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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Film hieß »Night of the living Dead«. Es war Romeros Meisterwerk als farbige Reklame, das von einem bestimmten Publikum stark angenommen worden war, was auch die Schlange vor diesem Kino bewies.
    Der »tote« Mike trug hellblaue Jeans, ein violettes Sweat-Shirt, darüber ein graues Jackett. Das Haar hatte er zurückgekämmt. Es war blond, wuchs lang und glänzte durch das Gel ölig.
    Als Achtzehnjähriger war er gestorben, jetzt war er ein Jahr älter, und er stand da wie auch die anderen. Er unterhielt sich, er lachte, er nickte oder schüttelte den Kopf und machte alles. Nur eben nicht den Eindruck eines Toten.
    Brenda Evans war wie vor den Kopf geschlagen. Sie saß in ihrem kleinen Fiat und wollte um die Ecke fahren, denn dort lag der Supermarkt, wo sie einige Einkäufe tätigen mußte. Das alles hatte sie vergessen. Sie hockte wie auf glühenden Kohlen und konnte den Blick nicht von Mike lassen, der weitergeschoben wurde und ihr jetzt den Rücken zuwandte.
    Sie schwitzte. Eine klebrige Furcht wand sich in ihr hoch und erreichte die Kehle, die sie unwillkürlich, mit der rechten Hand umklammerte. Das Herz klopfte rasend. Der Wagen war zu einer Zelle geworden, bei der sich die Wände immer weiter zudrückten.
    Das war ein Wahnsinn, das war verrückt. Er konnte nicht mehr leben, sie hatte ihn selbst begraben.
    Irgendwo hatte sie einmal gelesen, daß es von einem jeden Menschen auf der Welt noch einen Doppelgänger geben sollte. Doch einen Doppelgänger mit einer derartigen Ähnlichkeit, das war unbegreiflich.
    Aber auch zum Fürchten…
    Sie überlegte, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Diese plötzliche Erkenntnis war auf sie hereingestürzt wie ein gewaltiger Schwall. Es wäre leicht gewesen, einfach auszusteigen und zu Mike hinzulaufen, das wiederum schaffte sie auch nicht.
    Mike stand noch immer in der Schlange.
    Jetzt drehte er sich um.
    Brenda schaute ihn an. Direkt gegen sein Gesicht richtete sie ihren Blick. Und auch er mußte in den Wagen sehen können, denn der Fiat besaß keine getönten Scheiben.
    Was tat er?
    Er tat nichts.
    Es war aber sein Gesicht, doch der Ausdruck darin zeigte eine Gleichgültigkeit, mit der jemand einen Fremden anschaute. Brenda war ihm gleichgültig geworden.
    Seine Mutter…
    Unsinn, du bist verrückt, du…
    Er wandte sich wieder ab. Vor ihm stand ein Mädchen, das sich zurücklehnte, während er beide Hände auf die Schultern der jungen Dame legte. Beide lachten.
    Brenda glaubte sogar, das Lachen bis in den Wagen zu hören. Tatsächlich waren es andere Geräusche. Sie versperrte den Weg. Hinter ihr stand eine Schlange aus Fahrzeugen, andere schoben sich an ihr vorbei. Die Fahrer zeigten ihr einen Vogel. Einer streckte sogar seinen Mittelfinger in die Höhe.
    Fast alle hupten.
    Ein Gesicht erschien an der rechten Seite. Jemand klopfte, öffnete die Tür.
    Das verschwitzte Gesicht eines Mannes starrte sie an. »Was ist los? Haben Sie Probleme?«
    »Ja, ich… nein …«
    »Verdammt noch mal, was ist denn? Entscheiden Sie sich. Ja oder nein?«
    »Mein Sohn, verstehen Sie… ich …« Brenda schaute in das Gesicht des Mannes, entschuldigte sich und sagte dann: »Es ist schon okay, Mister, ich werde fahren.«
    »Aber flott, Madam.«
    Beim Anblick ihres »Sohnes« hatte sie den Motor vor Schreck abgewürgt. Sie drehte den Zündschlüssel, als der Mann zurücktrat. Er hämmerte die Tür wieder zu und verschwand kopfschüttelnd.
    Brenda startete. Sie fuhr wie im Traum. Zum Glück kannte sie die Umgebung, hier war ihr nichts fremd. Ihre Gedanken strömten immer schneller, schufen Bilder, die schlimm waren, beinahe wie Alpträume.
    Sie sah sich auf dem Friedhof, schaute in die blassen Gesichter der anderen Trauergäste, sah das Nichtbegreifen in den Augen der Menschen über den frühen Tod ihres Sohnes. Sie hörte die gemurmelten Kondolationen, die alle von dem Unfaßbaren sprachen, was Mike widerfahren war. Ein Unglück war es gewesen, ein verdammtes Unglück. Er hatte es nicht überleben können, es war das Grauen an sich gewesen, ein Verkehrsunfall, wie er jeden Tag vorkam.
    Die Bilder der Erinnerung verblaßten. Grelleres Licht schob sich in ihr Sichtfeld. Selbst am Tage war die Reklame des Supermarkts eingeschaltet. Er war neu. Eine amerikanische Kette startete hier in London ein Pilotobjekt und hatte auch genügend Parkraum für die Kunden geschaffen.
    Brenda fuhr wie im Traum in eine Lücke. Sie stellte den Motor aus und blieb sitzen. Ihre Hände sanken nach

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