil von mir."
    Perry huschte hinter einen Felskegel.
    „Ich habe nichts mit Ihnen gemein", erwiderte er.
    „Nein?" Rhodan II lachte zynisch. „Sie irren sich. Wir beide stellen eine Einheit dar, auch wenn unsere gemeinsame Persönlichkeit zur Zeit von zwei Körpern getragen wird. Stirbt einer von uns, verschmilzt unsere Persönlichkeit wieder in einem Körper."
    Perry lächelte humorlos.
    Sein Gegner wollte ihn nur unsicher machen und seinen Selbsterhaltungstrieb einschläfern, indem er ihm weismachte, sein Tod würde überhaupt nichts für ihn ändern.
    Vielleicht stimmte es sogar, daß durch die Manipulationen von ES und Anti-ES kein zweiter Perry Rhodan entstanden war, sondern daß die Persönlichkeit des einen Rhodan gespalten und auf zwei Körper verteilt worden war.
    In diesem Fall stellte Rhodan II die Verkörperung des Bösen dar, die schon immer in Rhodan Ivorhanden gewesen, aber durch das Gute weitgehend überlagert worden war.
    „Es könnte aber auch ganz anders kommen", fuhr Rhodan II fort. „Denken Sie daran, daß wir Parallelwesen sind und daß sich eine starke Parallelität der Ereignisse gezeigt hat. Wir haben uns gegenseitig abgeschossen und danach gegenseitig unsere Raumfahrzeuge vernichtet. Es wäre doch denkbar, daß wir uns schließlich gegenseitig umbringen werden."
    „Das dürfte wohl kaum im Sinne von ES liegen", entgegnete Perry Rhodan.
    „Aber vielleicht im Sinne von Anti-ES", erklärte Rhodan II. In seiner Stimme schwang satanische Freude mit. „Das hätten Sie nicht gedacht, wie? Jawohl, ich gehe davon aus, daß wir nur Figuren in einem kosmischen Schachspiel zwischen ES und einem Anti-ES sind. Aber vielleicht ist Ihnen dieser Gedanke auch schon gekommen."
    Perry blickte sich suchend um. Er sah, daß er eine etwa zwanzig Meter breite freie Fläche überqueren mußte. Danach würde er in einer Schlucht sicher vor Entdeckung sein. Rhodan II konnte ihm vorläufig nicht folgen, da sein Flugaggregat noch mindestens einen Kilometer von ihm entfernt war und sich im Zickzackkurs bewegte.
    Aber wenn er die freie Fläche überquerte, würde sein Gegenspieler höchstwahrscheinlich sehen, was vorging.
    Er spähte hinter dem Felskegel hervor in die Richtung, in der sich Rhodan II verborgen hielt. Dabei sah er, daß der Diktator mit seinem Desintegrator das Feuer auf die Felsbrocken eröffnet hatte, hinter denen Rhodan Inach dem ersten Beschuß Deckung gesucht hatte: Nach und nach zerbröckelten die Felsbrocken, während sich Teile von ihnen in grünlich schimmerndes molekulares Gas auflösten.
    Bald mußte Rhodan II sich wundern, daß sein Verfolger die Deckung nicht verließ. Er würde zweifellos Verdacht schöpfen und erraten, was wirklich geschehen war.
    Rhodan beschloß, alles auf eine Karte zu setzen. Er atmete einige Male tief durch, dann stieß er sich von der Felsnadel ab und lief mit weiten Sätzen über die offene Fläche.
    Er war sich klar darüber, daß er verloren war, wenn Rhodan II ihn entdeckte, bevor er die Schlucht erreichte. Auf der freien Fläche gab es keinerlei Deckung.
    Aber nichts geschah.
    Perry erreichte die Schlucht, rannte noch einige Meter weiter und schaltete dann sein Flugaggregat an. Er hob ab und flog in geringer Höhe über den Schluchtboden davon.
    In seinem Helmempfänger ertönte ein Fluch.
    Rhodan II hatte an seinen Ortungsanzeigen entdeckt, daß sein Gegenspieler ihn die ganze Zeit über getäuscht hatte und in sicherer Deckung gestartet war.
    „Das war eine gute List", sagte Rhodan II über Helmfunk. „Aber sie wird Ihnen nichts nützen. Sie können mein Flugaggregat nicht manipulieren, wenn Ihr Steuergerät auf Direktschaltung arbeitet.
    In wenigen Minuten

Weitere Kostenlose Bücher