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0621 - Die Zeitkorrektur

Titel: 0621 - Die Zeitkorrektur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht zu tun. Sein Vater würde wahrscheinlich überleben und als Sieger aus dem Kampf auf D-Muner hervorgehen. Warum sonst sollten ihre Gegner versuchen, die Relativ-Vergangenheit zu verändern?
    Überall ringsum erschienen auf dem Eis neue Glutbälle, blühten lautlos auf wie exotische Feuerblumen. Rhodan II schrie erschrocken auf, schaltete sein Flugaggregat ein und raste davon.
    Roi spürte einen harten Ruck an seinem Aggregattornister und fühlte, wie die Luft mit hoher Geschwindigkeit aus seinem Anzug schoß.
    Er wußte genau, was geschehen war.
    Ein Meteoritenschwarm war mit D-Muner zusammengestoßen.
    Da der Planet keine Atmosphäre besaß, hatte nichts die Meteoriten aufhalten können, und einer hatte die Luftanschlüsse des Rückentornisters getroffen und mitsamt den Sicherheitsventilen zerfetzt.
    Danton II hatte das Gefühl, auf einer rosa schimmernden Wolke emporzusteigen, allmählich körperlos zu werden. Vor seinem geistigen Auge spulte sich mit rasender Geschwindigkeit ein Film ab, zeigte ihm Szenen aus seiner Kindheit, glückliche, sorglose Szenen, dann solche aus der Zeit, in der er zum Mann herangewachsen war.
    Roi wußte, daß er vieles falsch gemacht hatte. Er wußte aber auch, daß dies alles bedeutungslos geworden war. Sogar das Recht auf Leben, denn es gab keine Rechte in der Natur, nur Phänomene. Alles andere war subjektiv bedingt.
    Roi Danton II fiel, doch er fühlte nichts mehr davon. Das letzte, was seine Augen wahrnahmen, war die kleine gelbe Sonne, die kraftlos am schwarzen Himmel leuchtete...
     
    *
     
    Der kleine Bildschirm der Energieortung zeigte Perry Rhodan an, daß einer der beiden Flüchtlinge wieder sein Flugaggregat aktiviert hatte.
    Er beachtete es nicht.
    Unter ihm huschte die glitzernde Eisfläche vorüber. Sein eigener Schatten jagte links vor ihm her. Perry hielt sich in geringer Höhe über dem Eis und umflog die höchsten Erhebungen. Er wußte, daß diese Vorsichtsmaßnahme mit großer Wahrscheinlichkeit überflüssig war, aber er wollte sich nicht auf etwas verlassen, das er nicht gewollt hatte.
    Als er einen Bergsattel überflog und in ein langgestrecktes Tal eintauchte, sah er die Gestalt auf dem Boden. Sie lag hinter einer eisbedeckten Bodenwelle auf dem Rücken, die Arme ausgestreckt und die Beine leicht angezogen.
    Rhodan spürte, wie ein schmerzhafter Stich durch sein Herz ging. Die leblose Gestalt dort unten konnte nur Danton II sein.
    Obwohl dieser Roi Danton nicht sein leiblicher Sohn war, empfand Perry seinen Tod als persönlichen Verlust. Er war sein Feind gewesen, doch mit dem Tod war alles das von ihm gewichen, was ihn zu einem negativen Spiegelbild des anderen Michael Rhodan gemacht hatte.
    Perry landete neben dem Toten und blickte ihm in die starr nach oben gerichteten Augen. Das Gesicht wirkte friedlich. Es strahlte eine beinahe zufriedene Ruhe aus, als ob Danton II sein Schicksal ohne Auflehnung angenommen hätte.
    Als Atlan neben ihm landete, sagte Perry Rhodan: „Er ist tot."
    „Wir hatten es beide geahnt", antwortete der Arkonide.
    „Ich glaube, Danton II hat vor seinem Tod gewußt, daß er sterben würde", meinte Perry. „Vielleicht erkannte er sogar die Wahrheit."
    „Die Wahrheit?" fragte Atlan mit rauher Stimme. „Was ist schon Wahrheit? Aber ich muß wissen, woran er gestorben ist."
    Er bückte sich und drehte Danton II behutsam auf den Bauch.
    Dort, wo die Luftanschlüsse des Rückentornisters mitsamt den Atemventilen gewesen waren, klaffte eine Lücke. Ringsum war das Material verformt und geschwärzt.
    „Er starb genauso wie in Ablauf Alpha", sagte Atlan leise. „Nur die Ursache war eine andere - oder genauer, der Verursacher.
    Das bedeutet, daß die Wirkung es ist, die die Ursache herbeiführt. Das Kausalitätsgesetz hat sich ins Gegenteil verkehrt."
    Er blickte sich um. In der Nähe entdeckte er ein großes Loch, das von einem der Meteoriten erzeugt worden war.
    „Ich werde Danton II begraben, wie ich es in Ablauf Alpha getan habe, Perry", erklärte er. „Du aber fliegst weiter, damit der Vorsprung von Rhodan II nicht zu groß wird."
    „Hat das alles überhaupt noch einen Sinn, wenn die Relativ-Vergangenheit durch Umkehrung des Kausalitätsgesetzes verhindert, daß in Ablauf Beta andere Wirkungen zustande kommen als in Ablauf Alpha?" fragte Perry Rhodan resignierend.
    „Ich weiß es nicht", gab Atlan zu. „Aber ich weiß, daß wir es bis zum letzten Augenblick versuchen müssen. Wir dürfen nicht aufgeben, Perry."
    Rhodan

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